Donnerstag, 25. Dezember 2008

Kiristhumas – Weihnachten in Indien

Es ist toll! Es ist supertoll, dieses Weihnachten in Indien erleben zu duerfen! Ich bin uebergluecklich und total dankbar! Freue dich Welt, der Herr ist nah =)
Wir hatten bereits gestern Abend mit unserer kleinen privaten Weihnachtsfeier auf dem Dach unterm Sternenhimmel zwischen Palmen einen tollen Einstieg. So Weihnachten zu feiern, war bereits ein unvergesslich schoenes Erlebnis!
Genauso toll ging es weiter. Vor lauter Aufregung konnten wir bis fast 2 nicht einschlafen und mussten um kurz nach 4 schon wieder aufstehen. Denn hier feiert man ja den Festtagsgottesdienst am 25. um 5 Uhr morgens. Zu diesem Anlass haben wir uns in Festgewaender gekleidet – bzw. kleiden lassen, denn bei den 4 Metern Stoffbahn eines Saris blicken wir vorn und hinten noch nicht durch ;) Einen so festlichen Sari zu tragen macht wirklich sehr viel Spass und fuehlt sich sehr besonders an – fast wie ein Ballkleid! Im Gottesdienstsaal angekommen, konnten wir unseren Augen kaum trauen – ueber Nacht war alles sehr aufwendig geschmueckt wurden. Zwar ein bisschen kitschig, aber das ist eben die indische Manier. Es sah einfach wirklich sehr festlich und weihnachtlich aus und wir waren tief bewegt und fuelhten uns auf einmal richtig weihnachtlich. Die Kinder waren alle sehr aufgeregt ung alle Gottesdienstbesucher hatten sich aufs Feinste herausgeputzt – die meisten trugen wie wir funkelnagelneue Gewaender oder andere Kleidung. Nach dem Gottesdienst wurde auf CD sehr laut aus den mannshohen Boxen Weihnachtsmusik gespielt, alle gratulierten sich mit “Happy Christmas” (genau, nicht Merry Christmas!...) und wir nutzten die Gelegenheit fuer viele tolle Bilder auch mit den Kindern aus dem Heim um den blinkenden Plastikweihnachtsbaum herum. Irgendwann haben wir sogar angefangen, zu tanzen, so toll war die Stimmung. Fuer unsere Saris wurden wir auch von allen Seiten gebuehrend bewundert, da wir zum ersten Mal welche trugen ;)
Anschliessend genossen wir ein sehr leckeres indisches Festfruehstuck, bei dem wir uns allerdings um Zurueckhaltung bemuehten – schliesslich wollten wir mit dem Leiterehepaar der HCL, Samuel und Romila, sowie mit ihrem Sohn Ekkisha (die Tochter Bettina war leider verhindert) schon vor 12 aufbrechen, um in einem 3-Sterne-Hotel (!!!) am Mittagsbuffet teilzunehmen. Fuer uns alle 3 war es das erste Mal, an Weihnachten auswaerts essen zu gehen und wir haben das wirklich exquisite Essen und die vielfaeltige Auswahl sehr genossen. Danach waren wir aber voll! Nach dem essen sollst du ruhen oder tausend Schritte tun, heist es ja so schoen. Wir entschieden uns fuer das zweite und gingen, da wir ohnehin schon in der Stadt waren und einige Dinge gebraucht wurden, alle gemeinsam im Big Bazaar shoppen. Auch das habe ich noch nie an Weihnachten gemacht ;) Nun sind wir alle sehr gluecklich und muede. Es war ein wirklich sehr schoener Tag mit vielen tollen Begegnungen, Gespraechen und Erlebnissen! Gott hat uns reich beschenkt! Er hat das Licht in die Welt gesandt, und wenn wir in den Lichtpegel des Lichtes treten, ist auch in unseren HerzenWeihnachten, denn dann schenkt Gott die Wiederherstellung der Einheit von uns und ihm!
Morgen geht es mit einem Feuerwerk zu den Kindern, auch darauf freuen wir uns schon sehr, wenn wir nun supergluecklich in den Schlaf sinken.
Euch allen nochmals ein froheliches Weihnachtsfest! Der Herr segne euch, liebe Freunde ueberall auf der Welt!
Alles Liebe, eure vor lauter Glueck uebersprudelnde Anna

Weihnachtsgrüße

Herzliche Weihnachtsgrüße möchte ich euch aus Indien in die ganze Welt senden!

Seit 4 Monaten nun lebe ich mit 2 weiteren Mädchen im Gemeindehaus der Manna Church bei der Familie Rajiah in Chennai, als Praktikantin in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier wurden wir sehr freundlich Willkommen geheißen und sind dankbar für die familiäre Atmosphäre, mit der wir in Leben, Kultur und Arbeit hineingenommen wurden.

Eine spannende Zeit liegt hinter mir, in der ich die Möglichkeit hatte, meine Begabungen besonders in der Arbeit mit den Kindern des Manna Children´s Home einzubringen und neue zu entdecken. An 5 Tagen in der Woche veranstalten wir mit den 250 dort untergebrachten Jungen und Mädchen ein buntes Programm aus Spielen, Lieder und Bibelgeschichten, die wir an Hand von selbstgemalten Bildern oder kleinen Anspielen erzählen. Wir haben sehr viel Spaß an der Arbeit und freuen uns sehr über die positiven Rückmeldungen von Mitarbeitern und Kindern, die sich für unsere Tätigkeit begeistern.

Nach einem so guten Einstieg sind wir schon gespannt, was Gott in den nächsten Monaten für uns bereit hält und wie Er uns in dieser Zeit gebrauchen und verändern wird. Bitte beten Sie für meinen Aufenthalt in Indien, mein Aufgabenfeld in der HCL und mein persönliches geistliches Wachstum sowie um Gottes Segen für die Arbeit der HCL. Mit einem großen Dankeschön für eure Unterstützung und Fürbitte wünsche ich euch herzlich allen ein gesegnetes, erfolgreiches, neues Jahr 2009!

Alles Liebe,

eure Anna

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Lukas 2,14

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Joy to the world! =)


Joy to the world, the Lord is come!
Let earth receive her King;
let every heart prepare him room,
and heaven and nature sing,
and heaven and nature sing,
and heaven and nature sing.

Joy to the world, the Savior reigns!
Let all their songs employ;
while fields and floods, rocks, hills, and plains
repeat the sounding joy,
repeat the sounding joy,
repeat the sounding joy.

No more let sins and sorrows grow,
nor thorns infest the ground;
he comes to make his blessings flow
far as the curse is found,
far as the curse is found,
far as the curse is found.

He rules the world with truth and grace,
and makes the nations prove
the glories of his righteousness,
and wonders of his love,
and wonders of his love,
and wonders of his love.

...denn uns ist heute der Heiland geboren!

Jesus Christus - Gottes Wort an die Welt

"Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen. ...
Durch die Güte und Barmherzigkeit Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten."
* aus Lukas 1

Am Anfang war das Wort... das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen. ...Der, der das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, sollte erst noch in die Welt kommen. Doch obwohl die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannte die Welt ihn nicht, als er kam. Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott. Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. ...Immer und immer wieder haben wir den Reichtum seines Segens empfangen. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit aber kamen durch Jesus Christus.
*aus Johannes 1

Freitag, 19. Dezember 2008

Das Geheimnis von Weihnachten

Weihnachten ist ein Mysterium… ein wunderbares, geheimnisvolles Ereignis, das wir noch heute feiern. Was ist da eigentlich passiert? Hildegard von Bingen drückt das Geheimnis von Weihnachten in folgender Feststellung sehr schön aus:

Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch seine Heimat habe in Gott.


Häh? Ein wunderschöner Satz, der allerdings nicht leicht in seiner ganzen Bedeutung zu erfassen ist... Um zu versuchen, ihn einigermaßen verständlich zu machen, möchte ich euch mit nehmen zurück an die Anfänge der Zeit. Hier war nur Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er nicht geschaffen hat. Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. Das Wesen von uns durch Gott erschaffenen Menschen besteht aus 3 Komponenten: der Seele (die setzt sich zusammen aus Gedanken, Gefühlen und dem Willen - sie ist es, die den Menschen so einzigartig macht), dem Körper und dem Geist (alternativ könnte man Herz sagen, dies ist die Instanz, mit der wir mit Gott Gemeinschaft haben können). Ihr wisst, was dann passiert ist: der Sündenfall. Gott warnte die Menschen ausdrücklich, dass sie sterben würden, wenn sie von der verbotenen Frucht essen würden. Jetzt mag man sich wundern, warum sie dann nicht gleich tot umgekippt sind. Es war der Geist, der gestorben ist – Körper und Seele lebten weiter, aber die dritte, lebenswichtige Komponente, wenn man vom irdischen Leben absieht, ist weggefallen. Der Mensch flog aus dem Paradies raus und nichts, was er tat, konnte diese unsterbliche Geistesbeziehung mit Gott wiederherstellen. Durch nichts konnte der Mensch vor Gott bestehen, denn er war nicht mehr heilig. Heilig bedeutet, in Gemeinschaft mit Gott sein, von Ihm erfuellt sein. Bis Jesu Geburt ist die ganze Geschichte der Menschheit ein einziges Zeugnis dafuer, dass die Gottesbeziehung des Menschengeschlechts unheilbar zerstoert ist. Und da sendet Gott seinen Sohn in diese verlorene Welt hinein, weil er sie so sehr liebt! Weil er dich so sehr liebt! Jesus wird Mensch, geboren als der letzte Adam - und mit ihm geht ein Menschengeschlecht zu Ende. Denn er überwindet den Tod – nicht den irdischen Tod, den wir alle erleiden werden und müssen, sondern den geistlichen Tod, vor dem Gott Adam gewarnt hatte mit den Worten „Du wirst sterben, wenn du von dieser Frucht isst.“ Dieser Tod war die unüberwindliche Schranke zu Gott, bis Jesus sie überwunden hat: in dem er Mensch wurde, für die Menschen starb und wieder auferstand, hat er den Weg zum Vater offen gemacht. Weil Gott seinen Sohn gesandt hat, ist die 3. Komponente des Menschen wieder hergestellt, der Geist, mit dem wir Gemeinschaft zu Gott haben. Das ist das Geheimnis von Weihnachten! Das ist unsere Rettung! So können wir wieder unsere Heimat in Gott haben, darum steht uns das Paradies, aus dem Adam rausgeschmissen wurde, endlich wieder offen! Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch seine Heimat habe in Gott! Fröhliche Weihnachten!!!

Quellen: Genesis 1; Johannes 1,1-14; Johannes 3,14 (und 15-21); Lukas 1,77ff …etc. ;)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Adventszeit in Indien

Dem aus Deutschland gewohnten Weihnachtsstress entgehend, geniessen wir drei Praktikantinnen inzwischen in vollen Zuegen und voll Spannung unsere erste, bewusst erlebte Adventszeit im Ausland. Hier geht man alles entspannt an, Regel Nummer eins: Bloss kein Stress! Ich zitiere Jens, der korrekt feststellte: wir Westeuropäer haben irgendwie die Möglichkeit gefunden doppelt so viel in eine Stunde zu packen, wie viele andere Kulturen. Ich wünschte mir manchmal ein wenig von der Gelassenheit, mit der z.B. auch viele Afrikaner (oder eben Inder) ans Zeitmanagement herangehen.
Wohl war, man muss glaube ich ein gutes Gleichgewicht zwischen beidem finden, das wuensche ich euch ganz besonders in dieser Zeit. Ich wuensche euch Zeit, euch auf den Kern zurueckzubesinnen.
Ganz entspannt werden hier also Weihnachtsvorbereitungen getroffen. 2 schoene Sterne wurden aufgehaengt, eine grosse Grippe gebastelt, einige Ausbesserungen in der Church vorgenommen, Waende geweisselt... Weihnachtsgeschenke sind groesstenteil besorgt, Anspiele und Theaterstuecke werden vorbereitet, ansonsten geht vieles einfach seinen gewohnten Gang. In der Stadt kriegt man nicht viel Weihnachten mit, die Christen stellen eben doch nur einen winzigen Prozentsatz und die Hinus feiern Weihnachte nicht. In unseren eigenen Raeumen sieht es da schon anders aus. Adventlich geschmueckt muten sie doch recht huebsch an, oft zuenden wir uns unsere Adventskerzen an, trinken abends Tee, essen (leider gekaufte) Plaetzchen, hoeren Weihnachtsmusik und teilen miteinander schoene Weihnachtsgeschichten. Wir schaffen uns unsere eigene, kleine westliche Adventsinsel und geniessen es dennoch gleichzeitig, in Indien zu sein.
Weihnachten in Indien zu erleben, dem stand ja ich anfangs skeptisch gegenueber und hab mich nach vielem gesehnt, was ich eben so gewohnt war aus der Adventszeit und hier nicht habe. Diese Phase ist vorbei und voll Dankbarkeit nehmen wir hier gerne die Chance war, Weihnachten in Indien zu erleben. Das hat viel Nachdenklichkeit als Nebeneffekt. Man kommt ins Nachdenken ueber den Hintergrund und Stellenwert vieler (deutscher) Weihnachtsbraeuche und ueberdenkt diese Braeuche komplett, womit man naeher an den Ursprung herankommt. Auch ist es spannend, den Gedanken weiterzuverfolgen, dass Weihnachten in Tamil Nadu kulturell und klimatisch viel naeher an die Originalweihnachtsgeschichte herankommt und Weihnachten unter diesem Gesichtspunkt bewusst zu erleben.

