Freitag, 29. August 2008

Das Gebet der Hingabe von Charles de Foucauld

Mein VATER,
ich überlasse mich Dir,
mach mit mir, was Dir gefällt.

Was du auch mit mir tun magst, ich danke Dir.
Zu allem bin ich bereit, alles nehme ich an.
Wenn nur Dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen Deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In Deine Hände lege ich meine Seele;
Ich gebe sie Dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,

weil ich Dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt,
mich Dir hinzugeben,
mich in Deine Hände zu legen,
ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;
denn Du bist mein VATER.


Charles de Foucauld

Mittwoch, 27. August 2008

Dienstag, 26. August 2008

Einige Zeit ist vergangen, seitdem ich hier das letzte mal so richtig erzählt habe. Und inzwischen gibt es einiges zu berichten =)

Visum
Anfang des Monats hatte ich das Visum für Indien beantragt: ein Touristenvisum für die Gültigkeit von einem ganzen Jahr.
Mein Vertrauen und meine Geduld wurden in dieser Zeit ziemlich auf die Probe gestellt, schon bald begann ich, mir Sorgen zu machen wegen einiger Informationen, die mir Freunde über das Antragstellen gaben - und weil es so lange dauerte. Andererseits wollte ich einfach loslassen und das Ganze in Gottes Hände legen.
Nach fast 2 Wochen schließlich erlöste mich das Klingeln an der Haustür, welches den Postboten ankündigte. Als ich unterschrieb, konnte ich mich schon kaum zurückhalten, nicht vor Freude irgendwelche dummen Sachen zu machen, aber als ich dann den Brief in die Hände bakam, war es aus damit, ich verabschiedete nur noch eilig und lachend den verdutzten Postboten, schlug ihm wohl fast die Tür vor der Nase zu und gab meinen Gefühlen nach. Ich weiß auch nicht, warum ich mir so sicher war - der Brief konnte schließlich auch eine Absage enthalten. Aber zum Vorschein kam mein Reisepass mit eingeklebtem Visum und immer mehr machten sich Erleichterung, Dankbarkeit und überströmende Freude in mir breit. Jetzt ist die Tür endgültig offen, nun steht dem Jahr nichts mehr im Wege.
Inzwischen sind auch die Tickets bezahlt und in 21 Tagen geht´s dann mit Sack und Pack nach Frankfurt und von dort Seite an Seite mit Sabine E. (sei lieb gegrüsst!) per Flugzeig über Dubai nach Chennai.

Let´s dance!
Kein Wunder, dass da einem zum tanzen zumute ist :P und das haben wir dann auch ausführlich getan. Zusammen mit Carola, die vor ihrem Au-Pair-Jahr in England nochmal in Kassel war (und bis Montag ist), durfte ich einige Teens und Jugendliche aus der Gemeinde mit den Grunsschritten sowie einer Auswahl an Figuren einiger Standard- und lateinamerikanischer Tänze vertraut machen. Das ganze hat uns allen viel Freude bereitet - und der Erfolg ist ebenfalls unübersehbar. Wer sich vorher noch nicht mal unter dem langsamen Walzer etwas vorstellen konnte, tanzt inzwischen schon leichten Fußes DiscoFox. Am ausgelassensten waren diese Stunden aber, wenn wir gegen Ende immer völlig gelöst einen schottischen Volkstanz tanzend durch den Saal wirbelten. Vielen Dank, liebe Carola, für dieses besondere Vergnügen der schottischen Musik! Ebenso vielen Dank an alle, die diesen Stunden beigewohnt haben, es war toll, mit euch tanzen zu können und auf euch kann man echt stolz sein! Bewahrt euch die Freude am Tanzen!!!

