Donnerstag, 25. Dezember 2008

Kiristhumas – Weihnachten in Indien

Es ist toll! Es ist supertoll, dieses Weihnachten in Indien erleben zu duerfen! Ich bin uebergluecklich und total dankbar! Freue dich Welt, der Herr ist nah =)
Wir hatten bereits gestern Abend mit unserer kleinen privaten Weihnachtsfeier auf dem Dach unterm Sternenhimmel zwischen Palmen einen tollen Einstieg. So Weihnachten zu feiern, war bereits ein unvergesslich schoenes Erlebnis!
Genauso toll ging es weiter. Vor lauter Aufregung konnten wir bis fast 2 nicht einschlafen und mussten um kurz nach 4 schon wieder aufstehen. Denn hier feiert man ja den Festtagsgottesdienst am 25. um 5 Uhr morgens. Zu diesem Anlass haben wir uns in Festgewaender gekleidet – bzw. kleiden lassen, denn bei den 4 Metern Stoffbahn eines Saris blicken wir vorn und hinten noch nicht durch ;) Einen so festlichen Sari zu tragen macht wirklich sehr viel Spass und fuehlt sich sehr besonders an – fast wie ein Ballkleid! Im Gottesdienstsaal angekommen, konnten wir unseren Augen kaum trauen – ueber Nacht war alles sehr aufwendig geschmueckt wurden. Zwar ein bisschen kitschig, aber das ist eben die indische Manier. Es sah einfach wirklich sehr festlich und weihnachtlich aus und wir waren tief bewegt und fuelhten uns auf einmal richtig weihnachtlich. Die Kinder waren alle sehr aufgeregt ung alle Gottesdienstbesucher hatten sich aufs Feinste herausgeputzt – die meisten trugen wie wir funkelnagelneue Gewaender oder andere Kleidung. Nach dem Gottesdienst wurde auf CD sehr laut aus den mannshohen Boxen Weihnachtsmusik gespielt, alle gratulierten sich mit “Happy Christmas” (genau, nicht Merry Christmas!...) und wir nutzten die Gelegenheit fuer viele tolle Bilder auch mit den Kindern aus dem Heim um den blinkenden Plastikweihnachtsbaum herum. Irgendwann haben wir sogar angefangen, zu tanzen, so toll war die Stimmung. Fuer unsere Saris wurden wir auch von allen Seiten gebuehrend bewundert, da wir zum ersten Mal welche trugen ;)
Anschliessend genossen wir ein sehr leckeres indisches Festfruehstuck, bei dem wir uns allerdings um Zurueckhaltung bemuehten – schliesslich wollten wir mit dem Leiterehepaar der HCL, Samuel und Romila, sowie mit ihrem Sohn Ekkisha (die Tochter Bettina war leider verhindert) schon vor 12 aufbrechen, um in einem 3-Sterne-Hotel (!!!) am Mittagsbuffet teilzunehmen. Fuer uns alle 3 war es das erste Mal, an Weihnachten auswaerts essen zu gehen und wir haben das wirklich exquisite Essen und die vielfaeltige Auswahl sehr genossen. Danach waren wir aber voll! Nach dem essen sollst du ruhen oder tausend Schritte tun, heist es ja so schoen. Wir entschieden uns fuer das zweite und gingen, da wir ohnehin schon in der Stadt waren und einige Dinge gebraucht wurden, alle gemeinsam im Big Bazaar shoppen. Auch das habe ich noch nie an Weihnachten gemacht ;) Nun sind wir alle sehr gluecklich und muede. Es war ein wirklich sehr schoener Tag mit vielen tollen Begegnungen, Gespraechen und Erlebnissen! Gott hat uns reich beschenkt! Er hat das Licht in die Welt gesandt, und wenn wir in den Lichtpegel des Lichtes treten, ist auch in unseren HerzenWeihnachten, denn dann schenkt Gott die Wiederherstellung der Einheit von uns und ihm!
Morgen geht es mit einem Feuerwerk zu den Kindern, auch darauf freuen wir uns schon sehr, wenn wir nun supergluecklich in den Schlaf sinken.
Euch allen nochmals ein froheliches Weihnachtsfest! Der Herr segne euch, liebe Freunde ueberall auf der Welt!
Alles Liebe, eure vor lauter Glueck uebersprudelnde Anna

Weihnachtsgrüße

Herzliche Weihnachtsgrüße möchte ich euch aus Indien in die ganze Welt senden!

Seit 4 Monaten nun lebe ich mit 2 weiteren Mädchen im Gemeindehaus der Manna Church bei der Familie Rajiah in Chennai, als Praktikantin in der Kinder- und Jugendarbeit. Hier wurden wir sehr freundlich Willkommen geheißen und sind dankbar für die familiäre Atmosphäre, mit der wir in Leben, Kultur und Arbeit hineingenommen wurden.

Eine spannende Zeit liegt hinter mir, in der ich die Möglichkeit hatte, meine Begabungen besonders in der Arbeit mit den Kindern des Manna Children´s Home einzubringen und neue zu entdecken. An 5 Tagen in der Woche veranstalten wir mit den 250 dort untergebrachten Jungen und Mädchen ein buntes Programm aus Spielen, Lieder und Bibelgeschichten, die wir an Hand von selbstgemalten Bildern oder kleinen Anspielen erzählen. Wir haben sehr viel Spaß an der Arbeit und freuen uns sehr über die positiven Rückmeldungen von Mitarbeitern und Kindern, die sich für unsere Tätigkeit begeistern.

Nach einem so guten Einstieg sind wir schon gespannt, was Gott in den nächsten Monaten für uns bereit hält und wie Er uns in dieser Zeit gebrauchen und verändern wird. Bitte beten Sie für meinen Aufenthalt in Indien, mein Aufgabenfeld in der HCL und mein persönliches geistliches Wachstum sowie um Gottes Segen für die Arbeit der HCL. Mit einem großen Dankeschön für eure Unterstützung und Fürbitte wünsche ich euch herzlich allen ein gesegnetes, erfolgreiches, neues Jahr 2009!

Alles Liebe,

eure Anna

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Lukas 2,14

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Joy to the world! =)


Joy to the world, the Lord is come!
Let earth receive her King;
let every heart prepare him room,
and heaven and nature sing,
and heaven and nature sing,
and heaven and nature sing.

Joy to the world, the Savior reigns!
Let all their songs employ;
while fields and floods, rocks, hills, and plains
repeat the sounding joy,
repeat the sounding joy,
repeat the sounding joy.

No more let sins and sorrows grow,
nor thorns infest the ground;
he comes to make his blessings flow
far as the curse is found,
far as the curse is found,
far as the curse is found.

He rules the world with truth and grace,
and makes the nations prove
the glories of his righteousness,
and wonders of his love,
and wonders of his love,
and wonders of his love.

...denn uns ist heute der Heiland geboren!

Jesus Christus - Gottes Wort an die Welt

"Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen. ...
Durch die Güte und Barmherzigkeit Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten."
* aus Lukas 1

Am Anfang war das Wort... das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen. ...Der, der das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, sollte erst noch in die Welt kommen. Doch obwohl die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannte die Welt ihn nicht, als er kam. Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott. Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. ...Immer und immer wieder haben wir den Reichtum seines Segens empfangen. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit aber kamen durch Jesus Christus.
*aus Johannes 1

Freitag, 19. Dezember 2008

Das Geheimnis von Weihnachten

Weihnachten ist ein Mysterium… ein wunderbares, geheimnisvolles Ereignis, das wir noch heute feiern. Was ist da eigentlich passiert? Hildegard von Bingen drückt das Geheimnis von Weihnachten in folgender Feststellung sehr schön aus:

Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch seine Heimat habe in Gott.


