Samstag, 18. April 2009

Die Kids packen aus

Lebenszeugnisse unserer Heimkinder

Damit ihr unsere Kinder kennenlernen und euch besser vorstellen könnt, in was für einer Welt sie leben – und damit ihr für sie beten könnt, haben wir ein paar Kinder interviewt. Im Folgenden könnt ihr die spannenden Zeugnisse lesen und eintauchen in ihre Geschichten. Immer wieder bewegen diese Geschichten auch als Zeugnis für den unerschütterlichen Glauben der Kinder und der Liebe Gottes für sie. Bitte betet und wenn ihr auch noch anders helfen oder mehr wissen wollt, wendet euch bitte an mich =) Gott segne euch!

Hamsavalli


Hallo! Ich bin Hamsavalli und 13 Jahre alt. Ab Juni besuche ich die 6. Klasse. Ich habe einen kleinen Bruder, den Appu, der lebt auch hier bei uns im Kinderheim. Unsere Mutter lebt wahrscheinlich nicht mehr… jedenfalls ist sie spurlos verschwunden und keiner weiß, wo sie ist. Unser Vater kommt uns alle 3 Monate besuchen, aber er kann sich nicht um uns kümmern und muss uns auch in den Ferien hier lassen. Er hat nämlich selber ziemliche Probleme. Seine Verwandten haben ihn um seinen Besitz betrogen und sein Erbe verkauft. Nun ist er obdachlos und schläft in Schule oder Bushaltestellen. Als Bauarbeiter kann er nur außerhalt der Regenzeit ein wenig Geld verdienen. Appu und ich leben sehr gern hier im Heim. Ich durfte inzwischen auch schon eine eigene verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, auf die ich sehr stolz bin. Ich überwache das Tor und schreibe jeden mit Datum und Uhrzeit in einem Buch auf, der kommt oder geht. Das ist bei so einem Kinderheim wichtig, weil viel passieren kann. Was ich am Heim am liebsten mag, sind die festen Regeln und dass wir ermutigt werden, unbedingt ehrlich zu sein und nicht zu lügen. Ich mag sehr gern die Andachtzeiten mit dem Lobpreis. Mein Lieblingslied ist: „I´m seeing my old life – with tears I´m giving thanks.” In der Schule mag ich sehr gern den Mathematikunterricht. Wenn ich groß bin, möchte ich mal Ärztin werden und damit Geld verdienen, dass ich meinen Eltern geben kann. Ich habe ein großes Gebetsanliegen: Dass es meiner Mutter gut geht und ich sie wiedersehe, denn ich liebe sie sehr und dass mein Vater gut durchkommt.

Kommentar der Mitarbeiter:
Hamsavalli ist ein sehr aufrichtiges und treues Mädchen. Unser Vertrauen enttäuscht sie in ihrer Strebsamkeit so gut wie nie. Sie ist uns eine große Hilfe und sehr treu in ihrer Aufgabe, wir sind sehr stolz auf sie und dankbar für sie.

Balumahendran


Hallo! Ich heiße Balumahendran und bin schon fast 10 Jahre alt. Meine Freunde nennen mich einfach nur Balu. Ich habe zwei Brüder und auch eine Schwester. Mein großer Bruder wohnt mit mir hier im Heim, der Rest der Familie lebt in einem kleinen Dorf ziemlich weit weg von hier. Ich vermisse sie schon manchmal, aber nicht besonders oft, weil ich nämlich wirklich gerne hier im Kinderheim bin. Vor 4 Jahren schickte mein Vater uns hierher, weil wir so schlechte Manieren hatten… Das Kinderheim ist jetzt für mich ein richtiges Zuhause geworden und ich mag besonders die Spielzeiten! Am allermeisten liebe ich es, mit der kleinen Babyziege Manni zu spielen und zu hüpfen. Putzen finde ich nicht so toll… Mein Lieblingsessen ist übrigens Buttu und mein Lieblingslied ist das tamilische Lied „Wer mit Christus lebt, ist immer siegreich.“ Meine Lieblingsfächer sind Mathe und Englisch. Die Bibelgeschichten, wo es um Jesus geht, finde ich am besten! Wenn ich groß bin, möchte ich mal Pastor werden und den Menschen von Jesus erzählen und ihnen helfen, so wie Pastor Samuel. Im Moment wünsche ich mir am meisten, dass Gott mit hilft, ein guter Junge zu sein und mich nicht mit anderen Kindern zu streiten oder zu schlagen. Gott hat schon oft meine Gebete erhört und Verletzungen von Spielen wieder geheilt und wenn mir das Essen nicht schmeckt, bete ich auch und dann schmeckt es mir! Bitte betet, dass ich immer gehorsam sein kann und gut in der Schule lerne.

Kommentar der Mitarbeiter:
Balu möchte aufrichtig ein guter Junge sein. Er hört auf uns und er ist gut in der Schule im Lesen, Schreiben und Lernen. Eine große Tugend ist seine Hilfsbereitschaft.

Kavitha


Hi, mein Name ist Kavitha und ich bin 16 Jahre alt. Als ich erst eineinhalb Jahre alt war, wurde meine Mutter wieder schwanger und dann verloren wir durch einen plötzlichen Schicksalsschlag unseren Vater. Er wurde im politischen Zusammenhang als Rebell bei Unruhen ermordet. Danach suchte meine Mutter mit uns Zuflucht in einer anderen Kirche mit Kinderheim, doch die wollten uns nicht haben, weil sie Angst vor den politischen Zusammenhängen hatten und nicht in Schwierigkeiten kommen wollten. So kamen wir irgendwann zur Manna Church. Die Mitarbeiter hier wollten meine Mutter gern aufnehmen und hofften, sie würde zum Glauben kommen und die Wege Gottes finden und sich von ihm erlösen lassen. Sie hat sich auch bald entschieden, sich taufen zu lassen, aber ganz plötzlich wollte sie einfach weggehen, 2 Monate vor der Geburt meines kleinen Bruders. Doch da draußen hatten wir nichts und niemanden, der sich kümmern konnte, auch nicht, als das Baby kam. Meine Mutter trug nur eine Kontaktnummer bei sich, die der HumanCareLeague. So rief das Krankenhaus hier an und bat, es möge jemand kommen und uns holen. Uns ging es zu dem Zeitpunkt ziemlich schlecht, wir 3 Kleinkinder und meine Mutter waren schlecht gekleidet und nicht gut ernährt und stanken. Wir wurden wieder in der Church aufgenommen, doch nach 3 Monaten wollte meine Mutter wieder weg, diesmal ließ sie meinen älteren Bruder und mich hier. Sie ging mit dem Baby auf die Straße und prostituierte sich. Weil sie kein Geld hatte, wollte sie den kleinen Prasanth verkaufen. Das hat sie dann aber doch nicht gemacht. Als ich 4 ½ Jahre alt war, brachte sie ihn auch zum Heim. Er konnte mit seinen damals 2 ½ Jahren noch immer nicht laufen und sprechen und war ziemlich behindert – obwohl er völlig gesund zur Welt gekommen war. Meine Mutter hatte sich einfach nicht ausreichend um ihn kümmern können. Doch hier kümmerten sie sich sofort um meinen kleinen Bruder und begannen umgehend mit der ärztlichen Behandlung. Es hat einige Jahre gedauert, bis Prasanth aufgeholt hat und jetzt wieder ganz normal ist. Viele Menschen haben für ihn gebetet. Der Doktor sagt, er hätte nicht erwartet, dass Prasanth es schaffen würde. Das ist ein echtes Wunder!
Bis ich in die 4. Klasse kam, besuchte uns meine Mutter noch hin und wieder. Dann war sie auf einmal verschwunden und wir hörten nie wieder von ihr und haben nicht ein Lebenszeichen, obwohl die Mitarbeiter sich alle Mühe geben, sie wiederzufinden. Ich weiß nicht, vielleicht ist sie tot. Oder sie ist weit von hier weggezogen oder will uns einfach nicht mehr sehen. Ich bete jeden Tag, dass sie zurückkommt. Mein großer Bruder ist so rebellisch geworden wie mein Vater. Er ist dreimal weggelaufen, weil er auf der Straße eigenes Geld machen wollte. Nach der 8. Klasse ist er endgültig fortgelaufen, hat angefangen, zu trinken und hat sich den falschen Gruppen angeschlossen, Dieben und Betrügern. Von ihm höre ich noch ganz selten etwas und bete so sehr, dass Gott ihn bewahrt und er sich ändert.
Ich selbst habe mich vor einigen Monaten taufen lassen und möchte im Glauben wachsen und viel lernen. Darum mag ich die Gottesdienste und die Jugendtreffen so sehr. Ich möchte später einmal Krankenschwester werden und als solche anderen dienen. Ich mag es sehr gern, auf kleine Kinder aufzupassen und in der Küche zu arbeiten. Manchmal kann ich ganz schön stur sein und gebe es dann nicht gern zu, wenn ich im Unrecht bin. Darum liebe ich es am Kinderheim so sehr, dass mir immer wieder vergeben und einen neue Chance gegeben wird und die Mitarbeiter sich so um mich kümmern. Dafür bin ich total dankbar. Mein größtes Vorbild in der Bibel ist König David. Er war Gott gegenüber so gehorsam und hat tolle Loblieder geschrieben. Mein Lieblingslied ist auch ein Loblied – „Gottes Liebe ist so wunderbar“ – aber das ist nicht von König David. Wenn Sie für mich beten wollen, bitte beten Sie, dass Gott meine Mutter und meinen Bruder zurückbringt und dass ich meine Ausbildung als Krankenschwester erfolgreich beginnen und abschließen kann. Danke!

Joshua – Eine Geschichte um Leben und Tod

Joshuas sehr bewegende Geschichte um Leben und Tod habe ich mir von seinen Zieheltern Reverend Samuel und Romila erzählen lassen. Weil sie mich so tief berührt hat, habe ich sie für euch verschriftlicht. Habt an dem Wunder teil! (Joshuas Zieheltern sind gleichzeitig unsere indischen Gasteltern – somit ist Joshua quasi unser Gastbruder und wir verbringen täglich viele Stunden miteinander und lieben uns über alles!)


Nichts rührte sich. Trüber Glanz weniger Sterne drang in die verlassen daliegenden Straßen der indischen Riesenmetropole. Nur schwache Konturen ließen sich vor dem schwarzblauen Nachthimmel ausmachen. Silhouetten träge wiegender Kokosnussbäume und verschachtelter Flachdachhäuser. Alles blieb still.
Lediglich das klägliche Wimmern eines Säuglings drang durch die drückend heiße Nachtstunde. Ganz dünn. Kraftlos. Halb erstickt, so wirkte es. Erschöpft hob und senkte sich die Brust der Mutter. Sie wollte das Kind wiegen, um es endlich zu beruhigen – doch schon im nächsten Moment war sie selbst eingeschlafen. Der Schlaf quälte sie, Schweiß lief ihr über die Stirn. Um sie herum wurde es enger, sie fühlte sich gefangen, gejagt, kein Ausweg, wollte nur noch weg. „Weg!“ flüsterte sie. „Ganz weit weg.“ Mit all dem nichts mehr zu tun haben. Abschließen. Dieses hässliche, viel zu kleine Baby, das ganz gewiss bald sterben würde sich selbst überlassen. Hatte es sie nicht ohnehin schon lang genug gequält? Viele Wochen nach der Zeit war es erst zur Welt gekommen und wog dennoch nur etwas über einem Kilogramm. Es war ihr unheimlich. Runzelig und faltig erinnerte es sie mit seiner verschrumpelten Haut viel zu aufdringlich an einen alten Mann. Wirre Träume ließen sie im Schlaf hin- und herzucken. Ein alter Mann verfolgte sie, röchelte, gab jämmerlich fordernde Laute von sich. Sah ihr anklagend in ihr verschleiertes, unter dem schwazen, abgenutzten Seidenstoff verborgenes Gesicht. Versuchte, ihre Augen zu finden – doch sie wandte den Blick ab. Und rannte weiter, fort von diesem schrecklichen Ort. Ein weiterer alter Mann sprang auf die Straße. Sie stolperte, schrie und schrie – und wachte auf. Eine Schwester legte ihr ein kühlendes Tuch auf die feuchte Stirn und sah sie halbwegs mitleidig an. Der Säugling neben ihr wimmerte unglücklich vor sie hin. Sie langte hinüber zu ihrer Teetasse und begann, dem Kind kalten, abgestandenen Chaitee einzuträufeln. Die Schwester sagte nichts, schritt zum nächsten Bett und dreht der Szene den Rücken zu. Sie wusste, es wäre unklug, zu streiten. Das Kind würde ohnehin nicht überleben, warum sollte man den Tod hinauszögern… Schon 2 Tage ging das so. Nun dämmerte es erneut und der heranbrechende Morgen verhieß wieder einen unerträglich heißen, drückenden Junitag. Mühsam schob die Mutter ihre Beine über die Bettkante, verscheuchte damit ein paar Fliegen und legte das Baby, achtlos in nicht gewechselte Stoffbahnen gewickelt, auf die Mitte des Bettes, um zur Morgentoilette zu gehen. Sie kehrte nie zurück.
Eine Schwester nahm das Bündel und brachte es ins Schwesternzimmer. Dann bezog sie das Bett neu. Arzt und Schwestern besahen sich noch einmal das Kind, gaben ihm keinerlei Chancen zu Überleben und beratschlagten, wie sie es ebenfalls loswerden könnten. Sie riefen die Putzfrau herbei, drückten ihr das winzige Bündel in die Arme und wiesen sie an: „Da, behalte es bei dir, bis es gestorben ist.“