Hochzeiten
Genau wie der Sommer 2006 ist auch der Sommer 2008 ein Sommer der Hochzeiten. Nachdem im Mai meine Schwester Julia und Martin B. geheiratet haben, feierten wir im Juli das Hochzeitsfest von David und Linde N. und im August von Tine und Rouven L. und hatten dabei jedesmal einen Heidenspaß. Allen Paaren nochmals alles Gute!
Damit aber nicht genug - das feiern geht weiter! Am Montag nämlich heiraten mein Bruder Martin und seine Verlobte Anne standesamtlich in Kassel, 2 Wochen darauf folgt dann schon die kirchliche Trauung und die Feier in Ansbach. Dafür gibt es noch einiges zu planen und auszuhecken und so steckt die Familie mal wieder unter freudiger Aufregung in Hochzeitsvorbreitungen.
Auch für die Paare bedeutet die Eheschließung immer ein Abschied und ein Neuanfang, in vielen Hinsichten. Ganz praktisch gilt dies vor allem für Anne, die nach der Trauung dem Martin nach Kanada folgt. Dafür, liebe Schwägerin in Spe, wünsche ich dir alles alles Gute - viel Freude am Neuen und Kraft zum Zurücklassen und Einlassen auf etwas Neues.
Auf diese von Martin und Anne Hochzeit freue ich mich ganz besonders und bin glücklich, ihr noch beiwohnen zu können, 3 Tage, bevor ich aus Deutschland aufbreche.

Sorgen
In all dem Durcheinander der vielen Dinge, die so passieren, finde ich schwerer zu Gott und zu mir selbst - und merke dann, dass ich auch ganz durcheinander bin. Dann fühle ich mich, als würden alle diese hundert Gedanken und Gefühle sich drohend über mir auftürmen, immer höher und höher und dann zusammenstürzen und Chaos breitet sich aus. Chaotisch, genau so geht es in meinem Kopf zu. Manche Gedanken huschen leise vorbei, manche poltern schwer in meinem Kopf herum, die meisten flitzen herum, kreuz und quer, dass ich ihnen nicht folgen kann und mich innerlich verwirrt fühle. Es sind die unterschiedlichsten Dinge, Themen, Angelegenheiten... und wenn ich versuche, sie für einen Moment auszuschalten, dann kommt darunter hervor: Freude. Gefolgt von: Angst.
Doch dann kommt mir in den Sinn, was Jesus auf dem Berg gesagt hat und ich werde ruhiger und kann wieder beten.

Jesus:
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben - darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung? Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten, noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein. Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie. Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein! Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung. Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht. Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug. (Mat.6,25ff)

Abschied
Am Freitag wurde ich mit einer kleinen Feier in der Jugend aus dem Mitarbeiterkreis verabschiedet. Die erste Überraschung des Abends waren die köstlichen, würzigen Gerüche, die, als ich ins Gemeindehaus eintrat, sich schon aus der Küche in die anderen Räume gezogen haben. Die Mitarbeiter haben ein typisch indisch/asiatisches Gericht gezaubert - Reis und Gemüse mit viel Curry und allerlei Gewürzen. Dazu gab es ein indisches süßes joghurtartiges Getränk, das der Teenkreis gezaubert hat.
Nach dieser anregenden Mahlzeit (viiiiielen Dank nochmal, das war toll!)hatten wir eine gute Lobpreiszeit, in welcher Andi eine Andacht zum Thema Abschied gehalten hat. 3 weitere Mädels aus der Jugend, 2 davon meine engsten Gemeindefreundinnen, die auch gerade Abi gemacht haben, verlassen nämlich Kassel ebenfalls in diesen Wochen für ein freiwilliges Jahr draußen in der Welt - in England, Frankreich und Brasilien.
Der Abend ging dann weiter mit lustigen Spielen, einer kleinen Rede und sogar mit Abschiedsgeschenken. Anne (hdsl!) hat mir eine Duftkarte mit Curry und Kaffee und bildern gebastelt, auf der alle unterschrieben haben. Außerdem habe ich einen englischen Gedichtband mit den Balladen und Liedtexten aus Tolkiens "Herr der Ringe" und einen Gutschein für Bijou Brigitte geschenkt bekommen (jeder der mich kennt, weiß bei beidem, warum... *grins* ). Lieber Mitarbeiterkreis, lieben herzlichen Dank für eure liebevolle Gestaltung dieses schönen Abends, ich hab mich so über jedes Detail gefreut! Für das nächste Jahr in der Leitung und Organisation der Jugend wünsche ich euch wieder viel Spaß, Mut, Kraft und Gottvertrauen! Der Herr sei mit euch und segne euch in allem!
Liebe Jugend, danke fürs mitfeiern und jede persönliche Geste. Ihr seid ein Teil meines Zuhauses und ich werd euch schon echt vermissen!

Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.
A. Schnitzler
Eine Zeit des Aufbruchs ist euch immer eine Zeit des Abschieds. Und auch wenn ich noch 3 Wochen bis zur tatsächlichen Abreise habe, nehme ich innerlich und meist unbewusst schon länger von vielen Dingen Abschied. Auch einige Personen aus der Jugend werde ich nicht mehr sehen und musste mich bereits verabschieden. So gehe ich gerade mit einem weinenden und einem lachenden Auge durchs Leben. Der gesunde, leicht bittere Beigeschmack leichter Trauer über das, was ich los- und zurücklassen muss, lässt sich nicht verleugnen. Das lachende Auge mit seiner Vorfreude und Gewissheit aber siegt...

Ich werde dir besitehen.
Ich beschütze dich, wo du auch hingehst,
und werde dich wieder in dieses Land zurückbringen.
Ich werde dich nie im Stich lassen und stehe zu meinen Zusagen,
die ich dir gegeben habe.

1.Mose 28,15

Mittwoch, 20. August 2008

Der Kompass

Manchmal ähnelt unser Leben einem Schiff, das vom Kurs abkommt. Im Sturm des Alltags geht vieles unter, was zuerst sicher aussah. Und im Nebel der Möglichkeiten kann uns schnell die klare Sicht verloren gehen. Hier ist es wichtig, ein festes Ziel im Blick zu behalten.
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, sagt Jesus über sich. Wenn wir uns vertrauensvoll auf ihn ausrichten, werden wir das Leben neu entdecken!

(angelehnt an Worte von Peter Strauch)

Sonntag, 17. August 2008

Gedankenimpuls: Du darfst...!!!

Von Opferbereitschaft, einer Herztransplantation und dem größten Schnäppchen deines Lebens!

Matthäus 16, 24f
Danach sprach Jesus zu seinen Jüngern:

»Wer von euch mir nachfolgen will,
darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen,
sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.
25 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren.
Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird das wahre Leben finden.“

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Das 1. große Stichwort dieses Bibelwortes ist: Nachfolge
Und wir bemerken hier, dass hinter diesem Begriff Nachfolge eine ganze Menge mehr steht: Nachfolge, so macht Jesu Aussage deutlich, hängt zusammen mit Opferbereitschaft und bedinungsloser Hingabe.