Montag, 8. Dezember 2008

Freunde der Nacht

Mir sind einige neue Erkenntnisse unter dem Motto "Nachts sind alle Katzen grau" gekommen...
...um ein Beispiel zu nennen: nachts kommen alle Muecken zu Anna^^
...und noch eines: nachts versammelt sich der gesamte Hundebestand Chennais vor usnerem Haus, um Krieg zu fuehren
...und a pro pos Heilige Nacht: hier wird erst am 25. Weihnachten gefeiert.

Montag, 1. Dezember 2008

Der Adventsweg

Die wunderschoene, kleine Geschichte des Liedes "Macht hoch die Tuer, die Tor macht weit" von Georg Weissel (1590-1635), nacherzaehlt von meiner Schwester Julia (danke!!):

Im Jahr 1624 soll sich folgendes in Königsberg zugetragen haben...
Der im Jahr 1623 berufenen Pfarrer Georg Weissel sorgte im Stadtteil Altrossgarten
dafür, dass der Chor alljährlich vor Weihnachten wohlhabenden Bürgern der Stadt ein Ständchen brachte.
Nun zeigte der Chorleiter aber wenig Inetersse daran, bei dem unbeliebten Geschäftsmann Sturgis zu singen. Der Neureiche Sturgis hatte von der Stadt keine Genehmigung erhalten, im Viertel der Reichen bauchen zu dürfen. Daraufhin baute er sein prächtiges Wohnhaus in die Nähe eines Heims für kranke und arme Menschen. Sturgis hatte nun ständig diese gebrechlichen Menschen vor Augen, weil sie den Fuß-weg über das Nachbargrundstück benutzten, um zur Kirche zu gelangen und dies gefiel im gar nicht. So kaufte er das Nachbargrundstück, ließ- einen Zaun ziehen, zwei schöne Tore anbringen und verschloss diese. So war der Weg zur Kirche versperrt.
Mit Mühe überzeugte Weissel den Chorleiter, auch bei Sturgis zu singen. Er war überzeugt: Wir können kein Weihnachtsfest feiern, wenn wir diesen Mann ausschließen. Und so sangen sie das von Weissel gedichtete Lied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Bevor der Chor das Lied zu Ende gesungen hatte, holte Sturgis den Schlüssel zum Tor des Wiesengrundstücks und öffnete es. Später sah man ihn selbst regelmäßig in den Gottesdiensten der Gemeinde. Die Königsberger im Stadtteil Altroßgarten nannten den kleinen Weg durch den Gartenpark seitdem ihren „Adventsweg“.

...Solche Veränderungen im Leben und Charakter von Menschen sind möglich, wenn die Tore dse Herzens für Jesus geöffnet werden.

Samstag, 29. November 2008

Drunter und drueber

Unruhig, das ist das Wort, welches diese Tage hier gut beschreibt. Um uns herum ist das Chaos ausgebrochen, es geht drunter und drueber.

-Da sind zum einen die Anschlaege auf Mumbay, von denen ihr sicherlich alle gehoert habt. Die haben das ganze Land aufgewuehlt und in grosse Aufregung versetzt. Die Lage ist ernst und die Konflikte nicht zu ignorieren. Was passiert ist, ist schrecklich und unfassbar brutal. Das ist aber nicht das einzige, was wie ein Schatten ueber dieser Zeit schwebt.

-Einige von euch werden auch von der dramatischen Situation in Orissa gehoert haben, wo Christen verfolgt und abgeschlachet werden. Die Häuser von mehr als 5000 christliche Familien wurden niedergebrannt oder zerstört. Sie sind in die Dschungel geflüchtet und leben in großer Angst während sie darauf warten, dass die Obrigkeiten/Behörden Frieden stiften. Aber bis jetzt ist kein Friede in Sicht.
Die von den Hindus iniziierte Christenverfolung beschraenkt sich nicht auf Orissa, sondern verstaerkt sich in allen Teilen des Landes. Im Sueden ist sie auch deutlich zu spueren, allerdings nicht so akut bedrohlich wie anderswo. In Chennai waegen wir uns einigermassen in Sicherheit – wobei man nie und nirgends ganz sicher sein kann. Bitte betet dafuer!

-Was wir aber zur Zeit ganz hautnah miterleben und was uns verstaendlicherweise daher am meisten bewegt, sind die Zerstoerungen und das Leid, die durch den starken Monsunregen unmittelbar hier, wo wir sind, verursacht werden. Seit Oktober ist Regenzeit. Das heisst aber nicht, dass es ununterbrochen regnet, sondern der Regen kommt eher schuebeweise. Mal regnet es wieder ein, zwei Wochen nicht, dann kommen mit einem Schlag solche Mengen mit einer solchen Gewalt herunter, dass man Angst vor einer 2. Sintflut haben koennte. Ueber hundert Menschen sind in dieser Woche umgekommen, viele Bauern haben ihre gesamt Ernte verloren, und in den Staedten – auch in Chennai, auch in unserer Strasse – steht das Wasser so hoch, dass die Menschen diese Woche 3 Tage pratkisch in ihre Hauese eingesperrt waren. Bei brusthohem Wasser wurden zahllose Huetten und Haueser zerstoert, die Zahl der Obdach- und Besitzlosen steigt ins Unermessliche. Viele Menschen finden nirgendwo einen trockenen Platz zum Schlafen, einfach alles steht unter Wasser. Die unbefestigenen Strassen verwandeln sich in schlammige Suempfe, die Abwassergraeben in reissende Baeche. Das Kinderheim ist bis heute von jeglicher Versorgung abgeschnitten gewesen, durch das Wasser konnte keiner dorthin gelangen oder wegkommen. Da auch dort das Wasser auf dem Gelaende huefthoch stand, wurden alle Kinder in die oberen Stockwerke eingesperrt. Die Kuechenraeume stehen unter Wasser, alles Feuerhoz zum Kochen ist vom Regenwasser durchtraenkt. Das Kochen gestaltet sich als sehr schwierig, darum wird auch nur wenigstens Reis gekocht, auf Gemuese muss verzichtet werden. Zu allem Ueberfluss geht im Heim auch noch die Grippe rum.
Wir 3 Praktikantinnen haben es da wirklich sehr gut, im ersten Stock des Gemeindehauses der MannaChurch steht zwar auf Grund des undichten Flachdachs staendig der Boden unserer Raeume staendig unter Wasser und die Wohnung erinnert an eine Tropfsteinhoele, aber das ist eine Lapalie gegenueber dem, was um uns herum geschieht.
In all dem Chaos bitte ich euch nun ganz dringend, mitzubeten. Fuer die Unwetter in Tamil Nadu, fuer die verfolgten Christen Indiens und fuer die politische Situation zwischen Indien und Pakistan, die durch die Terroranschlaege in Mumbay verschaerft wurde. Bitte betet auch fuer das Kinderheim und alle Mitarbeiter der HCL auch in den Krankenhaeusern etc – und fuer uns. Danke!

PS: Einen schoenen ersten Advent euch allen...

Freitag, 28. November 2008

Laeuse-Mia

„Horch, wer kommt von draussen rein? – Hollahi, Hollaho!“ ...Bei uns hat in dieser Woche die Laeuse-Mia angeklopft. Ein klein wenig zynisch habe ich mich schon immer gefragt, wann es wohl soweit sein wird... Denn immer wieder sehen wir im Heim Kinder, denen der Kopf wegen der Laeuseplage geschoren wurde. Egal ob Junge oder Maedchen, einfach den Kopf kahlzurasieren, ist in Indien die simpelste, billgiste und sicherste Antwort auf Laeusebefall. Wenn wir mit den Kindern spielen und zusammen sind, halten wir sie natuerlich nicht auf amrlaenge von uns entfernt, das wollen wir auch gar nicht!
Und so kam dann der Tag, als die Laeuse-Mia auch uns ihren Besuch abstattete. Wir haben uns natuerlich dagegen gewaehrt, unsere Haare als Tribut zu geben! Stattdessen holte Magdalena ihre vorsorglich in grosser Weisheit eingepackte Flasche Goldgeist heraus und gegenseitig haben wir uns die Koepfe gruendlichst gewaschen und mit dem Laeusekamm ausgekaemmt. Dann wurde eine Grosswaesche durchgefuehrt, ziemlich ausnahmslos alle Kleidungsstuecke, Tuecher, Handtuecher, Decken und Bettlaken haben mit einem Stabkocher erhitztes Seifenwasser gesehen und wurden mehr schlecht als recht, aber mit einem leichten Lied auf den Lippen mit der Hand ausgewaschen. Das Waschen hat total Spass gemacht – wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in der Regenzeit aber sind die Sachen auch nach 2 Tagen noch feucht und klamm...:(
Nach getaner Arbeit schmerzten uns alle Knochen, aber wir fuehlten uns sauber und zufrieden. Die Aktion hat irgendwie total Spass gemacht und uns auch zusammengeschweisst! Am Abend erlaubten wir uns zur Feier des Tages dann erstmal mit dem Laptop einen Film zu sehen, was eigentlich verboten ist, um ehrlich zu sein ;) Man, war das lustig! Der Film hat richtig gut getan und laesst die Vorfreude steigen, in Deutschland endlich wieder abzutanzen *grins* Die Laeuse-Mia darf ruhig auch mittanzen, allerdings werde ich ihr vorher den Kopf kahlscheren ^lach
Liebe Gruesse!

PS: Uebrigens haben wir damit wirklich alles erdenkliche einmal durch: Laeuse, Fieber, Grippe, Durchfall, geprellte Zehen, Schuerfwunden am ganzen Koerper... in Indien ist halt immer was los ;) Ich selbst bin vom schlimmsten immer verschont geblieben, Sabine leidet am meisten... eigentlich hat sie immer irgendwans :P aber alles laesst sich ueberleben! *lach* Das Glas ist halbvoll!

Dienstag, 25. November 2008

Ungebetene Gaeste und andere Hausgenossen

Gastfreundschaft ist eine hohe Tugend. Doch nicht jedem Gast wird mit freudigen Willkommensgruessen Unterschlupf gewaehrt. Zwar koennte man unsere lautstarke Reaktion auf solchen Besuch als stuermische Begruessung interpretieren, aber weit gefehlt…

…in der 12/2 las ich im Deutschunterricht erstmals Kafkas “Die Verwandlung”. Soweit Indien nun auch vom Entstehungsland dieser Lektuere entfernt liegen mag, wird ihre Geschichte hier fuer mich lebendiger denn je. Nie konnte ich mir Gregor Samsa so gut vorstellen, wie in unserer neuen Umgebung. Dick und Schwarz sitzt er auf einmal an der Gardine. Kaum einen Wimpernschlag spaeter ist er auf dem Boden gelandet und flitzt flink quer durch den Raum, verharrt starr in einer Position, unberechenbar und unheimlich. Dann ist er verschunden – ob unters Kopfkissen, in den Kleiderschrank oder aus dem Fenster hinaus, ist ein Raetsel. Bis wir die Aufloesung wissen, koennen wir aber jedenfalls keine Ruhe finden! Der Puls weiß sich nicht recht zu sortieren, die Wangen sind vor Aufregung geroetet, die Stimmbaender werden durch nicht zurueckhaltbares Kreischen wiederholt Zerreissproben unterzogen, alle Muskeln sind angespannt - in der staendigen Bereitschaft, bei erneutem Auftauchen der fetten Kakerlake auf den naechsten Stuhl zu huepfen oder Hals ueber Kopf aus dem Zimmer zu rennen und Hilfe zu holen. Alarmiert ist das ganze Haus ohnehin schon und der Junge mit dem Besen – der Sensemann der Kakerlaken - ist bereits unterwegs… puh, gerettet! Er lacht natuerlich…^^ und nach einer Weile fallen wir schallend in sein Gelaechter ein....

Weniger angsteinfloessend aber in gleichem Masse unwillkommene Hausgenossen sind die Ameisen und Moskitos. Am Anfang waren sie gewoehungsbeduerftig, aber inzwischen arrangieren wir uns ganz gut miteinander… ;)
Sehr suess in ihrer tollpatschigen Unschuldigkeit sind hingegen die kleinen Gekkos, die auch gerne mal beim Duschen zuschauen :P. Ganz verzueckt bin ich immer jedesmal, wenn ein huebsches, kleinen Streifenhoernchen zum Fenster hereinschaut, bevor es wieder mit seinen Freunden verspielt die Palmen hinauf und hinab huscht.
…Gebeten oder ungebeten, belbeter als deutsche Haushalte sind indische allemal!

Freitag, 21. November 2008

Englisch – (K)Inderleicht

Inder sind schon friekiee… Zwar ist Englisch die Amtssprache in grossen Teilen des Subkontinents. Grundlagenkenntnisse dieser Sprache zu besitzen ist daher fuer jeden ratsam. Bezueglich der Rechtschreibung und Grammatik entwickeln sie aber ihre eigenen Regeln:

Statt Quality schreibt man Kwality und das Schild auf dem Baugrundstueck proklamiert: “This property belong’s to …”. “No see dolphins, no pay money”, verspricht ein Gewerbe und Joshua erklaert: “you clean, no allergy!”
Der aktive Wortschatz der Kinder im Heim, egal ob sie 5 oder 15 Jahre alt sind, umschliesst etwa: “Praise the Lord!”, “Correct!”, “Good night”, “Hallelujah”, “My name:…”, “Your name?” und um das ganze abzurunden “Amen.”.Gerufen werden wir von ihnen respektvoll mit mit Ann-auntie, Magdalna-auntie und so weiter 
Gesprochen wird in zusammenhanglosen Satzbruchstuecken. “What speak?”, fragt Joshua und meint “What do you say?”
Das viele Inder nicht mehr als Schlagwoerter herausbringen, liegt an der Unterrichtsmethode der Schulen. Hier werden nur passiv Texte gelesen (ohne das Textverstaendnis zu kontrollieren) - die Kinder lernen aber niemals, eigenstaendig Saetze zu formen und Woerter in neuen Kombinationen zusammenzusetzen. Und was Haenschen nicht lernt, lern Hans nimmermehr…
Diejenigen Inder jedoch, die sich durch eine raetselhafte Wendung des Schicksals bessere Sprachkenntnisse aneignen konnten, lieben es, diese sogleich dramatisch hochzuspielen. So wird nicht nur theatralisch einiges aus dem Shakespearevokabular im Alltag verwendet. Auch werden nach jedem “the” verheissungsvolle, spannungsaufbauende Pausen eingebaut, deren Aufloesung durch die Bekanntgabe des Nomens total ernuechternd ist – zum Beispiel: “So we go to theeeee (Pause-Pause… Spannung steigt!) car.” Na toll! *schmunzel* Da faellt es uns oft schwer, uns das Lachen zu verkneifen… :D

Freitag, 14. November 2008

Reisefieber

Es ist heiss – und es ist schwuel. Und es ist spaet. Die Plaetze sind so voller Menschen wie eh und je. Hier und da hat allerdings schon jemand sein grosses Tuch ueber sich gebreitet und sich zum Schlafen zusammengerollt. Mitten in auf der Strasse. Eilig stolpern wir durch die Menge, beladen mit einem Rucksack und ein oder zwei Taschen. Endlich gelangen wir an den Bahnsteig, die Spannung steigt. Uns steht unsere erste Zugfahrt mit der indischen eisenbahn bevor, in einem der Schlafwaegen ueber Nacht. Ich kann es kaum erwarten, in den Zug zu steigen. Zwar wurde uns eingeschaerft, nicht freundlich zu schauen und zu niemandem Augenkontakt zu haben (schon gar nicht zu Maennern), aber was ich auch anstelle, ich kann mein froehliches Dauergrinsen einfach nicht unterdruecken, so sehr freue ich mich… Ein schrilles, langgezogenes Pfeifen ertoent und der Zug faehrt schwerfaellig in den Bahnhof ein. Wagen reiht sich an Wagen, die Laenge erscheint endlos! Genauso wie die Anzahl der Menschen, die sich um uns herum draengen. Kein Wunder, das man Fahrkarten in Indien spaetestens 4 Wochen im Vorraus kaufen muss… Der Zug kommt irgendwann zum stehen und wir machen uns auf die Suche nach unserem Wagon. An der Tuer ueberpruefen wir die Reservierungsliste: hier sind saemtliche Namen aller Passagiere dieses Wagons mit Alter und Reservierungsnummer aufgefuehrt. Dann setzen wir unseren ersten Fuss aufs Trittbrett – und die Reisezeit hat begonnen. Das Reisefieber hat uns gepackt und in diesem Jahr wollen wir jede Gelegenheit nutzen, um mehr von dem Land mit seinen vielen Seiten kennenzulernen.
Der erste Trip fuehrte und nach Bangalore, wo wir die indischen Leiter der EC-Indienhilfe kennenlernen und viel Zeit mit der Familie des Chefs, Sethus verbringen. Wir duerfen eine sehr heimelige Atmosphere erleben und ausserdem den zu Chennai unvergleichlichen Komfort einer weniger ueberfuellten und mehr westlich orientierten Stadt geniessen, die zudem viel kuehler und fast mueckenfrei ist. Gemeinsam mit 2 weiteren Praktikantinnen aus einem Kinderheim des EC an der Suedspitze Indiens verbringen wir eine schoene, erfrischende und aufbauende Zeit mit Phasen der Entspannung und andern Phasen interesasnten Programms. So machen wir eine Stadttour durch Bangalore und eine Staatentour durch Karnataka mit und sehen dabei viel von der Kultur und Geschichte, waehrend wir Tempel, Parkanlagen und Sulatanspalaeste besuchen. Besonders der MysorePalace hat mich ganz verzaubert, noch nie war ich in einem sooo schoenen Gebaeude! Die Baumeister der alten Koenigreichen waren innenarchitektonisch wirklich begabt… es ist wunderwunderwunderschoen darin!
Wir 3 sind wirklich total dankbar, dass wir hier reisen duerfen – und freuen uns auf alle weiteren Reiseerlebnisse!
Indien. Ein Land. Viele Welten…

Samstag, 25. Oktober 2008

Auf Entzug

Auf Entzug – dieser Begriff umschreibt meinen aktuellen Seinszustand und bedeutet eine Radikalkur des Bewusstseins von scheinbar selbstversaendlich zum Alltag dazugehoerenden Dingen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - und wie sehr er sich im Lauf der Jahre an jegliches gewoehnt, merkt er erst, wenn dies mit einem Mal ausser Reichweite ist – wenn er auf Entzug gesetzt wird.

Der Flieger, der mich nach Indien brachte, war so ungefaehr der letzte Luxus, den ich genossen habe. Seit dem: Entzug vom westlichen Komfort. Keine Waschmaschine, kein Staubsauger. Nur sporadisch Internetverbindung, der Strom im Haus (bzw. in der Stadt) kommt und geht, wie er lustig ist. Das Bad ist ungefaehr so gross wie ein deutsches Gaesteklo – aber immerhin mit einer europaeischen Toilette. Die ist Luxus. Den Luxus, anziehen zu koennen, was man will und rausgehen zu koennen, wenn man will, auch den missen wir hier. Als wie selbstverstaendlich wir Mittelklassedeutschen den Alltagsluxus hinnehmen, kommt uns hier ganz neu und extrem zu Bewusstsein.

In der Theorie haben wir natuerlich oefter darueber nachgedacht und disputiert und uns unter anderem durch den Schulunterricht eine sozialkritische Sichtweise angeeignet. Theorie ist aber nicht Praxis. Probieren geht ueber studieren, heisst es so schoen und dies drueckt eine tiefe Wahrheit aus. Beim philosophieren konnen wir uns den Mund fusselig reden und dennoch ersetzt es nie den Erfahrungswert. Wie ist es, wenn auf 100 Haushalte des 21. Jahrhunderts nur ein Kuehlschrank kommt? Wie ist es, wenn man eine Strasse gemeinsam mit zwei, drei Wasserschlangen ueberquert? Wie ist es, wenn Kaelber wegen des Regens sterben, weil sie keinen Unterschlupf finden? Wie ist es, wenn man befuerchten muss, dass der millionenste Mueckenstich, den man in seinem Leben bekommt, eine lebensbedrohliche Krankheit mit sich bringt? Wie ist es, morgens aufzuwachen und festzustellen, dass die Wohnung durch starke Regenguesse mal wieder unter Wassergesetzt und beschaedigt ist? Wie ist es, gleichzeitig zu wissen, dass im gleichen Viertel viele arme Menschen keinen Schlaf finden, weil es keinen trockenen Fleck mehr gibt, auf dem sie leben koennen, jetzt in der Regenzeit? Wer kann sich dann noch darueber aufregen, dass er keine Waschmaschine, keinen Staubsauger oder aehnliche technische Geraete zur Verfuegung hat?
Ich denke, es ist gut, wichtig und von unschaetzbarem Wert, sich dieser Konfrontation auszusetzen.

Hier in Indien lerne ich viele Dinge ganz neu zu schaetzen und beginne, tiefe Dankbarkeit fuer sie zu entwickeln. Gleichzeitig sehe ich, wie ueberflussig viele Artikel sind und wie beschaehmend es ist, zu glauben, sie seien unabdingbar. Horizonterweiterung? Nein. Nur Aufgabe der unerhoert dicken Mauer der Ignoranz, die wir Westler um uns herum aufbauen. Und gerade in diesem Moment faellt wieder der Strom aus… Man kann auch ohne leben!

(…bei Kerzenlicht zu schreiben ist ohnehin viel schoener  )

Geliebt

Noch nie wurde ich so umschwaermt wie in Indien. Regelrechte Scharen von Berwerbern bemuehen sich um meine Naehe und sind selbst aus dem Bett kaum fernzuhalten. Um nicht von ihnen vernascht zu werden, muss ich auf geziemende Kleidung achten: lange Hosen, Socken, am Besten lange Aermel und ja nicht zu viel Ausschnitt. Nur so gelingt es, einigermassen Abstand zu wahren. Ihre forsche Art sich an mich ranzumachen, werde ich in Deutschland nicht vermissen…
Um wen es sich handelt? Nicht schwer zu erraten, oder? Moskitos ist das Stichwort – und Ladies, um diese Art von Umschwaermung ist man wirklich nicht zu beneiden! … ;)

Freitag, 24. Oktober 2008

Freud und Leid (Ein Nachruf)

Meine Lieblingstante, Tante Elfriede, mit der ich im Sommer so viel erlebt und von der ich auch hier so oft erzaehlt habe, ist gestorben. Ich bin sehr sehr traurig, dass wir uns nicht mehr von einander verabschieden konnten. Sie war ein ganz besonderer Mensch und hat mir sehr sehr viel bedeutet. Sie hat mir so viel gegeben und mich in diesem Sommer ueberreich beschenkt mit der Weitergabe ihrer Lebensfreude und ihrer Dankbarkeit. Ihr und Gott bin ich von Herzen dankbar. Und nun konnte ich nicht einmal an ihrer Beerddigung teilnehmen…

An ihrem Todestag stand Folgendes in der Losung:
„Wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erden ist wie ein Schatten und bleibet nicht.“ (1.Chr. 29,15)

„Was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ ( 2. Kor. 4,18)

Getroestet bin ich durch das Wissen um ihren tiefen, treuen, vertrauensvollen Glauben an Gott. In seine Haende hat sie ihr ganzes Leben uebergeben und wurde reich gesegnet mit einem erfuellten, langen Leben, einer tiefen Dankbarkeit fuer alle kleine Schaetze des Lebens, mit einem grossen Wissen und guten Gedaechtnis, damit, dass es ihr vergoennt war, im Schosse der Familie alt werden zu koennen, umgeben und umsorgt von lieben Menschen. Sie war so dankbar fuer ihr Leben und hat dennoch nicht am Leben gehangen. Nun koennen wir sie getrost ihrem himmlischen Vater ueberlassen. In der Losung stand auch noch folgender Begleittext:

„Treuer Gott, lass uns nicht vergessen, dass alles ein Ende hat: unser Gelingen und unser Versagen, unser Lachen und unser Weinen, unser Glück und unser Leid, diese ganze Welt mit ihrer Herrlichkeit und ihrem Elend. Wir beugen uns vor dir im Wissen um unsere Vergänglichkeit. Ob wir leben oder sterben: Halte uns in deinen Händen.“

Montag, 20. Oktober 2008

HalliHallo, ich bin dein Ohrwurm!