Häh? Ein wunderschöner Satz, der allerdings nicht leicht in seiner ganzen Bedeutung zu erfassen ist... Um zu versuchen, ihn einigermaßen verständlich zu machen, möchte ich euch mit nehmen zurück an die Anfänge der Zeit. Hier war nur Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er nicht geschaffen hat. Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. Das Wesen von uns durch Gott erschaffenen Menschen besteht aus 3 Komponenten: der Seele (die setzt sich zusammen aus Gedanken, Gefühlen und dem Willen - sie ist es, die den Menschen so einzigartig macht), dem Körper und dem Geist (alternativ könnte man Herz sagen, dies ist die Instanz, mit der wir mit Gott Gemeinschaft haben können). Ihr wisst, was dann passiert ist: der Sündenfall. Gott warnte die Menschen ausdrücklich, dass sie sterben würden, wenn sie von der verbotenen Frucht essen würden. Jetzt mag man sich wundern, warum sie dann nicht gleich tot umgekippt sind. Es war der Geist, der gestorben ist – Körper und Seele lebten weiter, aber die dritte, lebenswichtige Komponente, wenn man vom irdischen Leben absieht, ist weggefallen. Der Mensch flog aus dem Paradies raus und nichts, was er tat, konnte diese unsterbliche Geistesbeziehung mit Gott wiederherstellen. Durch nichts konnte der Mensch vor Gott bestehen, denn er war nicht mehr heilig. Heilig bedeutet, in Gemeinschaft mit Gott sein, von Ihm erfuellt sein. Bis Jesu Geburt ist die ganze Geschichte der Menschheit ein einziges Zeugnis dafuer, dass die Gottesbeziehung des Menschengeschlechts unheilbar zerstoert ist. Und da sendet Gott seinen Sohn in diese verlorene Welt hinein, weil er sie so sehr liebt! Weil er dich so sehr liebt! Jesus wird Mensch, geboren als der letzte Adam - und mit ihm geht ein Menschengeschlecht zu Ende. Denn er überwindet den Tod – nicht den irdischen Tod, den wir alle erleiden werden und müssen, sondern den geistlichen Tod, vor dem Gott Adam gewarnt hatte mit den Worten „Du wirst sterben, wenn du von dieser Frucht isst.“ Dieser Tod war die unüberwindliche Schranke zu Gott, bis Jesus sie überwunden hat: in dem er Mensch wurde, für die Menschen starb und wieder auferstand, hat er den Weg zum Vater offen gemacht. Weil Gott seinen Sohn gesandt hat, ist die 3. Komponente des Menschen wieder hergestellt, der Geist, mit dem wir Gemeinschaft zu Gott haben. Das ist das Geheimnis von Weihnachten! Das ist unsere Rettung! So können wir wieder unsere Heimat in Gott haben, darum steht uns das Paradies, aus dem Adam rausgeschmissen wurde, endlich wieder offen! Gottes Sohn wurde Mensch, damit der Mensch seine Heimat habe in Gott! Fröhliche Weihnachten!!!

Quellen: Genesis 1; Johannes 1,1-14; Johannes 3,14 (und 15-21); Lukas 1,77ff …etc. ;)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Adventszeit in Indien

Dem aus Deutschland gewohnten Weihnachtsstress entgehend, geniessen wir drei Praktikantinnen inzwischen in vollen Zuegen und voll Spannung unsere erste, bewusst erlebte Adventszeit im Ausland. Hier geht man alles entspannt an, Regel Nummer eins: Bloss kein Stress! Ich zitiere Jens, der korrekt feststellte: wir Westeuropäer haben irgendwie die Möglichkeit gefunden doppelt so viel in eine Stunde zu packen, wie viele andere Kulturen. Ich wünschte mir manchmal ein wenig von der Gelassenheit, mit der z.B. auch viele Afrikaner (oder eben Inder) ans Zeitmanagement herangehen.
Wohl war, man muss glaube ich ein gutes Gleichgewicht zwischen beidem finden, das wuensche ich euch ganz besonders in dieser Zeit. Ich wuensche euch Zeit, euch auf den Kern zurueckzubesinnen.
Ganz entspannt werden hier also Weihnachtsvorbereitungen getroffen. 2 schoene Sterne wurden aufgehaengt, eine grosse Grippe gebastelt, einige Ausbesserungen in der Church vorgenommen, Waende geweisselt... Weihnachtsgeschenke sind groesstenteil besorgt, Anspiele und Theaterstuecke werden vorbereitet, ansonsten geht vieles einfach seinen gewohnten Gang. In der Stadt kriegt man nicht viel Weihnachten mit, die Christen stellen eben doch nur einen winzigen Prozentsatz und die Hinus feiern Weihnachte nicht. In unseren eigenen Raeumen sieht es da schon anders aus. Adventlich geschmueckt muten sie doch recht huebsch an, oft zuenden wir uns unsere Adventskerzen an, trinken abends Tee, essen (leider gekaufte) Plaetzchen, hoeren Weihnachtsmusik und teilen miteinander schoene Weihnachtsgeschichten. Wir schaffen uns unsere eigene, kleine westliche Adventsinsel und geniessen es dennoch gleichzeitig, in Indien zu sein.
Weihnachten in Indien zu erleben, dem stand ja ich anfangs skeptisch gegenueber und hab mich nach vielem gesehnt, was ich eben so gewohnt war aus der Adventszeit und hier nicht habe. Diese Phase ist vorbei und voll Dankbarkeit nehmen wir hier gerne die Chance war, Weihnachten in Indien zu erleben. Das hat viel Nachdenklichkeit als Nebeneffekt. Man kommt ins Nachdenken ueber den Hintergrund und Stellenwert vieler (deutscher) Weihnachtsbraeuche und ueberdenkt diese Braeuche komplett, womit man naeher an den Ursprung herankommt. Auch ist es spannend, den Gedanken weiterzuverfolgen, dass Weihnachten in Tamil Nadu kulturell und klimatisch viel naeher an die Originalweihnachtsgeschichte herankommt und Weihnachten unter diesem Gesichtspunkt bewusst zu erleben.