Jesus wünscht sich sehnlichst, dass wir dafür bereit werden. Denn er liebt uns unendlich und ihm ist unser Leben dieser Liebe Wert, also sehr kostbar. Aber er weiß auch, dass die Entscheidung über unser Leben in unseren Händen liegt. Darum erklärt er, wie wir das Leben gewinnen können: Indem wir nicht mehr um uns selber kreisen, sondern die Kontrolle vertrauensvoll in seine Hände legen. Indem wir unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen. Indem wir loslassen, um zu gewinnen! Immer wieder stoßen wir darum auf Aussagen von Jesus wie:
-Komm, folge mir nach!
-Verkaufe alles, was du hast und gib es den Armen. Und dann folge mir.
-Lasst uns gehen, denn die Zeit ist gekommen.
Jesus erwählt hier Menschen wie dich und mich und ruft uns in die Nachfolge. Gleichzeitig stellt er hierbei auch Bedingungen auf, nämlich Jesus und seine Worte an die erste Stelle zu setzten und alles andere dahinter zurücktreten zu lassen. Innerlich sollen wir also alles andere aufgeben können, unser Herz soll frei werden!
Stellt sich die Frage: Wozu sind wir eigentlich als Nachfolger berufen? Warum ist das mit Opferbereitschaft verbunden?
Ich denke, unsere Berufung ist es ganz simpel mit Jesus unterwegs zu sein. Mit ihm unterwesgsein bedeutet, mit ihm überall hinzugehen – egal wann und egal wohin und nie damit aufzuhören.
Der Ruf der Nachfolge ist groß und breit auf jede Seite des NT geschrieben. Wie Kinder beim Nachtisch reagieren wir blitzschnell, wenn es um Jesu Angebot der Liebe, Wertschätzung, Heilung oder Vergebung und seine Freundschaft geht. Aber wir schalten wohl langsamer, wenn wir selber gefragt sind, wenn es um die großen oder kleinen Aufgaben im Alltag geht, wenn wir Orte oder Menschen besuchen sollen, di wir nicht so schätzen oder etwas tun sollen, worauf wir keie Lust haben.
Pete Greig, ein englischer Jugendpastor, hat das so formuliert: wir kennen Jesus als unseren Freund, wir vertrauen ihm als Retter, doch es fällt uns schwer, ihm auch als unserem Herrn zu gehorchen.
Schauen wir uns nochmal an, was die Bibel uns berichtet: Die Jünger waren oft aufgerufen, für ihn Opfer zu bringen, aber der Preis, den sie dafür zahlten, so hoch er auch war, verblasste jedesmal angesichts ihrer Sehnsucht, ihm nachzufolgen. Alle Opfer, die sie für Jesus brachten, schienen es wert zu sein!
Der Weg der Nachfolge ist kostspielig und hart, keine Frage. Wer sagt, es sei leicht, Jsus nachzufolgen, der lügt. Aber NICHTS, was wir für Jesu Sache aufgeben – Reichtum, Popularität, Ansehen, unser Leben, Zeit, Kraft… - kann das aufwiegen, was wir zurückbekommen. Der Preis, den wir bezahlen, um Jesus nachzufolgen, egal wie hoch er ist, ist für uns immer noch das größte Schnäppchen unseres Lebens!

Lukas 18, 29f

„Ja“, erwiederte Jesus, „und ich versichere euch:
Jeder, der bereit ist, sein Haus, seine Frau, seine Geschwister,
seine Eltern oder Kinder unterordnet,
um sich für Gottes neue Welt einzusetzen,
der wird dafür reich belohnt werden: hier schon,
in dieser Welt und erst recht in der zukünftigen Welt m
mit dem ewigen Leben.“


Als Jesus wieder zur Rechten seines Vaters zurückgekehrt ist, hat er uns den Heiligen Geist geschickt. Wenn der Heilige Gist unser Leben erfüllt, fangen wir an, zu wollen, was Gott will und zu sehen, was Gott sieht. Wenn wir gehorchen und nachfolgen, wird er unser Herz verändern. Der alte Bund unserer egoistischen Motivation und irrwitzigen Vision wird ersetzt durche einen neuen Bund, der in unseren Herzen lebt. Durch diesen neuen Bund teilen wir Gottes Prioritäten und sehnen uns danach, seinen Willen zu erfüllen, was immer der Preis ist. Und unsere Opfer werden dann von der Freude übertroffen, dazu auserwählt zu sein, mit Gott unterwegs zu sein!



Gedankenimpuls: Du darfst…!
† Jesus kennen als Deinen FREUND!
† Jesus vertrauen als Deinem RETTER!
† Jesus gehorchen als Deinem HERRN!


(für die Jugend am 15.08.)