Indien ist nicht nur das Land der Farben und Gerueche, sondern auch der Klaenge. Kompostitionen verschiedenster Klaenge aus unterschiedlichsten Quellen fuellen die Luft. Da gibt es viel zu hoeren und es ist erstaunlich, wie viel wir ueber unsere Umwelt schon erfahren, wenn wir dem Alltag zuhoeren.
Staendiger Begleiter ist das staendige Flattern der immerfort im Kreis eilendenVentilatoren. Ein Handy klingelt, Kinder singen bei der Schularbeit, das Baby schreit, jemand klappert mit dem Geschirr, aus der Stereoanlage erschallt tamilische Musik. Laut ertoent ein langgezogenes faules Muhen eines Rindes, das Meckern der Ziegen und das wilde Gezanke der Voegel. Unten auf dem Hof wird Waesche geschlagen, gelacht und getuschelt. Irgendwo ertoent die zornige Hupe mehrerer Fahrzeuge, gefolgt von dem Knattern eines betagten Motors. Mit quitschenden Angeln oeffnet sich das Tor einer Einfahrt. Die Klagerufe und Floetenlaute eines Trauerzuges hallen von den Haeusern wider und in irgendeinem hinduistischen Tempel wird angestimmt zu traditioneller indischer Musik. Eine Alarmanlage springt an. Ein Strassenhaendler bietet seine Ware feil, wild gestikulierend versucht eine Koechin feilschend den Preis zu senken.
Alles addiert sich, schwingt sich auf zu einem Mosaik der Klaenge.

Wenn es mal zu viel wird…

Stille? Gibt es nicht. Oder doch? Wenn wir ganz tief in uns hineinhorchen, auf das regelmaessige Pochen unseres Herzens lauschen, unsere Seele fuer Gott oeffnen: Er schenkt uns – Stille.

Ich webe Schweigen auf meine Lippen.
Ich flechte Ruhe in mein Gemuet.
Ich knuepfe Stille in mein Herz.
Durschdringe mich mit Ruhe, oh Herr,
Sowie du den Sturm auf dem Meer stillst.
Beruehre mich, Herr, bewahre mich vor dem Boesen.
Lass alle Unruhe in mir ersterben.
Umarme mich, Herr, mit deinem Frieden.

(nach einem irischen Segenswunsch)

Frieden sei mit euch!

…und die Welt steht Kopf.

Typisch Indien

Die Menschen sind ueberall gleich – sagen die Philsophen… Von denen war aber wohl noch keiner in Indien. Inder sind: Inder. Ein unverlgeichbares Volk auf dem Planeten und in jeder ihrer Eigenarten einfach liebenswert.

Maenner tragen Roecke, Frauen kochen Milchreis mit Nudeln statt mit Reis.
Ob man Loecher mit Strasse oder Strasse mit Loechern sagt, kommt auf’s Gleiche raus. Verkehrsregeln? Pah! Einfach wild drauflos hupen! Allgemein gilt auf den Strassen das Recht des Staerkeren.
Buergersteige werden nur zum Anschauen gebaut und Plakate verweisen auf Geschaefte, die bereits seid 7 Jahren nicht mehr existieren.
Es ist alles eitel under der Sonn, sprach der Prediger und er sprachs recht: jeder Inder kaemmt sich in jeder freien Minute an jedem Ort jedes Haar seiner schwarzen Hauptespracht.
Moechte der Inder etwas bejahen, schuettelt er mit dem Kopf. Moechte er hingegen etwas verneinen – schuettelt er mit dem Kopf. Wie gehuepft, so gesprungen, koennte man auch sagen.
Muellberge tuermen sich auf unter dem Schild “I will keep my city clean” und das Schild mit der Aufschrift “no parking” wird umlagert von Hunderten abgestellter Motorraeder. Gleich heisst spaeter und spaeter heisst nie.
Zum Fruehstueck gibt es Reis mit scharfgewuerzten Sossen, zum Abendessen suesses French Toast.
Kakerlaken gehoeren genauso zum taeglichen Leben dazu wie Stromausfall, der zu jeglicher Zeit fuer jegliche Dauer eintreten kann und Kerzen zum absoltuen Gebrauchsgegenstand degradiert.

Willkommen in Indien

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Anna goes India


Auf dem Markt von Tambaram - rechts Sabine, in der Mitte Magdalena und unten Joshua, ein Pflegekind der Familie



(Bilder hochzuladen gestaltet sich hier etwas schwierig - mal sehen, was sich machen laesst... aber ein Anfang ist gemacht =))

Indischer Strassenverkehr – komm mit!

Am Strassenverkehr teilzunehmen, ist jedes Mal ein Abenteuer. Aus der Einfahrt starten wir mit der Melodie von "Jingle Bells", welche mit dem Einlegen des Rueckwaertsgangs ertoent. Der Ohrwurm des Weihnachtsliedes ist nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen ;). Schon beim Ausparken muessen wir aufpassen, keine der Kuehe und Rinder umzufahren, die die Strassenraender saeumen undfroehlich muellverzehrend vor der Einfahrt herumtrotten. Das hier ueberall Muell herumliegt, scheint den Menschen selbstverstaendlich, die ihn unsortiert ueberall abladen, wo es ihnen gerade passt...
Im Schritttempo geht es die mit Schlagloechern uebersaeten, schmalen, staubig-lehmigen Strassen entlang, vorbei an den vielerorts aufgestellten Schildern mit der aufschrift "My town, my pride, I keep it clean, I keep it nice". Bei dieser beissenden Ironie stehen mir immer noch immer wieder die Haare zu Berge - aber immerhin, der Versuch eines Anfangs zur Ausbildung eines Umweltbewusstseins, von welchem noch jede Spur fehlt, ist gemacht.
Nach einigen Drehungen und Windungen mit vorsorglichem Hupen vor jeder Strassenecke, um etwaige andere Auto-, Roller-, oder Fahrradfahrer vorzuwarnen, kommen wir dann auf der Hauptstrasse an. Diese beansprucht stellenweise bis zu 5 Spuren pro Richtung, welche von den Fahrzeugfuehrern immer auf ca. drei Spuren mehr uminterpretiert werden. In Indien gilt der Linksverkehr, ein Erbe der englischen Kolonialzeit. Ueberholt wird aber links wie rechts, ganz egal. Zwischen 5 und 50 km/h faehrt jeder so schnell, wie er eben kann. Erschien uns das dazu ertoenende, permanente Hupkonzert am Anfang noch als willkuerlich und zwecklos und das Strassenbild willkuerlich, erkennen wir langsam Strukturen und Gesetzmaessigkeiten. Hupen ist Pflicht bei jedem Ueberholmannoever und da staendig und ueberall ueberholt wird, wird auch staendig und ueberall gehupt. Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche Hupen es gibt - genauso ueberraschend wie die indische Farbenvielfalt :P... Ampeln und Schilder gibt es in der Metropole vielleicht eine Handvoll, also so gut wie gar keine. Anschnallen tut sich keiner und vielleicht 5% der Roller- und Motorradfahrer tragen ihren Helm auch auf dem Kopf, die anderen haben entweder keinen Helm oder klemmen sich ihn zwischen die Knie um ihn schnell ueberzustuelpen, wenn die Polizei auftaucht. Ueberall werden bedenkenlos mehr Passagiere mitgenommen, als es das Fahrzeug vorsieht. Im Auto fuer 7 Personen sind wir schon oefter zu 11 gefahren. Schlimm finde ich es aber dann, auf einem kleinen Roller ganze Familien mit 4 bis 5 Personen, darunter Babys und Kleinkinder, zu sehen, die auf den vollgestopften Hauptstrassen unterwegs sind. Solche Dinge sind hier das normalste der Welt, aber uns frisch eingetroffenen Deutschen mit einem strengen Sicherheitsbewusstsein im Verkehr im Kopf schnuert sich noch der Magen zusammen. Denen sollte man mal einen ADAC-Crashtest zeigen...
Die Vielfalt der Verkehrsmittel erstreckt sich ueber Busse, alle Arten und Groessen von LKWs, Autos Rikshas (die indischen dreiraedrigen Taxen), Oxenkarren und alle 2raedrigen Fahrzeuge. Fussgaengerueberwege gibt es nicht - mal laeuft einfach, wenn man meint, dass die Wahrscheinlichkeit, ueberfahren zu werden, am Geringsten ist. Darum wuerden wir hier ohne Fuehrer wahrscheinlich so lange zoegernd am Strassenrand stehen, bis wir lange graue Baerte kriegen ;) *schmunzel*
Teilnehmen am Strassenverkehr - jedesmal ein Erlebnis fuer sich!

Indisch speisen

Bestimmt sind einige schon ganz neugierig, was sich ueber das indische Essen berichten laesst. Zunaechst einmal die Entwarnung: Es gibt viel scharfes Essen, aber nicht alles ist Hot’n’Spicz und vor allem nicht immer gleich sehr stark. Wir kommen hier wunderbar mit der Schaerfe zurecht, auch wenn ich mir manchmal nach einer Mahlzeit die Nase putzen muss und etwas glasige Augen bekommen habe ;) aber das ist nicht so oft und das Essen ist dann so lecker, dass es sich lohnt . Essen tun wir hier mit den Fingern – in erster Linie mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand. Am Anfang wird das sehr unbeholfen ausgesehen haben, wie wir verzweifelt versuchten, ein wenig Reis mit Sosse in unseren Muns zu befoerdern und uns dabei wer weiss wie verrengten *lach*. Aber inzwischen haben wir auch hier dazu gelernt und unsere Techniken ausgefeilt und die Geheimnisse eleganten indischen Speisens schon teils gelueftet. Mit den Fingern zu essen macht Spass und gibt einen ganz neuen Reiz und ein neues Bewusstsein.
Reis ist hier, zusammen mit den unzaehligen Fruechten, die ueberall auf den Obststaenden kunstvoll aufgetuermt sind, das Hauptnahrungsmittel. Reis gibt es dreimal taeglich, dazu verschiedene unterschiedlich stark gewuerzte Gemuesesossen. Da wir hier in der Grossstadt und in einem recht modernen Haushalt leben, beschraenkt sich unser Ernaehrungsplan nicht nur auf Reis und Sossen, wenn diese auch einen grossen Bestandteil bilden. Daneben essen wir hier zu Hause oefter Kartoffeln, morgens auch mal Toast, Frenchtoast, Ciabatti oder Puri. Puri ist das von mir persoenlich absolute favorisierte, brotaenliche Gebaeck. Statt es in die deftigen Sossen zu tunken, lieben wir es, Apfel- oder Bananenstuecken darin einzuwickeln und mit einem Tropfen Honig zu verzehren. Hmmm, good!!!
Das Angebot der Fruechte ist von der Saison abhaengig. Die Mango- und Ananaszeit ist schon vorbei, im Moment gibt es Granataepfel, indische Minibananen, Aepfel aus dem Norden, so ein Zwischending aus Orange und Madarine, Limefruits, Kiwis, Kokosnuesse… An Gemuese bekommt man eigentlich alles, was es in Deutschland auch gibt – allerdings sollen wir nur schaelbares Obst und Gemuese verzehren, was die Auswahl etwas einschraenkt.
Eine von uns, die Magdalena, ist Vegetarierin… und fuer sie bestaetigt sich, was viele Vegetarier schon vorher ueber Indien gesagt haben: Es sei ein Wallfahrtsort fuer Vegetarier :P Der groesste Teil der Bevoelkerung isst aus Glaubensgruenden kein Fleisch, von dem Rest essen viele kein Fleisch, weil es so teuer ist. Hier in diesem Haushalt gibt es aber regelmaessig samstags Fleisch zum Mittag, meist Gefluegel.

