Montag, 7. April 2008

Gastfreundschaft

"Ein Gastfreund hat an seines Gastfreundes Wohlergehen eine besondere Freude und gibt ihm auf Verlangen den wohlmeinendsten Rat."
__Xerxes I.

Hallo =)!
Mit diesem kleinen Artikel möchte ich uns gern zum Nachdenken über unsere Gastfreundschaft oder unser Verhältnis zu dieser Begrifflichkeit anregen.
Zunächst hier eine schöne Definition von Jacques Derrida, deren Entdeckung ich vor kurzem gemacht habe:

"Reine und unbedingte Gastfreundschaft, die Gastfreundschaft selbst, öffnet sich, sie ist von vorneherein offen für wen auch immer, der weder erwartet noch eingeladen ist, für jeden, der als absolut fremder Besucher kommt, der ankommt und nicht identifizierbar und nicht vorhersehbar ist, alles andere als das."

Mit anderen Worten ist sie eine ganz besondere Tugend von hohem Wert; wert, an sich selbst entdeckt, ausgebildet oder weiterentwickelt zu werden. Ich selber empfinde die Zeit in der wir leben als wenig förderlich für diese Tugend, was durch die Umstände, die die Zeit mit sich bringt, bedingt scheint: Privatisierung, Stress durch Leistungsdruck, e-communication, überhaupt immer mehr Internet und weniger Zeit zur Pflege anhaltender, tiefer Beziehungen. Gerade darum wird Gastfreundschaft vielleicht jetzt besonders kostbar - als rares Phänomen, einem seltenen Juwel gleichend.
Und ein Mittel in der Hinterhand stellt es dar, wie ich durch einen Satz von Mario Wege (Pastor der FeG Ks-Ost) am letzten Sonntag begriff:

"In der Gastfreundschaft besitzt die Evangelisation wohl ihre eleganteste Form."

In der Ausübung der Gastfreundschaft können wir gesegnet werden und vor allem zum Segen werden, indem Gott durch uns zu wirken beginnen kann. Sie hat so viel mit dem lebendigen Glauben zu tun. Da ist beisielsweise das Doppelgebot der Liebe oder "The greatest commandment", wie es im Englischen genannt wird, welches wir u.a. in Markus 12,30-31 finden:

»30 Darum liebt ihn (Gott) von ganzem Herzen und mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft. 31 Das zweite ist: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! Es gibt kein Gebot, das wichtiger ist als diese beiden.«(Jesus)

Woran ich auch beim Nachsinnen über diese Tugend denken muss, sind Verse aus dem 25. Kapitel des Matthäusevangeliums (ab Vers 35ff):
»Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht. (...) Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan.«

Starke Worte, die unter die Haut gehen. Gastfreundschaft in allen Facetten. Indem wir Gnade geben, werden wir Gnade erfahren. Dein Lächeln kehrt zu dir zurück! Sei gesegnet,
Anna

Keine Kommentare: