Dienstag, 10. März 2009

Etappe Nr.3: Tourileben in und um Kathmandu

Bei dieser Mahlzeit lernten wir den jungen Dänen Mordon kennen - der nicht dem weisen Rat gefolgt war, sich zuerst einen Gefährten zu suchen. Dies holte er eben jetzt nach ;). Zu dritt zogen wir mit ihm am nächsten Tag los, um das im Herzen der Stadt befindliche Durbar Square zu besichtigen.

Schon der Weg durch die schmalen, sehr lebendigen Geschäftsgassen Thamels, auf denen immer reges
Treiben herrscht, war ein Erlebnis für sich. Das bunte, pulsierende Straßenbild setzt sich hier zusammen aus ihre Ware anpreisenden Verkäufern, kundensuchenden Fahrradrikshafahrern, ungeduldigen Mopedfahrern, vielen geschäftigen Menschen unterschiedlichster Hautfarbe und Muttersprache und einer Vielzahl an Gerüchen – vom würzigen Duft gerösteter Erdnüsse bis zum schweren, süßen Duft der Räucherstäbchen.

Am Hanuman-dhoka Durbar Square, dem kulturellen sowie religiösen Zentrum Nepals, welches 1979 mit seinen bis zu 900 Jahre alten hinduistischen und buddhistischen Tempeln, Schreinen, Palästen und Statuen zum Weltkulturerbe ernannt wurde, angelangt, offenbarte uns schon der Anblick des ersten Tempels, des prachtvollen Teleju-Tempels, dass uns dieser Tag lange in Erinnerung bleiben würde.
Im Pogada-Stil erbaut und mit vielen, überaus kunstvollen Holzschnitzereien versehen, ragen die geschwungenen, addierten Tempeldächer elegant zentriert aufstrebend in die Höhe. Hier werden Nepals Könige gekrönt und hier wohnt auch die 3-jährige Kumari, die lebende Göttin, nach hinduistischem Glauben die Inkarnation der Göttin Taleju.

Am Abend des nächsten Tages, ein Erledigungstag, trafen wir, wieder beim Dinner, den Ami Philip, hatten eine lustige Zeit bei Tisch und beschlossen, gemeinsam am nächsten Tag an einer Sightseeing-Tour durch Kathmandu teilzunehmen.

Diese führte uns zu weiteren, ebenfalls geschichtlich wie religiös bedeutenden Orten wie dem Pashupatinath, dem Boudhanath, dem Badhanilkantha und dem Swoyambhunath. Letzterer ist auch unter der Bezeichnung „Monkey-Temple“ bekannt, ein Titel, den er sich durch das große, hier lebende Affenvolk verdient.

Abends aßen wir wieder in großer Runde, zusammen mit Philip und den Australiern Daniel und James und amüsierten uns über die verschiedenen Akzente. James fragte mich zum Bsp.: „What are you eating?“ und ich antwortete: „No, we are 20.“, denn die Frage hatte wirklich wie „What are you – eighteen?“ angehört! Das gab einiges Gelächter! :D
Anschließend besuchten wir spontan noch alle eine gemütliche Bar, hörten von einer asiatischen Lifeband u.a. den Soulklassiker Black magic woman und genossen bei Drinks und Gesprächen eine gute Zeit miteinander.

Trekking tour nach Nagarkot

Am nächsten Morgen rieben wir uns dann ziemlich verschlafen den Sand aus den Augen, als uns der Wecker nach kurzem Schlaf aus den Träumen riss. Dies konnte unsere Vorfreude auf das vor uns Liegende jedoch nicht im Mindesten einschränken. Um 7, nach einer großen Tasse Chaitea, würden wir mit Philip und einem Tourguide zu viert auf eine Trekkingtour aufbrechen. Der Morgen war klar, der Himmel blau und die Wandergefährten bei guter Laune. So ging es hinauf auf die Hügelkämme, durch tockene, luftige Mischwälder, durch mal kroatisch, mal italienisch anmutende Landschaften und kleine Bergdörfer, vorbei an Rinderkarren und einsamen Bergtempeln in die verwunschene Stille der Höhe und Weite.
So weit das Auge blickte, Berg hinter Berg, größtenteils mit terassenartig gestuften sattgrünen Reisfeldern bebaut. Ein toller Anblick! Und ganz in der Ferne majestätisch aufragend die Gipelzüge des Himalaya.

Am Nachmittag schlossen sich unserer Wander-gruppe noch 2 Englandinder an, von denen mir einer besonders sympatisch war: er hat nämlich in Howard Shores Orchester bei der Aufnahme der Herr-der-Ringe-Filmmusik Violine gespielt! Sieh an!

In unserem für diese Nacht gebuchten Berghotel stiegen wir abends nach der Wanderung auf das Dach, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Später wartete ein gutes Abendessen auf uns, welches wir mit gutem Appetit (jaja, die Höhenluft) verspeisten.
Mit Blick auf den Sonnenaufgang frühstückten wir früh am nächsten Morgen, dann ging es mit dem Auto zurück nach Kathmandu, wo Philip seinen Flug nach New York bekommen musste. Wir verabschiedeten uns herzlich, dann bereiteten auch Magda und ich uns auf unsere Abreise vor, die wir für den nächsten Morgen planten.

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