Bisher hatten wir keinerlei koerperliche Beschwerden wegen des Essens – ich bin sogar von dem mir allseits prophezeiten durchfall verschont geblieben. Dennoch wird uns Vorsicht eingeschaerft und wir sollen beispielsweise im Kinderheim nicht essen. Das haengt unter anderem damit zusammen, dass dort mit ungereinigtem Wasser gekocht wird. Hier zuhause koennen wir das Leitungswasser nur zum duschen und abwaschen verwenden, zur Nahrungszubereitung, zum Zaehneputzen und zum trinken bekommen wir alle 2 bis 3 Tage ienen neuen 20L Wasserkanister mit gereinigtem Trinkwasser, da das normale Wasser vor allem bei uns Europaeern Durchfall hervorrufen wuerde.

Insgesamt muss ich also sagen: was den kulinarischen Aspekt betrifft, laesst es sich hier wunderbar leben – und gesund dazu! Und die indische Kueche ist so vielfaeltig, dass sich ihr Potential fuer Ueberraschungen nie erschoepfen wird! Bon Appetit!

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Jesaja 54,10

Though the mountains be shaken and the hills be removed, yet my unfailing love for zou will not be shaken nor my covenant of peace be removed, says the LORD who has compassion on you.

Donnerstag, 25. September 2008

Unglaublich!

Inzwischen bin ich schon acht Tage hier - in dieser Zeit ist aber so vieles neues auf mich eingestuermt, so viele neue Bilder, Eindruekce, Menschen, Erfahrungen..., dass ich kaum glauben kann, wie dies alles in eine Woche passen soll! Unglaublich!
Unheimlich dankbar bin ich fuer Gottes Begleitung und Schutz, Seine Gegenwart spuere ich jeden Tag und sein Segen begleitet uns uberall hin. Danket dem Herrn!

PS: Ich hoffe, dass ich bald Bilder hochladen kann... ich moechte euch auch visuell unbedingt daran teilhaben lassen, was wir hier so erleben und wie es uns geht! Alles Gute!

Montag, 22. September 2008

Namaste!

Hallo alle zusammen!
Gluecklich und froh wie der Spatz im Haferstroh (und zur Zeit etwas albern, da uebermuedet ;) befinde ich mich nun hier in Indien in Chennais Stadtteil Trevandrum. Wir hatten eine gute, sichere Reise ohne jegliche Zwischenfaelle und sehr spannende und ereignisreiche erste Tage, in denen alles neu, fremd und einfach in Erstaunen versetzend ist. Unmittelbar am Tag der der Ankunft nahmen an unserer ersten indischen Hochzeit statt. Donnerstag wren wir dann je 2 indische Kostueme (Shuridas) einkaufen, um fuer den Beginn etwas zu haben. Am Samstag empfingen uns die Kinder des Heims mit einem riesigen tollen Tanzprogramm und dutzenden von froehlichen lachenden Gesichtern. Sonntag erlebten wir unseren ersten indischen Gottesdienst, der 3,5 Stunden dauerte, mit Liedern bis zu 20min!! War total toll und die Zeit verging wie im Fluge!!! Ich bin so dankbar, hier sein zu duerfen und das alles erleben zu koennen!! Der reine Wahnsinn! Das Essen ist gut, nicht zuuu scharf, auch wenn mir noch schnell die Nase davon laeuft. Gewoehnungsbeduerftig ist es nur, 3x am Tag warm und deftig zu essen... Auch das Klima empfinden wir noch als anstrengend, aber ich bin zuversichtlihc, dass wir uns daran gewoehnen. Es sind tagsueber durchschnittlich 35C warm, heute 38C, nachts 27 bis 32 Grad. Wegen der Temperaturen und der abertausenden von Moskitos habe ich bisher kaum geschlafen, manche Nacht gar nicht, aber irgendwie bin ich immer noch fit - praise the LORD!!! Magdalena, Sabine und ich verstehen uns total gut, worueber ich richtig froh bin. Wir haben sehr viel Spass zusammen, koennen uns helfen und viel viel reden. Es ist toll, sie dabei zu haben. Auch mit der Leiterfamilie haben wir uns super angefreundet =) und sind uns gegenseitig sehr symphatisch!
Also alles in allem: die besten Nachrichten von mir aus Chennai, ich sende liebe Gruesse quer ueber die Welt und wuensche euch den Segen Gottes. Gott ist gross! Danke fuer eure Gebete und euer mitfiebern. Bitte betet weiter fuer uns und bitte schreibt mal, da freu ich mich riesig drueber!! Be blessed,
eure Anna

Dienstag, 16. September 2008

nan poyittu varaenga!


Der Tag des endgültigen Abschieds ist gekommen... Zeit, "Lebewohl" zu sagen:

nan poyittu varaenga!! - Auf Wiedersehen!! (tamilisch)

Um halbelf fährt der Zug, der Mama und Philipp, die mich bis zum Flughafen begleiten, und mich nach Frankfurt bringt. Hier treffe ich dann eine der beiden anderen Praktikantinnen - die Sabine. Um 15Uhr dann hebt unser Flieger, eine Boeing 777-300ER von Emirates, vom Boden ab und startet Richtung Dubai. Dort steigen wir um in eine Boeing 777-200, die uns dann zu unserem letztendlichen Ziel bringt - Genau in die Stadt, die wir für ein Jahr unser Zuhause nennen werden dürfen: Chennai!
In Chennai werden wir morgenfrüh nach dortiger Zeit um 8Uhr (hier halbfünf) ankommen und von den Leitern der HCL Indien abgeholt. Wenn du kannst und möchtest, bete bitte für eine bewahrte und gute Reise ohne größere Komplikationen und für uns Praktikantinnen. Vielen Dank dafür!

Was bleibt mir noch zu sagen an diesem Morgen? Einen letzten freundlichen Gruß aus Kassel an euch alle möchte ich senden:

nal vazthukalh! - Alles Gute euch!
kadavulh ungalhei aseervadhipparaha!! - Möge Gott euch segnen!!

Sonntag, 14. September 2008

Finally married - time to partyyyyy

"Heute kann es regnen, stürmen oder schneien, denn du strahlst ja selber wie der Sonnenschein! Heute ist deine Hochzeit, darum feiern wir! Alle deine Freunde freuen sich mit dir!"

Dieses Lied sangen wir am Samstagmorgen, als der wolkenverhangene Himmel den Tag mit Regen begrüßte. Trotz des Wetters strahlte das Paar eine tiefe sonnige Freude aus und auch wie hatten viel zu viel anderes um die Ohren, als groß wegen des Wetters Trübsal zu blasen ;). Der Regen hat sich dann auch gegen 10Uhr artig verzogen und den ganzen Tag nicht mehr blicken lassen *grins*

Aufgeregt stand Martin dann um 14Uhr in der Kirche und ließ wartend auf seine BRaut die Blicke über die vielen freundlichen und erwartungsvollen Gesichter der aus allen Ecken Deutschlands und Frankreichs angereisten Hochzeitsgäste schweifen. Schließlich kam sie: Anne, seine wunderschöne Braut, an der Seite ihres Vaters. Der Traugottesdienst begann mit einem Musikstück, vor der guten Predigt von Reinhard dann durfte ich den Psalm 139 vorlesen. Endlich durfte das Paar sich die Ringe anstecken und der Bräutigam die Braut küssen. Als dann das Segenslied gesungen wurde, konnte unsere liebe feinfühlige Anne die Tränen der Freude und des Bewegtseins nicht mehr zurückhalten und der ganze Saal spürte, was für ein wichtiger, mit einer tiefen Bedeutung unterlegter Tag das war.


Dann wurde umarmt und gratuliert, irgendwann auch das Kuchenbuffet eröffnet und da es trocken war (Gott sei Dank!!) konnten wir die Köstlichkeiten auch an den gedeckten Tischen unter freiem Himmel vor der Kirche verspeisen. Dort wurden noch Gruppenbilder gemacht, hier das Brautpaar mit allen Geschwistern und Schwager:


Anschließend gab es eine Stadtbesichtigung und dann einen großen Autokorso kreuz und quer durch das kleine romatnische Städtchen. Das Brautpaar ließ sich dabei in einer quitschroten, uralten, festlich geschmückten Ente mit Blechbüchsen hintendran von Jonathan chauffieren und mit viel Gehupe fuhren die anderen Gäste hinterdrein, fröhlich bemüht, den Anschluss nicht an irgendwelchen Ampeln zu verlieren ;)

Im Feiersaal angkommen, eröffnete Martin nach dem Sektempfang den lustigen Teil des Abends mit dem Anschlagen des ersten Bierfasses*lach* kurz darauf begann auch das Hochzeitsmal und dann das total amüsante und liebevoll zusammengestellte Programm. Augelassen getanzt und abgefeiert wurde dann nach Anschnitt der Hochzeitstorte bis tief in die Nacht^^ es war einfach total schön und ich bin unglaublich froh, noch dabei gewesen zu sein!!

Liebe Anne, lieber Martin, danke, dass ihr uns ein so tolles Fest beschert und uns einen so tollen Grund zum Feiern gegeben habt! Gott behüte und begleite euch auf allen eure Wegen! Ich hab euch so superdolle lieb!!
Eure Anna

Freitag, 12. September 2008

Hochzeitswochenende

"Is ja ein herausforderndes Jahr für Tubbesings dies Jahr, muss man ja schon so sagen", meinte Reinhard schon vor 2 Wochen im Gottesdienst (als ich mich offiziell verabschiedete) und meinte damit nicht nur die neuen Auszüge von Philipp und mir, sondern nach Julias Hochzeit im Mai auch noch die zweite Hochzeit von Martin und Anne im Septmeber!

Dieses Wochenende endlich nun findet also die Hochzeit statt, auf die sich Anne und Martin schon so lange freuen =)!!! Am 1. September haben sie im Kasseler Rathaus schon standesamtlich geheiratet. Zur kirchlichen Trauung sind wir nun nach Ansberg gefahren, wo nun auch meine Eltern, Philipp und ich uns nach Kräften bemühen, mit einzubringen. Ansbach ist totaaal schön - als Stadt an sich mit vielen sehr schönen Gebäuden (ehemals eine Residenzstadt) und lauter freundlichen Leuten, wie ich schon beim Einkaufen gemerkt habe *g* die Vorbereitungen laufen gut, alle sind recht entspannt und gut gestimmt und alles läuft nach Plan. Morgen um 2 dann werden die Glocken in Ansbach läuten und das Fest wird mit dem Traugottesdienst beginnen. Wir alle sind sehr gespannt und voller Vorfreude!!
Aus dem sympatischen Ansbach ganz liebe Grüße an euch alle! Gottes Segen,
Anna

Donnerstag, 4. September 2008

Kleine Zeitgeistanalyse

Unter http://www.politikstube.de/forum/f136/kleine_zeitgeistanalyse-13343.html findet ihr eine sehr lesens- und bedenkenswerte Analyse des momentanen Zeitgeistes, getätigt vom Dekan Dr. Karl Josef Wallner. Nehmt euch die Zeit dafür!
Lieben Gruß,
Anna

Mittwoch, 3. September 2008

Für Lisa

Meine liebe Lisa!
Bald bist du die einzige, die daheim die Stellung hält. Alle anderen sind inzwischen ausgezogen und einige sogar schon dabei, ihre eigene Familie zu gründen. Auch wenn es bestimmt manchmal komisch sein wird, bin ich mir sicher, dass du das Beste draus machen kannst! Jetzt bist du die kleine Herrin des Hauses ;)
Alles Liebe dir! Gott segne und behüte dich!
Deine Anna

Freitag, 29. August 2008

Das Gebet der Hingabe von Charles de Foucauld

Mein VATER,
ich überlasse mich Dir,
mach mit mir, was Dir gefällt.

Was du auch mit mir tun magst, ich danke Dir.
Zu allem bin ich bereit, alles nehme ich an.
Wenn nur Dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen Deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In Deine Hände lege ich meine Seele;
Ich gebe sie Dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,

weil ich Dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt,
mich Dir hinzugeben,
mich in Deine Hände zu legen,
ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;
denn Du bist mein VATER.


Charles de Foucauld

Mittwoch, 27. August 2008

Dienstag, 26. August 2008

Einige Zeit ist vergangen, seitdem ich hier das letzte mal so richtig erzählt habe. Und inzwischen gibt es einiges zu berichten =)

Visum
Anfang des Monats hatte ich das Visum für Indien beantragt: ein Touristenvisum für die Gültigkeit von einem ganzen Jahr.
Mein Vertrauen und meine Geduld wurden in dieser Zeit ziemlich auf die Probe gestellt, schon bald begann ich, mir Sorgen zu machen wegen einiger Informationen, die mir Freunde über das Antragstellen gaben - und weil es so lange dauerte. Andererseits wollte ich einfach loslassen und das Ganze in Gottes Hände legen.
Nach fast 2 Wochen schließlich erlöste mich das Klingeln an der Haustür, welches den Postboten ankündigte. Als ich unterschrieb, konnte ich mich schon kaum zurückhalten, nicht vor Freude irgendwelche dummen Sachen zu machen, aber als ich dann den Brief in die Hände bakam, war es aus damit, ich verabschiedete nur noch eilig und lachend den verdutzten Postboten, schlug ihm wohl fast die Tür vor der Nase zu und gab meinen Gefühlen nach. Ich weiß auch nicht, warum ich mir so sicher war - der Brief konnte schließlich auch eine Absage enthalten. Aber zum Vorschein kam mein Reisepass mit eingeklebtem Visum und immer mehr machten sich Erleichterung, Dankbarkeit und überströmende Freude in mir breit. Jetzt ist die Tür endgültig offen, nun steht dem Jahr nichts mehr im Wege.
Inzwischen sind auch die Tickets bezahlt und in 21 Tagen geht´s dann mit Sack und Pack nach Frankfurt und von dort Seite an Seite mit Sabine E. (sei lieb gegrüsst!) per Flugzeig über Dubai nach Chennai.

Let´s dance!
Kein Wunder, dass da einem zum tanzen zumute ist :P und das haben wir dann auch ausführlich getan. Zusammen mit Carola, die vor ihrem Au-Pair-Jahr in England nochmal in Kassel war (und bis Montag ist), durfte ich einige Teens und Jugendliche aus der Gemeinde mit den Grunsschritten sowie einer Auswahl an Figuren einiger Standard- und lateinamerikanischer Tänze vertraut machen. Das ganze hat uns allen viel Freude bereitet - und der Erfolg ist ebenfalls unübersehbar. Wer sich vorher noch nicht mal unter dem langsamen Walzer etwas vorstellen konnte, tanzt inzwischen schon leichten Fußes DiscoFox. Am ausgelassensten waren diese Stunden aber, wenn wir gegen Ende immer völlig gelöst einen schottischen Volkstanz tanzend durch den Saal wirbelten. Vielen Dank, liebe Carola, für dieses besondere Vergnügen der schottischen Musik! Ebenso vielen Dank an alle, die diesen Stunden beigewohnt haben, es war toll, mit euch tanzen zu können und auf euch kann man echt stolz sein! Bewahrt euch die Freude am Tanzen!!!

Hochzeiten
Genau wie der Sommer 2006 ist auch der Sommer 2008 ein Sommer der Hochzeiten. Nachdem im Mai meine Schwester Julia und Martin B. geheiratet haben, feierten wir im Juli das Hochzeitsfest von David und Linde N. und im August von Tine und Rouven L. und hatten dabei jedesmal einen Heidenspaß. Allen Paaren nochmals alles Gute!
Damit aber nicht genug - das feiern geht weiter! Am Montag nämlich heiraten mein Bruder Martin und seine Verlobte Anne standesamtlich in Kassel, 2 Wochen darauf folgt dann schon die kirchliche Trauung und die Feier in Ansbach. Dafür gibt es noch einiges zu planen und auszuhecken und so steckt die Familie mal wieder unter freudiger Aufregung in Hochzeitsvorbreitungen.
Auch für die Paare bedeutet die Eheschließung immer ein Abschied und ein Neuanfang, in vielen Hinsichten. Ganz praktisch gilt dies vor allem für Anne, die nach der Trauung dem Martin nach Kanada folgt. Dafür, liebe Schwägerin in Spe, wünsche ich dir alles alles Gute - viel Freude am Neuen und Kraft zum Zurücklassen und Einlassen auf etwas Neues.
Auf diese von Martin und Anne Hochzeit freue ich mich ganz besonders und bin glücklich, ihr noch beiwohnen zu können, 3 Tage, bevor ich aus Deutschland aufbreche.

Sorgen
In all dem Durcheinander der vielen Dinge, die so passieren, finde ich schwerer zu Gott und zu mir selbst - und merke dann, dass ich auch ganz durcheinander bin. Dann fühle ich mich, als würden alle diese hundert Gedanken und Gefühle sich drohend über mir auftürmen, immer höher und höher und dann zusammenstürzen und Chaos breitet sich aus. Chaotisch, genau so geht es in meinem Kopf zu. Manche Gedanken huschen leise vorbei, manche poltern schwer in meinem Kopf herum, die meisten flitzen herum, kreuz und quer, dass ich ihnen nicht folgen kann und mich innerlich verwirrt fühle. Es sind die unterschiedlichsten Dinge, Themen, Angelegenheiten... und wenn ich versuche, sie für einen Moment auszuschalten, dann kommt darunter hervor: Freude. Gefolgt von: Angst.
Doch dann kommt mir in den Sinn, was Jesus auf dem Berg gesagt hat und ich werde ruhiger und kann wieder beten.

Jesus:
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben - darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung? Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten, noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein. Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie. Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein! Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung. Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht. Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug. (Mat.6,25ff)

Abschied
Am Freitag wurde ich mit einer kleinen Feier in der Jugend aus dem Mitarbeiterkreis verabschiedet. Die erste Überraschung des Abends waren die köstlichen, würzigen Gerüche, die, als ich ins Gemeindehaus eintrat, sich schon aus der Küche in die anderen Räume gezogen haben. Die Mitarbeiter haben ein typisch indisch/asiatisches Gericht gezaubert - Reis und Gemüse mit viel Curry und allerlei Gewürzen. Dazu gab es ein indisches süßes joghurtartiges Getränk, das der Teenkreis gezaubert hat.
Nach dieser anregenden Mahlzeit (viiiiielen Dank nochmal, das war toll!)hatten wir eine gute Lobpreiszeit, in welcher Andi eine Andacht zum Thema Abschied gehalten hat. 3 weitere Mädels aus der Jugend, 2 davon meine engsten Gemeindefreundinnen, die auch gerade Abi gemacht haben, verlassen nämlich Kassel ebenfalls in diesen Wochen für ein freiwilliges Jahr draußen in der Welt - in England, Frankreich und Brasilien.
Der Abend ging dann weiter mit lustigen Spielen, einer kleinen Rede und sogar mit Abschiedsgeschenken. Anne (hdsl!) hat mir eine Duftkarte mit Curry und Kaffee und bildern gebastelt, auf der alle unterschrieben haben. Außerdem habe ich einen englischen Gedichtband mit den Balladen und Liedtexten aus Tolkiens "Herr der Ringe" und einen Gutschein für Bijou Brigitte geschenkt bekommen (jeder der mich kennt, weiß bei beidem, warum... *grins* ). Lieber Mitarbeiterkreis, lieben herzlichen Dank für eure liebevolle Gestaltung dieses schönen Abends, ich hab mich so über jedes Detail gefreut! Für das nächste Jahr in der Leitung und Organisation der Jugend wünsche ich euch wieder viel Spaß, Mut, Kraft und Gottvertrauen! Der Herr sei mit euch und segne euch in allem!
Liebe Jugend, danke fürs mitfeiern und jede persönliche Geste. Ihr seid ein Teil meines Zuhauses und ich werd euch schon echt vermissen!

Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.
A. Schnitzler
Eine Zeit des Aufbruchs ist euch immer eine Zeit des Abschieds. Und auch wenn ich noch 3 Wochen bis zur tatsächlichen Abreise habe, nehme ich innerlich und meist unbewusst schon länger von vielen Dingen Abschied. Auch einige Personen aus der Jugend werde ich nicht mehr sehen und musste mich bereits verabschieden. So gehe ich gerade mit einem weinenden und einem lachenden Auge durchs Leben. Der gesunde, leicht bittere Beigeschmack leichter Trauer über das, was ich los- und zurücklassen muss, lässt sich nicht verleugnen. Das lachende Auge mit seiner Vorfreude und Gewissheit aber siegt...

Ich werde dir besitehen.
Ich beschütze dich, wo du auch hingehst,
und werde dich wieder in dieses Land zurückbringen.
Ich werde dich nie im Stich lassen und stehe zu meinen Zusagen,
die ich dir gegeben habe.

1.Mose 28,15

Mittwoch, 20. August 2008

Der Kompass

Manchmal ähnelt unser Leben einem Schiff, das vom Kurs abkommt. Im Sturm des Alltags geht vieles unter, was zuerst sicher aussah. Und im Nebel der Möglichkeiten kann uns schnell die klare Sicht verloren gehen. Hier ist es wichtig, ein festes Ziel im Blick zu behalten.
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, sagt Jesus über sich. Wenn wir uns vertrauensvoll auf ihn ausrichten, werden wir das Leben neu entdecken!

(angelehnt an Worte von Peter Strauch)

Sonntag, 17. August 2008

Gedankenimpuls: Du darfst...!!!

Von Opferbereitschaft, einer Herztransplantation und dem größten Schnäppchen deines Lebens!

Matthäus 16, 24f
Danach sprach Jesus zu seinen Jüngern:

»Wer von euch mir nachfolgen will,
darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen,
sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.
25 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren.
Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird das wahre Leben finden.“

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Das 1. große Stichwort dieses Bibelwortes ist: Nachfolge
Und wir bemerken hier, dass hinter diesem Begriff Nachfolge eine ganze Menge mehr steht: Nachfolge, so macht Jesu Aussage deutlich, hängt zusammen mit Opferbereitschaft und bedinungsloser Hingabe.

Jesus wünscht sich sehnlichst, dass wir dafür bereit werden. Denn er liebt uns unendlich und ihm ist unser Leben dieser Liebe Wert, also sehr kostbar. Aber er weiß auch, dass die Entscheidung über unser Leben in unseren Händen liegt. Darum erklärt er, wie wir das Leben gewinnen können: Indem wir nicht mehr um uns selber kreisen, sondern die Kontrolle vertrauensvoll in seine Hände legen. Indem wir unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Indem wir loslassen, um zu gewinnen! Immer wieder stoßen wir darum auf Aussagen von Jesus wie:
-Komm, folge mir nach!
-Verkaufe alles, was du hast und gib es den Armen. Und dann folge mir.
-Lasst uns gehen, denn die Zeit ist gekommen.
Jesus erwählt hier Menschen wie dich und mich und ruft uns in die Nachfolge. Gleichzeitig stellt er hierbei auch Bedingungen auf, nämlich Jesus und seine Worte an die erste Stelle zu setzten und alles andere dahinter zurücktreten zu lassen. Innerlich sollen wir also alles andere aufgeben können, unser Herz soll frei werden!
Stellt sich die Frage: Wozu sind wir eigentlich als Nachfolger berufen? Warum ist das mit Opferbereitschaft verbunden?
Ich denke, unsere Berufung ist es ganz simpel mit Jesus unterwegs zu sein. Mit ihm unterwesgsein bedeutet, mit ihm überall hinzugehen – egal wann und egal wohin und nie damit aufzuhören.
Der Ruf der Nachfolge ist groß und breit auf jede Seite des NT geschrieben. Wie Kinder beim Nachtisch reagieren wir blitzschnell, wenn es um Jesu Angebot der Liebe, Wertschätzung, Heilung oder Vergebung und seine Freundschaft geht. Aber wir schalten wohl langsamer, wenn wir selber gefragt sind, wenn es um die großen oder kleinen Aufgaben im Alltag geht, wenn wir Orte oder Menschen besuchen sollen, di wir nicht so schätzen oder etwas tun sollen, worauf wir keie Lust haben.
Pete Greig, ein englischer Jugendpastor, hat das so formuliert: wir kennen Jesus als unseren Freund, wir vertrauen ihm als Retter, doch es fällt uns schwer, ihm auch als unserem Herrn zu gehorchen.
Schauen wir uns nochmal an, was die Bibel uns berichtet: Die Jünger waren oft aufgerufen, für ihn Opfer zu bringen, aber der Preis, den sie dafür zahlten, so hoch er auch war, verblasste jedesmal angesichts ihrer Sehnsucht, ihm nachzufolgen. Alle Opfer, die sie für Jesus brachten, schienen es wert zu sein!
Der Weg der Nachfolge ist kostspielig und hart, keine Frage. Wer sagt, es sei leicht, Jsus nachzufolgen, der lügt. Aber NICHTS, was wir für Jesu Sache aufgeben – Reichtum, Popularität, Ansehen, unser Leben, Zeit, Kraft… - kann das aufwiegen, was wir zurückbekommen. Der Preis, den wir bezahlen, um Jesus nachzufolgen, egal wie hoch er ist, ist für uns immer noch das größte Schnäppchen unseres Lebens!