Montag, 8. Dezember 2008

Freunde der Nacht

Mir sind einige neue Erkenntnisse unter dem Motto "Nachts sind alle Katzen grau" gekommen...
...um ein Beispiel zu nennen: nachts kommen alle Muecken zu Anna^^
...und noch eines: nachts versammelt sich der gesamte Hundebestand Chennais vor usnerem Haus, um Krieg zu fuehren
...und a pro pos Heilige Nacht: hier wird erst am 25. Weihnachten gefeiert.

Montag, 1. Dezember 2008

Der Adventsweg

Die wunderschoene, kleine Geschichte des Liedes "Macht hoch die Tuer, die Tor macht weit" von Georg Weissel (1590-1635), nacherzaehlt von meiner Schwester Julia (danke!!):

Im Jahr 1624 soll sich folgendes in Königsberg zugetragen haben...
Der im Jahr 1623 berufenen Pfarrer Georg Weissel sorgte im Stadtteil Altrossgarten
dafür, dass der Chor alljährlich vor Weihnachten wohlhabenden Bürgern der Stadt ein Ständchen brachte.
Nun zeigte der Chorleiter aber wenig Inetersse daran, bei dem unbeliebten Geschäftsmann Sturgis zu singen. Der Neureiche Sturgis hatte von der Stadt keine Genehmigung erhalten, im Viertel der Reichen bauchen zu dürfen. Daraufhin baute er sein prächtiges Wohnhaus in die Nähe eines Heims für kranke und arme Menschen. Sturgis hatte nun ständig diese gebrechlichen Menschen vor Augen, weil sie den Fuß-weg über das Nachbargrundstück benutzten, um zur Kirche zu gelangen und dies gefiel im gar nicht. So kaufte er das Nachbargrundstück, ließ- einen Zaun ziehen, zwei schöne Tore anbringen und verschloss diese. So war der Weg zur Kirche versperrt.
Mit Mühe überzeugte Weissel den Chorleiter, auch bei Sturgis zu singen. Er war überzeugt: Wir können kein Weihnachtsfest feiern, wenn wir diesen Mann ausschließen. Und so sangen sie das von Weissel gedichtete Lied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Bevor der Chor das Lied zu Ende gesungen hatte, holte Sturgis den Schlüssel zum Tor des Wiesengrundstücks und öffnete es. Später sah man ihn selbst regelmäßig in den Gottesdiensten der Gemeinde. Die Königsberger im Stadtteil Altroßgarten nannten den kleinen Weg durch den Gartenpark seitdem ihren „Adventsweg“.

...Solche Veränderungen im Leben und Charakter von Menschen sind möglich, wenn die Tore dse Herzens für Jesus geöffnet werden.