Doch so sollte es nicht kommen… Gott hatte seine Hand im Spiel!

Joshua ist nun schon beinah 11 Jahre alt und ein wahrer Wirbelwind. Doch daran hatte kaum jemand geglaubt, als er erst 11 Tage alt war. Am 4. Juni 1998 wurde er in dem kleinen Krankenhaus „Christudas“ in Tambaram geboren – weit nach dem festgesetzten Geburtstermin. Dennoch wog er lediglich 1,25 Kilogramm und maß 29 Zentimeter. Seine Haut war runzelig und faltig, wie die eines sehr alten Menschen und er befand sich in einem höchst kritischen Zustand. Die geistig etwas beeinträchtigte Mutter, eine unverheiratete Muslimin, wollte ihr Kind sowieso nicht haben. Darum gab sie ihm nicht einen einzigen Tropfen Muttermilch zu trinken; stattdessen heimlich Chaitee, um den Strebevorgang zu beschleunigen. Nach 2 Tagen, das Kind war immer noch am Leben, verließ die Mutter das Krankenhaus und ihr Kind. Da auch Doktor und Schwestern dem winzigen Baby alle Überlebenschancen abgesprochen hatten, gaben sie das hilflose Geschöpf der Putzfrau des Krankenhauses, damit sie es bei sich behalte, bis es gestorben sei.
Gerade in diesen Tagen musste ein Kind aus dem Manna Children’s Home ins Krankenhaus gebracht werden und erhielt das Bett neben Mutter und Kind. Auf diese Weise bekam eine Mitarbeiterin der HCL am Rande verworrene Details der ganzen Geschichte mit und berichtete Romila und Samuel davon. Daraufhin sandte Romila den damals für die HCL arbeitenden Doktor zum Krankenhaus, damit er sich ein Bild von dem Zustand des Babys machen solle. Auch er bezog den Standpunkt, dass Joshua nicht überleben werde. Obwohl die Situation hoffnungslos schien und sie auch unter den Mitarbeitern der HCL und bei ihrem Mann keine Unterstützung fand, wollte sich Romila des Kindes annehmen. Der innere und äußere Kampf im Gebet, Überlegungen und Diskussionen nahm 2 weitere Tage ein – bis Samuel schließlich einwilligte. So sandten sie erneut jemanden zum Krankenhaus, um das Baby zu holen. Doch es war nicht mehr da! Da der Doktor und die Helfer keine Informationen geben wollten, gelang es nur sehr schwer herauszufinden, wo sich das Kind inzwischen befand. Schließlich erfuhren sie von der Putzfrau, die ohne legale Adresse in einer winzigen Lehmhütte wohnte. Es dauerte einen weiteren Tag, bis sie sie fanden. Dort lag das Baby in etwas Stoff gehüllt auf der nackten Erde, auf seiner Brust eine ausgewaschene und mit Milch gefüllte Whiskyflasche, aus der es durch einen aufgesetzten Sauger in des Babys Mund tropfte. Die Frau wollte es nicht herausgeben, sondern das Bündel bis zu seinem sicheren, baldigen Tod behalten. Doch auch Romila und Samuel beharrten auf ihrem Wunsche und so gab sie schließlich und Romila und Samuel brachten Joshua umgehend zu einer berühmten Kinderspezialistin in Chennai. Doch auch diese war der Meinung, dass das Kind keine Chance habe und es Rauswurf des Waisenkindergeldes sei, sich weiter um das Überleben zu bemühen. Romila hielt das Kind verzweifelt in den Händen, weinte und betete… und wider alle Vernunft entschied sie, es ins Child Trust Hospital zu bringen. Auch hier begrüßte man sie unwillig und wollte das Kind nur ungern aufnehmen. Schließlich entschieden sie, es ohne medizinische Versorgung in den Inkubator zu legen, ein wenig zu füttern und ein paar Tage abzuwarten. Keiner durfte es in dieser Zeit sehen, dennoch wachte Romila mit anderen Mitarbeitern der HCL ununterbrochen betend im Krankenhaus.
Am 5. Tag dann die große Überraschung: Der Doktor kam und berichtete, er sehe eine Chance für Joshua zu überleben! Nun seien sie auch willig, Untersuchungen und Tests durchzuführen! Man begann, ihn mit Milch zu füttern, die mit Salz vermischt war. Schließlich konnten sie ihn mit nach Hause nehmen! Doch noch immer war unklar, ob Joshua nicht, wenn er tatsächlich überlebte, geistig und körperlich schwer behindert werden würde. Unter viel Pflege und Zuwendung wuchs er und nahm langsam zu……. Und wenn man sich nun den fröhlichen, gewitzten Jungen ansieht, kann man kaum glauben, was für eine Geschichte hinter seinen blitzenden Augen verborgen liegt. Übergeblieben ist lediglich, dass er kleiner und schmächtiger ist als die anderen Jungs in seinem Alter, aber keineswegs weniger aktiv! Gott hat ein großes Wunder an ihm vollbracht! Preist den Herrn!