Lukas 18, 29f

„Ja“, erwiederte Jesus, „und ich versichere euch:
Jeder, der bereit ist, sein Haus, seine Frau, seine Geschwister,
seine Eltern oder Kinder unterordnet,
um sich für Gottes neue Welt einzusetzen,
der wird dafür reich belohnt werden: hier schon,
in dieser Welt und erst recht in der zukünftigen Welt m
mit dem ewigen Leben.“


Als Jesus wieder zur Rechten seines Vaters zurückgekehrt ist, hat er uns den Heiligen Geist geschickt. Wenn der Heilige Gist unser Leben erfüllt, fangen wir an, zu wollen, was Gott will und zu sehen, was Gott sieht. Wenn wir gehorchen und nachfolgen, wird er unser Herz verändern. Der alte Bund unserer egoistischen Motivation und irrwitzigen Vision wird ersetzt durche einen neuen Bund, der in unseren Herzen lebt. Durch diesen neuen Bund teilen wir Gottes Prioritäten und sehnen uns danach, seinen Willen zu erfüllen, was immer der Preis ist. Und unsere Opfer werden dann von der Freude übertroffen, dazu auserwählt zu sein, mit Gott unterwegs zu sein!



Gedankenimpuls: Du darfst…!
† Jesus kennen als Deinen FREUND!
† Jesus vertrauen als Deinem RETTER!
† Jesus gehorchen als Deinem HERRN!


(für die Jugend am 15.08.)

Das holde Paar (...und andere Freunde)


Freundschaft ist ein teures Gut,
erreicht mit viel Zeit und Mut...
DANKE! Danke für alle gemeinsame Zeit, für eure Freundschaft, Vertrautheit, Zuwendung und Unterstützung. Gott segne euch!

Samstag, 9. August 2008

Der ewige Brunnen

Gestern hat meine allerliebste Lieblingstante Elfriede ihren 98. Geburtstag gefeiert - und sie hat mir etwas geschenkt. Ein Geschenk, dass mich bis ins tiefste berührt hat - eben weil es aus einer genauso tiefen inneren Gefühlsregung heraus kam.

Tante Elfriede ist ein so zart empfindendes Gemüt, eine alte und doch alterslose Dame voll Anstand und Tugendhaftigkeit. Sie fürchtet und liebt Gott, ihren Herrn und Schöpfer und lebt in größter ständiger Dankbarkeit für Seine Gaben. Eine Gabe davon ist ihr Sinn für Humor und ihre Liebe und Neigung zur Literatur und insbesondere zur Dichtkunst. Sie kennt so viele Texte von Liedern und Gedichten auswendig! In wahrer Freude und Bewunderung für die sprachlichen Kunstwerke und ihre Urheber rezitiert sie sie immer wieder und lässt sich jetzt, wo sie nicht mehr selber in ihrem Gedichtband schmökern und die Welt um sich herum darüber vergessen kann, gerne daraus vorlesen. Und so geschah es, dass ich in letzter Zeit öfter zu den Auserwählten gehörte. In gewisser Weise haben wir zwei uns einfach gefunden. Denn wir beide teilen diese Leidenschaft und Liebe zur Literatur und legen beim Lesen und Rezitieren soviel Gefühl in den Klang der Sprache und in das Ausgesagte. Und oft sind daraus lange Gespräche über Poesie, die Macht der Worte und über das, was man in ihnen findet (Trost, Unterhaltung, Freude, Staunen, Hoffnung...), entstanden.

Und nun zu ihrem Geschenk - es lässt sich wohl nun unschwer erraten: Wie um ihr Erbe anzutreten (und bei dieser Ehre, die sie mir damit erweist, wird mir ganz warm ums Herz), hat sie mir eben jenes Hausbuch der deutschen Dichtung, "Der ewige Brunnen" mit 1600 Gedichten aus 8 Jahrhunderten geschenkt. Das war ein Geschenk, das von Herzen kam und in dem unbeschreiblich viel mehr liegt als der bloße materielle Wert oder der äußere Schein. Danke Vater im Himmel für meine Tante Elfriede, danke für ihre Liebe zu mir und unsere Gemeinsame zur Dichtkunst, danke dass du Menschen so ausgezeichnete Begabungen geschenkt hast und wir uns daran erfreuen dürfen!

Donnerstag, 7. August 2008

Infos über Chennai

Für alle Interessierten: Kurz und pregnant zusammengefasst wissenswerte Informationen über meine künftige zeitweise Wahlheimat Chennai.

Chennai, eigentlich Chennappattanam, ist die die viertgößte Stadt Indiens sowie die Hauptstadt der südöstlich gelegenen tropischen (heißes und feuchtes Klima, bis zu 50°C) Region Tamil Nadu und befindet sich direkt an der Küste des indischen Ozeans. Die Metropolregion umfasst ca. 9 Millionen Einwohner, von denen etwa 6,4 Millionen Menschen in der eigentlichen Stadt (auf 178m^2) leben. Die lang gestreckte Hafenstadt war einmal wichtiges indischs Zentrum des Britischen Empires und ist sowohl für ihren Facettenreichtum als auch für ihre reiche Kultur weltberühmt.
Die Landessprache in diesem Gebiet des Subkontinents ist tamilisch, die Amtssprache jedoch englisch, weshalb man auch ohne Kenntnisse der Sprache Tamil gut durchkommt. Die höchst vertretene Religion Tamil Nadus ist mit über 80% der Hinduismus, daneben gibt es noch vor allem Moslems und Christen als "nennenswerte" Religionen.
Die Stadt Chennai besitzt eine zweitausendjährige Geschichte, in welcher sie bereits schon verschiedensten Herrschaften unterlag. So wurde sie von Chinesen, Phöniziern, Griechen, Römern, Portugiesen, Franzosen, Niederlälndern, Armeniern, Arabern und eben Briten beherrscht. Mit der Erlangung der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 fiel auf die Regierung Chennais wieder in indische Hände. 1967 übernahm dann die DMK diesen Posten, eine tamilische Regionalpartei, die sich v.a. zum Ziel gesetzt hat, die besondere tamilische Identität und Kultur innerhalb der indischen Nation zu bewahren, für soziale Gerechtigkeit einzustehen und das Kastensystem zu überwinden.
Die Wirtschaft in der von Industrie und Handel geprägten Metropole boomt. Ein Aufschwung, an dem allerdings nicht alle vorteilhaft teilhaben. Die städtische Infrastrukur steht vor dem Zusammenbruch und so muss sich die Stadt Problemen wie unglaublicher Armut, rasatem Bevölkerungswachstum und der Umweltverschmutzung stellen. Eine weitere Zivilkatastrophe bahnte sich mit dem zerstörerischen Tsunami von 2004 an, bei dem tausende Heim und Habe, Familie und Lebensgrundlage oder das Leben selbst verloren.

Chennai - eine Stadt wie viele andere. Und doch sucht sie ihresgleichen.


(Wenn ihr übrigens wissen wollt, wie dort die Uhren ticken: rechnet auf unsere Zeit 3 1/2 Stunden drauf.)

Chennai

In 40 Tagen ist es soweit: dann befinde ich mich auf der Reise nach Madras, oder - wie die Metropole heute genannt wird - nach Chennai.

Genaugenommen aber hat diese Reise schon vor langer Zeit begonnen. Vielleicht mit dem Aufwachsen in einer Missionarsfamilie. Vielleicht damit, dass ich bewusst mein Leben Jesus übergebn habe. Vielleicht mit dem ersten zarten Gedanken daran, wie mein Leben nach Abschluss des schulischen Teils weitergehen soll. Vielleicht mit dem aufkeimenden Wunsch, vor dem Studium ein Jahr Menschen zu dienen - undzwar im Ausland. Ganz bestimmt mit der aktiven Suche nach solch einem Ort und solch einer Organisation. Und auf jeden Fall mit dem Entschluss, mit der Human Care League e.V. ein Jahr in Chennai zu arbeiten.
Obwohl - nein, dies alles sind nur die Symptome, die auf etwas ganz anders hindeuten, womit die Reise bgonnen hat: nämlich auf Seinen Ruf. Seinen Ruf an mich persönlich, Ihm nachzufolgen und zu tun, wozu Er mich herausfordert in dem Wissen, dass Seine Gnade größer ist als mein Versagen, in der Gewissheit, dass Er mich hält aber auch nach vorn stubst, dass Er viel fordert, aber nie mehr, als ich geben kann. Doch die Forderungen sind unerbittlich - denn Er hat einen Traum: für mich und für diese Welt und du und ich, wir haben die Ehre, Teil des Traums zu sein und Sein Werkzeug in der Verwirklichung des Traumes. Damit hat der Weg angefangen, die Grundlage ist Er allein: Jesus!

Die Zahl 40 steht übrigens für eine Zeit, in der sich das Leben durch die Begegnung mit Gott verändert. Auch darauf hoffe ich - dass ich bereit bin für Veränderung und mich ausstatten lassen kann mit allem weiteren, was ich benötige für die Reise.
Für eure und unser aller Reisen wüsche ich Mut, Kraft, Gelassenheit und tiefes Gottvertrauen und eine stetig wachsende und reifende Beziehung zu Gott! Der Herr segne uns und behüte uns. Amen!

Sonntag, 27. Juli 2008

Kavier am Montag


So this guy comes up to me and says:
“What’s the vision? What’s the big idea?”
I open my mouth and words come out like this:

The Vision is Jesus
Obsessively, dangerously, undeniably Jesus

The Vision is an army of young people
They are free from materialism
They could eat caviar on monday and crusts on tuesday
They wouldn't even notice...


(Ausschnitt aus "The Vision" von Pete Greig)

Sie essen Kaviar am Montag, und Brotrinde am Dienstag, ohne den Unterschied wahrzunehmen. Den Rhythmus an Mangel und Fülle dürfen wir als etwas ganz natürliches ansehen - fröhlich die Fülle genießen, aber so leben, als hätten wir sie nicht. Machen wir uns nicht davon abhängig, sondern bleiben frei von materiellen Wünschen oder Süchten und der ständigen Sorge um sie (Luk.12,15). Trachtet als erstes nach dem Reich Gottes und euer Vater sorgt für euch. (Mat.6) Das wünsche ich uns allen, dass wir frei und absolut befreit im Leben stehen und es dankbar so annehmen können, wie es kommt - in Zeiten des Mangels und der Fülle immer im Vertrauen auf Gott und auch dankbar dafür, dass er uns versorgt und wir es uns genügen lassen können! Lassen wir uns von Jesus für ihn befreien!! =)
Be blessed,
Anna

Freitag, 25. Juli 2008

Helden, die über´s Wasser gehen

Weißt du noch,
wie alles begann?
Weißt du noch,
der Himmel ging auf über uns?

Wir träumten von Morgen,
wollten gehen, wohin Er geht,
unendliche Worte versprachen, treu zu sein.

Zeit verging,
aus Ja wurde Nein,
Wolken zieh'n -
aus Sein wurde Schein.

Gott träumt von Morgen,
will gehen, wohin wir gehen,
unendlicher Segen steht im Himmel für uns bereit.

Unser Land braucht Helden,
die über´s Wasser gehn.

Sonntag, 20. Juli 2008

Think_About_It

Diesen interessanten Gedankenimpuls habe ich vor einer Woche aus dem Gottesdienst mitnehmen dürfen. Jener Imuls hat sich bei mir ziemlich eingebrannt und seitdem immer wieder zum Nachsinnen angeregt. Ganz simpel auf den Punkt gebracht formulierte jemand, dass Jesus in unserem Leben als Christen
Realität
Priorität
Autorität
ist (wenn wir es zulassen). Das war es auch schon und vielmehr brauche ich dazu wohl nicht sagen, weil ganz schön viel in dieser Triorität (*zuzwinker*) drinsteckt. Aber nimm diesen Gedanken einfach mal mit und bewege ihn ein bisschen. Wie sieht es in Deinem Leben aus? Wer oder was hat da Priorität und Autorität?
God bless,
Anna

Samstag, 19. Juli 2008

Notiz am Rande

Wunder der Moderne!
Noch immer geschieht unglaubliches. Allen mathematischen Gesetzen und vernünftigen Erwartungen zuwider erweist sich, dass 100 von 100 eben nicht das Maximum sind. Nein, selbst 400 von 100 sind möglich - dies beweist die Mitgliederzahl des Studi-VZ: Nun sind von circa 2 1/2 Millionen deutschen Studenten schon 10 Millionen jenem Verzeichnis beigetreten! Das entspricht tatsächlich und unterm Strich ein bahnbrechendes Ergebnis von 400%!!! Man höre und staune...