Das holde Paar (...und andere Freunde)


Freundschaft ist ein teures Gut,
erreicht mit viel Zeit und Mut...
DANKE! Danke für alle gemeinsame Zeit, für eure Freundschaft, Vertrautheit, Zuwendung und Unterstützung. Gott segne euch!

Samstag, 9. August 2008

Der ewige Brunnen

Gestern hat meine allerliebste Lieblingstante Elfriede ihren 98. Geburtstag gefeiert - und sie hat mir etwas geschenkt. Ein Geschenk, dass mich bis ins tiefste berührt hat - eben weil es aus einer genauso tiefen inneren Gefühlsregung heraus kam.

Tante Elfriede ist ein so zart empfindendes Gemüt, eine alte und doch alterslose Dame voll Anstand und Tugendhaftigkeit. Sie fürchtet und liebt Gott, ihren Herrn und Schöpfer und lebt in größter ständiger Dankbarkeit für Seine Gaben. Eine Gabe davon ist ihr Sinn für Humor und ihre Liebe und Neigung zur Literatur und insbesondere zur Dichtkunst. Sie kennt so viele Texte von Liedern und Gedichten auswendig! In wahrer Freude und Bewunderung für die sprachlichen Kunstwerke und ihre Urheber rezitiert sie sie immer wieder und lässt sich jetzt, wo sie nicht mehr selber in ihrem Gedichtband schmökern und die Welt um sich herum darüber vergessen kann, gerne daraus vorlesen. Und so geschah es, dass ich in letzter Zeit öfter zu den Auserwählten gehörte. In gewisser Weise haben wir zwei uns einfach gefunden. Denn wir beide teilen diese Leidenschaft und Liebe zur Literatur und legen beim Lesen und Rezitieren soviel Gefühl in den Klang der Sprache und in das Ausgesagte. Und oft sind daraus lange Gespräche über Poesie, die Macht der Worte und über das, was man in ihnen findet (Trost, Unterhaltung, Freude, Staunen, Hoffnung...), entstanden.

Und nun zu ihrem Geschenk - es lässt sich wohl nun unschwer erraten: Wie um ihr Erbe anzutreten (und bei dieser Ehre, die sie mir damit erweist, wird mir ganz warm ums Herz), hat sie mir eben jenes Hausbuch der deutschen Dichtung, "Der ewige Brunnen" mit 1600 Gedichten aus 8 Jahrhunderten geschenkt. Das war ein Geschenk, das von Herzen kam und in dem unbeschreiblich viel mehr liegt als der bloße materielle Wert oder der äußere Schein. Danke Vater im Himmel für meine Tante Elfriede, danke für ihre Liebe zu mir und unsere Gemeinsame zur Dichtkunst, danke dass du Menschen so ausgezeichnete Begabungen geschenkt hast und wir uns daran erfreuen dürfen!

Donnerstag, 7. August 2008

Infos über Chennai

Für alle Interessierten: Kurz und pregnant zusammengefasst wissenswerte Informationen über meine künftige zeitweise Wahlheimat Chennai.

Chennai, eigentlich Chennappattanam, ist die die viertgößte Stadt Indiens sowie die Hauptstadt der südöstlich gelegenen tropischen (heißes und feuchtes Klima, bis zu 50°C) Region Tamil Nadu und befindet sich direkt an der Küste des indischen Ozeans. Die Metropolregion umfasst ca. 9 Millionen Einwohner, von denen etwa 6,4 Millionen Menschen in der eigentlichen Stadt (auf 178m^2) leben. Die lang gestreckte Hafenstadt war einmal wichtiges indischs Zentrum des Britischen Empires und ist sowohl für ihren Facettenreichtum als auch für ihre reiche Kultur weltberühmt.
Die Landessprache in diesem Gebiet des Subkontinents ist tamilisch, die Amtssprache jedoch englisch, weshalb man auch ohne Kenntnisse der Sprache Tamil gut durchkommt. Die höchst vertretene Religion Tamil Nadus ist mit über 80% der Hinduismus, daneben gibt es noch vor allem Moslems und Christen als "nennenswerte" Religionen.
Die Stadt Chennai besitzt eine zweitausendjährige Geschichte, in welcher sie bereits schon verschiedensten Herrschaften unterlag. So wurde sie von Chinesen, Phöniziern, Griechen, Römern, Portugiesen, Franzosen, Niederlälndern, Armeniern, Arabern und eben Briten beherrscht. Mit der Erlangung der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 fiel auf die Regierung Chennais wieder in indische Hände. 1967 übernahm dann die DMK diesen Posten, eine tamilische Regionalpartei, die sich v.a. zum Ziel gesetzt hat, die besondere tamilische Identität und Kultur innerhalb der indischen Nation zu bewahren, für soziale Gerechtigkeit einzustehen und das Kastensystem zu überwinden.
Die Wirtschaft in der von Industrie und Handel geprägten Metropole boomt. Ein Aufschwung, an dem allerdings nicht alle vorteilhaft teilhaben. Die städtische Infrastrukur steht vor dem Zusammenbruch und so muss sich die Stadt Problemen wie unglaublicher Armut, rasatem Bevölkerungswachstum und der Umweltverschmutzung stellen. Eine weitere Zivilkatastrophe bahnte sich mit dem zerstörerischen Tsunami von 2004 an, bei dem tausende Heim und Habe, Familie und Lebensgrundlage oder das Leben selbst verloren.

Chennai - eine Stadt wie viele andere. Und doch sucht sie ihresgleichen.


(Wenn ihr übrigens wissen wollt, wie dort die Uhren ticken: rechnet auf unsere Zeit 3 1/2 Stunden drauf.)

Chennai

In 40 Tagen ist es soweit: dann befinde ich mich auf der Reise nach Madras, oder - wie die Metropole heute genannt wird - nach Chennai.

Genaugenommen aber hat diese Reise schon vor langer Zeit begonnen. Vielleicht mit dem Aufwachsen in einer Missionarsfamilie. Vielleicht damit, dass ich bewusst mein Leben Jesus übergebn habe. Vielleicht mit dem ersten zarten Gedanken daran, wie mein Leben nach Abschluss des schulischen Teils weitergehen soll. Vielleicht mit dem aufkeimenden Wunsch, vor dem Studium ein Jahr Menschen zu dienen - undzwar im Ausland. Ganz bestimmt mit der aktiven Suche nach solch einem Ort und solch einer Organisation. Und auf jeden Fall mit dem Entschluss, mit der Human Care League e.V. ein Jahr in Chennai zu arbeiten.
Obwohl - nein, dies alles sind nur die Symptome, die auf etwas ganz anders hindeuten, womit die Reise bgonnen hat: nämlich auf Seinen Ruf. Seinen Ruf an mich persönlich, Ihm nachzufolgen und zu tun, wozu Er mich herausfordert in dem Wissen, dass Seine Gnade größer ist als mein Versagen, in der Gewissheit, dass Er mich hält aber auch nach vorn stubst, dass Er viel fordert, aber nie mehr, als ich geben kann. Doch die Forderungen sind unerbittlich - denn Er hat einen Traum: für mich und für diese Welt und du und ich, wir haben die Ehre, Teil des Traums zu sein und Sein Werkzeug in der Verwirklichung des Traumes. Damit hat der Weg angefangen, die Grundlage ist Er allein: Jesus!

Die Zahl 40 steht übrigens für eine Zeit, in der sich das Leben durch die Begegnung mit Gott verändert. Auch darauf hoffe ich - dass ich bereit bin für Veränderung und mich ausstatten lassen kann mit allem weiteren, was ich benötige für die Reise.
Für eure und unser aller Reisen wüsche ich Mut, Kraft, Gelassenheit und tiefes Gottvertrauen und eine stetig wachsende und reifende Beziehung zu Gott! Der Herr segne uns und behüte uns. Amen!