Samson


Hey, ich heiße Samson. Also eigentlich ist mein Name ja Ranjeyam, aber bei meiner Taufe vor einigen Monaten habe ich diesen neuen tollen Namen bekommen. Ich bin 15 Jahre alt und habe gerade den Realschulabschluss geschafft. Nach den Sommerferien möchte ich die zweijährige Oberstufe besuchen und dann Ingenieur werden. Ich hoffe, dass meine Noten dafür reichen.
Ich habe drei jüngere Geschwister – zwei Schwestern und einen Bruder. Unsere Mutter ist gestorben und jetzt hat mein Vater wieder geheiratet. Meine Familie wohnt in einer kleinen Stadt, etwa 4 Stunden von hier entfernt. Vor 5 Jahren wurde ich hierhergeschickt. Meine Eltern hatten damals von anderen Kindern gehört, die hierhingingen. Am liebsten mag ich hier im Heim, mit den anderen Kinder zu spielen und zu toben – oder einen Ausflug in den VGP-Freizeitpark zu unternehmen. Meine Hobbys sind übrigens Kricket spielen und Bäume schneiden fürs Feuerholz. Mein Lieblingsessen ist übrigens Reis mit Samba, das gibt´s hier fast jeden Tag! Ich mag es auch gerne, Lieder zu singen, am Liebsten das Lied „Sende Erweckung“. In der Schule sind meine Lieblingsfächer Englisch und Tamil. Meine Lieblingsperson aus der Bibel? Samson natürlich! Was ich nicht so toll finde am Heimleben, ist, dass ich von manchen Kindern Petze geschimpft werde…
Hm, ja, eine Gebetserhörung habe ich auch schon erlebt. Einmal, das war in der achten Klasse, da musste ich ein ziemlich schweres Examen bestehen, um weiterzukommen. Irgendwie habe ich das nicht so gut hinbekommen und da habe ich gebetet – und bestanden! Das war ein echtes Wunder für mich! Ich nehme meinen Glauben sehr ernst und mein wichtigstes Anliegen für mein Leben ist, im Herrn zu wachsen. Wenn sie für mich beten wollen, bitte beten Sie dann, dass ich nie vom Glauben wegkomme und dass ich in der Schule und an der Uni gut lerne.

Kommentar von den Mitarbeitern:
Was uns an Samson auffällt, ist die Aufrichtigkeit in dem Bestreben, sein Leben zu ändern und sich nicht aus Gruppenzwang mit den Ungehorsamen zusammenzutun. Samson ist ein ehrlicher und hilfsbereiter Junge und eine große Freude.