Dienstag, 8. Juli 2008

Leaving for... Chennai!

Artikel für den Gemeindebrief

Liebe Freunde und Bekannte,

eine erste Kindheit in Kamerun und 13 Jahre schulische Ausbildung in Kassel - abgeschlossen am Engelsburggymnasium mit der allgemeinen Hochschulreife - liegen nun hinter mir. Da in der Familie Tubbesing schon beinahe zur Tradition geworden, ist der nächste Schritt in meiner Laufbahn unschwer zu erraten: vor mir liegt ein Auslandsjahr in der Mission. Zusammen mit der Missionsgesellschaft Human Care League e.V. und zwei weiteren jungen deutschen Praktikantinnen werde ich ab Mitte September 2008 in der indischen Küstenstadt Chennai (Madras) in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sein, aber auch in anderen Arbeitsbereichen meine Kräfte und Kreativität bestmöglich einbringen.

Das Missions- und Sozialwerk Human Care League (deutsch: Liga für humanitäre Fürsorge) ist ein eingetragener Verein unter deutschem Vorsitz (Werner Flach) und tätig in Kroatien, Lettland, Chile und Indien. Seit über 20 Jahren leiten in Indien das Ehepaar Samuel und Romila Rajiah mit inzwischen mehr als 40 Mitarbeitern diese Initiative. Schwerpunkte in der sozialen Arbeit sind 2 Waisenheime, das Heim für Witwen und Hochbetagte, Farmwirtschaft und Tierhaltung, schulische sowie handwerkliche Ausbildung, große medizinische Arbeit und Aufbau von Kliniken sowie auch Katastropheneinsätze (z.B. Tsunami). Ein weiterer zentraler Aspekt neben den sozialen Arbeiten ist die Gemeindearbeit, welche Aufbau und Unterstützung von Gemeinden, Evangelisation in abgelegenen Dörfern, Kinder- und Jugendarbeit, Frauenarbeit, Biblischen Unterricht sowie die Medienarbeit beinhaltet.

Auch wenn mir Klima, Sprache, Essgewohnheiten und kulturelle Bräuche Tamil Nadus fremd und ungewohnt sein werden, freue ich mich schon sehr auf die Zeit in Chennai und auf die Zusammenarbeit mit all jenen ambitionierten Christen, welche den Auftrag Jesu – einander der Nächste zu sein – in de Tat umsetzen wollen.
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt…“ sagt Jesus in Johannes 15,16. Immer wieder hat er so Personen erwählt, sie in die Nachfolge gerufen und sie alle Dinge gelehrt, die wichtig zu wissen waren. Diese ausgewählten Personen verließen alles, ließen ihre Familie und Freude hinter sich, gaben ihren Beruf und ihren Besitz auf und zogen von ihrer Heimat fort. Immer wieder lese ich diese faszinierenden Zeugnisse der bedingungslosen Nachfolge - auch wenn es hart war, nahmen die Gerufenen die segensreiche Herausforderung mit Freuden an und zeigten den Gehorsam und die Bereitschaft, von Jesus zu lernen und seinen Anweisungen zu folgen.
Mit dem Rückenwind der Worte Jesu „Geht! Ich sende euch…!“ (Lukas10,3) erleben die Gesandten Gutes und Schlechtes, viel Segen aber auch Verzweiflung, Freude aber auch Trauer und alles in dem Sendungsbewusstsein ihres Herrn und Lehrers, der ihnen die Liebe vorgelebt und in Wort und Tat umgesetzt hat.
Mit und durch diesen liebenden Gott möchte ich den Menschen dienen von ganzem Herzen und zu Seiner Ehre mit all meiner Kreativität und meinen Gaben, die Gott mir anvertraut hat. Ich werde immer neugieriger und interessierter an Indien und fühle mich so hingezogen, als solle mir das zeigen, dass genau das meine Berufung ist. Tiefe Freude erfüllt mich bei dem Gedanken, ein Jahr des Dienstes in Indien tun zu können und die dortigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit allem Einsatz unterstützen zu dürfen. Wieder bin ich auf folgende Verheißung gestoßen: „Du hast dich in kleinen Dingen als würdig erwiesen, darum werde ich dir größeres anvertrauen.“ (Mat.25,21b). Könnte dieses Größere die Aufgabe sein, die mich Indien erwartet?

Was mir bleibt, ist, um eure Unterstützung zu bitten. Auf eure begleitenden Gebete bin ich in allem was ist tue, angewiesen. Damit ihr über mein Tun und Ergehen immer auf dem aktuellsten Stand seid und euch auch die Gebetsanliegen bekannt sind, werde ich regelmäßig Rundbriefe schreiben. Um diese zu erhalten, meldet euch bitte bei mir.
Mehr Infos über die HCL gibt es unter www.humancareleague.de.

Gott mit Euch! Mit lieben Grüßen,
Anna

Montag, 7. Juli 2008

Facing challenges

And this old black lady says:
Son, if this mountain was small you couldn´t climb it.

Dienstag, 1. Juli 2008

The Eyes Of A Child














In the eyes of a child there is joy, there is laughter
There is hope, there is trust, a chance to shape the future
For the lessons of life there is no better teacher
Than the look in the eyes of a child

When you look to the past for life's long hidden meaning
For the dreams and the plans made in your youth
Does the thrill to achieve match the warm hidden feeling
That lies so still and lives in you

In the eyes of a child there is joy, there is laughter
There is hope, there is trust, a chance to shape the future
For the lessons of life there is no better teacher
Than the look in the eyes of a child

You've found the place to walk the path you've chosen
You'll never miss the world you left behind
When life gives life, it's happiness unbroken
When you give love, it's love you'll find

In the eyes of a child there is joy, there is laughter
There is hope, there is trust, a chance to shape the future
For the lessons of life, there is no better teacher
Than the look in the eyes of a child

__lyrics and song by Tarja Turunen

Montag, 30. Juni 2008

Lieber Mister Gott!

Auszug aus dem Buch "Anna schreibt an Mister Gott"
(Mister God, this is Anna)



Lieber Mister Gott!
Heut hab ich zu Fynn gesagt, dass ich ein bisschen wie Mister Gott bin, und da hat er gemeint, so was sagt man nicht, weil es eingebildet klingt, und Du magst keine eingebildeten Leute. Und überhaupt, wie kommst du bloß auf so ein Käse, hat er gefragt. Und ich hab gesagt, da bist du selber schuld dran. Weil du so oft sagst: Warum kommst du nicht gleich, wenn man dich ruft? Das hab ich so von Mister Gott gelernt. Der kommt auch nicht auf Kommando. Stimmt doch - oder?
Manchmal denkst du halt über was anderes nach, dann muss ich eben warten. Und ich bin auch manchmal in Gedanken woanders und hör Fynn nicht rufen, weil ich, wenn ich ganz woanders bin, nur nach innen hör und nicht nach außen. Oder ich red grad mit Dir. Dann muss Fynn halt ein bisschen warten, denn Du kommst ja zuerst.
Wenn Du aber mal nach mir rufen würdest, da würd ich mich nicht erst dreimal bitten lassen, kannste Gift drauf nehmen. Ich käm angeschossen wie der Blitz. Hier bin ich, Mister Gott, würd ich sagen. Was kann ich für dich tun?
Aber Fynn hat schon wieder gesagt, so ein Käse, man kann nichts für Dich tun. Du kannst nur was für uns tun. Weil, Du hast alles, was Du brachst. Nur uns fehlt es hinten und vorn. Hab ich aber Fynn nicht geglaubt, dass ich dir nicht irgendwie mal helfen kann. Ich mein ja nicht, Kohlen raufholen oder so. Ich hab zu Fynn gesagt: Wetten, dass Mister Gott uns braucht, dich und mich und alle Menschen? Weil - ohne die Menschen wär es doch furchtbar langweilig für ihn. Das wär wie ein Vater ohne Kinder. Wofür geht der überhaupt zur Arbeit? Oder wie du ohne ich, da hätten wir doch beide nichts von, hab ich zu Fynn gesagt. Und er hat gebrummt: Da hast du mal wieder recht.
Lieber Mister Gott, jetzt muss ich noch was fragen: Kannst Du mir morgen vielleicht beim Rechnen helfen? Wir kriegen nämlich Noten. Oder Du könntest mir in der Nacht einen Husten anwehen. Aber einen richtigen, echten. Dann kann ich morgen im Bett bleiben. Fynn sagt, aus Angst vor Mrs. Cook ihre Noten brauchst du dir nicht in die Hosen machen, Fratz. Die Noten, die dir Mister Gott mal gibt sind viel wichtiger als die von der alten Schachtel.
Lieber Mister Gott, ich wüsste gern, ob ich mal gute Noten bei dir kriege, wenn Du Zeugnise verteilst. Du lässt mich doch bestimmt nicht sitzen, oder?

Samstag, 28. Juni 2008

Gustosissimo gelato ...mmhhhh!!!

Na, wem läuft es bei diesem köstlichen Anblick nicht genußvoll im Mund zusammen? ;)
Seit Mittwoch habe ich eine neue Arbeitsstelle im Eiscafé Frare gefunden. Mit meinen sehr netten Kollegen Paula, Margot, Anne, Rike, Giovanni, Vincenco, Roberto und Daniel (es gibt noch andere, deren Bekanntschaft ich aber bisher nicht gemacht habe) darf ich nun hübsch angerichtetes und reich verziertes Eis servieren, daneben auch alle Arten von heißen und kalten Getränken oder Milchshakes. Die Tätigkeit macht mir Spaß, ich verstehe mich gut mit den Kollegen und freue mich immer, die vor Freude und Aufregung weit aufgerissenen, strahlenden Kinderaugen zu sehen, wenn die Kids ihr Eis abholen dürfen.
Der einzige nicht so tolle Aspekt ist, dass ich keine geregelten Arbeitszeiten habe und nie weiß, ob überhaupt und wann ich an einem Tag arbeiten kann. Ich hoffe, dass das noch besser wird. Und auch, dass ich viel arbeiten kann - den das Praktikumsjahr in Indien, dass ich ab September mache, geht auf eigene Kosten und dafür brauche ich erstmal Geld... Also, wenn ihr mögt, betet bitte für die Arbeit, dass ich schnell alles lerne und dass ich regelmäßig und viel arbeiten kann, um dann in Indien viel helfen zu können!
Be blessed, Anna

PS: Ihr könnt gerne auch vorbeikommen im Eiscafé Frare an der Williallee oberhalb des Atriums :)

Dienstag, 24. Juni 2008

Impressionen

Unsere süße Simona-Maja hat vorgestern ein Geschwisterchen bekommen!!!

Darf ich vorstellen: Welt - Carolina-Shanti, Carolina-Shanti - Welt!

Die kleine Carolina-Shanti (gesprochen Carolina-Santi)hat am Sonntagmorgen, gemeinsam mit dem ersten Erwachen und dem zarten morgendlichen Gesang der Vögel das Licht der Welt erblickt und wurde von ihren lieben Eltern und ihrer süßen großen Schwester Simona-Maja liebevoll-sehnsüchtig in Empfang genommen. Bereits daheim eingezogen, fühlt sie sich in so einer tollen Familie bestimmt schon pudelwohl!
An dieser Stelle herzlichste Glückwünsche an die Familie und vor allem den Eltern jetzt viel Kraft, Zeit und Liebe und ein gutes Eingewöhnen in das Leben zu viert! Möge Gott immer in eurer Mitte sein und möget ihr Ihn dort wahrnehmen als euren Beschenker, Heiler, Tröster, Friedensstifter, als segnenden und liebenden Vater!

Mit solch erfreulichen Nachrichten geht es auch gleich weiter: dieses entzückende Paar sind mein Bruder Martin und seine Verlobte Anne - die beiden werden sich in etwas mehr als zwei Monaten trauen lassen!!! =) Was bleibt einem da anderes zu sagen als "Herzlichen Glückwunsch und Gott mit euch" - und genau das sage ich euch aus vollstem Herzen!

Und auch wir haben hier ein glückliches Ereignis gefeiert: nämlich das Abitur...
wir, das sind die 5 topgestylten sexy Ladies auf dem Bild ;) (v.l.n.r.: Kathrin, Lena, ich, Franzi, Tony) und 110 weitere glückliche Absolventen der Reifeprüfung an der Engelsburg.

Engelsburg-Abiturjahrgang 2008
...wenn ihr mit einem Doppelklick auf das Bild geht, wird es euch auch in einem größeren Format angezeigt, so dass ihr da mehr erkennen könnt ;)