Samstag, 18. April 2009

Kavitha


Hi, mein Name ist Kavitha und ich bin 16 Jahre alt. Als ich erst eineinhalb Jahre alt war, wurde meine Mutter wieder schwanger und dann verloren wir durch einen plötzlichen Schicksalsschlag unseren Vater. Er wurde im politischen Zusammenhang als Rebell bei Unruhen ermordet. Danach suchte meine Mutter mit uns Zuflucht in einer anderen Kirche mit Kinderheim, doch die wollten uns nicht haben, weil sie Angst vor den politischen Zusammenhängen hatten und nicht in Schwierigkeiten kommen wollten. So kamen wir irgendwann zur Manna Church. Die Mitarbeiter hier wollten meine Mutter gern aufnehmen und hofften, sie würde zum Glauben kommen und die Wege Gottes finden und sich von ihm erlösen lassen. Sie hat sich auch bald entschieden, sich taufen zu lassen, aber ganz plötzlich wollte sie einfach weggehen, 2 Monate vor der Geburt meines kleinen Bruders. Doch da draußen hatten wir nichts und niemanden, der sich kümmern konnte, auch nicht, als das Baby kam. Meine Mutter trug nur eine Kontaktnummer bei sich, die der HumanCareLeague. So rief das Krankenhaus hier an und bat, es möge jemand kommen und uns holen. Uns ging es zu dem Zeitpunkt ziemlich schlecht, wir 3 Kleinkinder und meine Mutter waren schlecht gekleidet und nicht gut ernährt und stanken. Wir wurden wieder in der Church aufgenommen, doch nach 3 Monaten wollte meine Mutter wieder weg, diesmal ließ sie meinen älteren Bruder und mich hier. Sie ging mit dem Baby auf die Straße und prostituierte sich. Weil sie kein Geld hatte, wollte sie den kleinen Prasanth verkaufen. Das hat sie dann aber doch nicht gemacht. Als ich 4 ½ Jahre alt war, brachte sie ihn auch zum Heim. Er konnte mit seinen damals 2 ½ Jahren noch immer nicht laufen und sprechen und war ziemlich behindert – obwohl er völlig gesund zur Welt gekommen war. Meine Mutter hatte sich einfach nicht ausreichend um ihn kümmern können. Doch hier kümmerten sie sich sofort um meinen kleinen Bruder und begannen umgehend mit der ärztlichen Behandlung. Es hat einige Jahre gedauert, bis Prasanth aufgeholt hat und jetzt wieder ganz normal ist. Viele Menschen haben für ihn gebetet. Der Doktor sagt, er hätte nicht erwartet, dass Prasanth es schaffen würde. Das ist ein echtes Wunder!
Bis ich in die 4. Klasse kam, besuchte uns meine Mutter noch hin und wieder. Dann war sie auf einmal verschwunden und wir hörten nie wieder von ihr und haben nicht ein Lebenszeichen, obwohl die Mitarbeiter sich alle Mühe geben, sie wiederzufinden. Ich weiß nicht, vielleicht ist sie tot. Oder sie ist weit von hier weggezogen oder will uns einfach nicht mehr sehen. Ich bete jeden Tag, dass sie zurückkommt. Mein großer Bruder ist so rebellisch geworden wie mein Vater. Er ist dreimal weggelaufen, weil er auf der Straße eigenes Geld machen wollte. Nach der 8. Klasse ist er endgültig fortgelaufen, hat angefangen, zu trinken und hat sich den falschen Gruppen angeschlossen, Dieben und Betrügern. Von ihm höre ich noch ganz selten etwas und bete so sehr, dass Gott ihn bewahrt und er sich ändert.
Ich selbst habe mich vor einigen Monaten taufen lassen und möchte im Glauben wachsen und viel lernen. Darum mag ich die Gottesdienste und die Jugendtreffen so sehr. Ich möchte später einmal Krankenschwester werden und als solche anderen dienen. Ich mag es sehr gern, auf kleine Kinder aufzupassen und in der Küche zu arbeiten. Manchmal kann ich ganz schön stur sein und gebe es dann nicht gern zu, wenn ich im Unrecht bin. Darum liebe ich es am Kinderheim so sehr, dass mir immer wieder vergeben und einen neue Chance gegeben wird und die Mitarbeiter sich so um mich kümmern. Dafür bin ich total dankbar. Mein größtes Vorbild in der Bibel ist König David. Er war Gott gegenüber so gehorsam und hat tolle Loblieder geschrieben. Mein Lieblingslied ist auch ein Loblied – „Gottes Liebe ist so wunderbar“ – aber das ist nicht von König David. Wenn Sie für mich beten wollen, bitte beten Sie, dass Gott meine Mutter und meinen Bruder zurückbringt und dass ich meine Ausbildung als Krankenschwester erfolgreich beginnen und abschließen kann. Danke!

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