Beaulah

Namasté! Mein Name ist Beaulah und als Krankenschwester arbeite ich mit in der HCL. Vor 23 Jahren wurde ich in einem kleinen Dorf im Dharmapuri District in Tamil Nadu geboren. Wie meine zwei Schwestern und mein Bruder wurde ich für die Schulausbildung in das dortige Römisch-Katholische Hostel geschickt. Bis zur achten Klasse lernte und lebte ich also dort, doch dann wollte ich nach den Schulferien nicht wieder zurück, denn ich mochte das Hostel nicht und hatte auch keine Lust zu lernen. Zudem konnten meine Eltern es sich wegen Geldproblemen eigentlich nicht leisten, mich zu schicken. Durch unseren Pastor in meinem Geburtsort hörte ich dann über die HCL und ihr Kinderheim in Tambaram. So kam es, dass ich mit 13 Jahren in das Manna Children’s Home kam. Hier wurde ich neu vom Wort Gottes angerührt und ließ mich nach 3 Monaten zusammen mit Ekisha und Bettina taufen. Nachdem ich die 9. Und 10. Klasse im Heim erfolgreich absolviert hatte, durfte ich sogar trotz der Kosten an einer auswärtigen Schule die optionale 11. Und 12. Klasse besuchen. Nun stand die Frage im Raum, was ich nach meinem Abschluss werden wolle. Dazu muss ich sagen, dass ich schon in dem Hostel meines Dorfes gemerkt hatte, ein Herz dafür zu haben, armen Kindern zu helfen. Also begann ich schon in sehr jungem Alter zu beten: „ HERR, bring mich an einen ehrlichen, aufrichtigen Ort, wo ich den Kindern wirklich richtig dienen kann.“ Und er hat meine Gebete erhört, als er mich hierher brachte. In der 10. Klasse entschied ich mich, mit der Arbeit in der HCL Gottes Ruf zu folgen. Da begann ich zu beten und Gott zu fragen, wie ich ihm am besten dienen kann und so entwickelte sich der Gedanke, Krankenschwester zu werden. So schrieb ich mich für die einjährige Krankenschwesterausbildung ein, die fast 200 Euro kostet. Anschließend arbeitete ich 2 Jahre in der St.-Jacob-Klinik und der City-Klinik der HCL. Und nun werde ich ein Jahr lang zur Labortechnikerin ausgebildet, für 150 Euro. Die Kosten werden durch Spendengelder gedeckt. Mit dieser soliden Ausbildung hoffe ich der HCL in der medizinischen Arbeit eine gute Stütze zu sein. Mein großer Wunsch ist einfach, vollständig und bedingungslos mein Leben für Gott zu leben.

Montag, 13. April 2009

Osterfreuden


Na, schonmal Ostern mit 250 Kindern gefeiert? Ich sag Euch, das ist ein wahres Fest! Besonders Spaß machte es, die 250 bunten Ostereier, die wir eigens zu diesem Anlass in einer lustigen Aktion 2 Tage und eine Nacht lang gefärbt hatten, an die Kids zu verteilen und glücklich zu verspeisen :P seht selbst:




Sonntag, 12. April 2009

Frühlingserwachen


Geliebter Herr, lass deine segnende Hand
doch bitte über die Erde streifen,
sie berühren mit deinem Sonnenglanz
und deinem durststillenden Regen.
Möge das Leben, das aus deinem gütigen Herzen kommt,
sich über die ganze Erde ergießen.

(Johanna Badura)

Ich habe gehört, dass daheim in Deutschland ein sommerhafter Frühling ausgebrochen ist! Euch allen wünsche ich daher wunderbare Sonnentage, in denen ihr dieses herrliche Wetter und die freundlichen Temperaturen genießen könnt.
FROHE OSTERN!
Gott hat die Erde mit seiner segnenden Hand gestreift und mit seinem Sonnenglanz und durststillenden Regen berührt, als er in Christus Mensch geworden und für uns gestorben und wieder auferstanden ist, damit sich das Leben, das aus seinem gütigen Herzen kommt, über die ganze Erde ergießen kann. Ich wünsche euch, dass ihr diese tiefe Osterfreude in euren Herzen spüren könnt =)
Segen mit euch!