Freitag, 14. November 2008

Reisefieber

Es ist heiss – und es ist schwuel. Und es ist spaet. Die Plaetze sind so voller Menschen wie eh und je. Hier und da hat allerdings schon jemand sein grosses Tuch ueber sich gebreitet und sich zum Schlafen zusammengerollt. Mitten in auf der Strasse. Eilig stolpern wir durch die Menge, beladen mit einem Rucksack und ein oder zwei Taschen. Endlich gelangen wir an den Bahnsteig, die Spannung steigt. Uns steht unsere erste Zugfahrt mit der indischen eisenbahn bevor, in einem der Schlafwaegen ueber Nacht. Ich kann es kaum erwarten, in den Zug zu steigen. Zwar wurde uns eingeschaerft, nicht freundlich zu schauen und zu niemandem Augenkontakt zu haben (schon gar nicht zu Maennern), aber was ich auch anstelle, ich kann mein froehliches Dauergrinsen einfach nicht unterdruecken, so sehr freue ich mich… Ein schrilles, langgezogenes Pfeifen ertoent und der Zug faehrt schwerfaellig in den Bahnhof ein. Wagen reiht sich an Wagen, die Laenge erscheint endlos! Genauso wie die Anzahl der Menschen, die sich um uns herum draengen. Kein Wunder, das man Fahrkarten in Indien spaetestens 4 Wochen im Vorraus kaufen muss… Der Zug kommt irgendwann zum stehen und wir machen uns auf die Suche nach unserem Wagon. An der Tuer ueberpruefen wir die Reservierungsliste: hier sind saemtliche Namen aller Passagiere dieses Wagons mit Alter und Reservierungsnummer aufgefuehrt. Dann setzen wir unseren ersten Fuss aufs Trittbrett – und die Reisezeit hat begonnen. Das Reisefieber hat uns gepackt und in diesem Jahr wollen wir jede Gelegenheit nutzen, um mehr von dem Land mit seinen vielen Seiten kennenzulernen.
Der erste Trip fuehrte und nach Bangalore, wo wir die indischen Leiter der EC-Indienhilfe kennenlernen und viel Zeit mit der Familie des Chefs, Sethus verbringen. Wir duerfen eine sehr heimelige Atmosphere erleben und ausserdem den zu Chennai unvergleichlichen Komfort einer weniger ueberfuellten und mehr westlich orientierten Stadt geniessen, die zudem viel kuehler und fast mueckenfrei ist. Gemeinsam mit 2 weiteren Praktikantinnen aus einem Kinderheim des EC an der Suedspitze Indiens verbringen wir eine schoene, erfrischende und aufbauende Zeit mit Phasen der Entspannung und andern Phasen interesasnten Programms. So machen wir eine Stadttour durch Bangalore und eine Staatentour durch Karnataka mit und sehen dabei viel von der Kultur und Geschichte, waehrend wir Tempel, Parkanlagen und Sulatanspalaeste besuchen. Besonders der MysorePalace hat mich ganz verzaubert, noch nie war ich in einem sooo schoenen Gebaeude! Die Baumeister der alten Koenigreichen waren innenarchitektonisch wirklich begabt… es ist wunderwunderwunderschoen darin!
Wir 3 sind wirklich total dankbar, dass wir hier reisen duerfen – und freuen uns auf alle weiteren Reiseerlebnisse!
Indien. Ein Land. Viele Welten…

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Anna,
wollte mal fragen wie es dir geht und wie das Reisen so ist...man hört ja manches nicht so schönes aus Indien...naja freue mich mal auf neue Nachrichten von dir.
Liebe Grüße
Jens