Dienstag, 17. Juni 2008

Bevor ich mich zur Ruh begebe...

Bevor ich mich zur Ruh begebe,
Dir, oh Gott, mein Herz ich hebe
und sage Dank für jede Gabe,
die ich von Dir empfangen habe.
Und hab ich heut missfallen Dir,
so bitt ich Dich, verzeih es mir.
Dann schließ ich froh die Augen zu,
es wacht ein Engel, wenn ich ruh.
Dein Kreuz, oh Jesus, schütze mich
vor allem Bösen gnädiglich.
In Deine Leiden schließ mich ein,
so schlaf ich sicher, ich bin Dein.


Dieses wunderbare friedvolle Abendgebet hat mich heute Abend meine allerliebste Tante Elfriede gelehrt. Sie selbst lernte es als junge Frau im Krieg durch einen Jungen kennen und schrieb es sofort auf. Seit Samstag befindet sie sich im Krankenhaus, mit stets gefährlich hohem Blutdruck, Schwindel und starken Schmerzen an einer angeknacksten Rippe. Aber sie zeigt sich sehr tapfer und kriegt mit ihrem Charme nach wie vor jeden rum. Auch ihre tiefe Ehrfurcht vor Gott hat sie nicht verloren und weiß, dass Er ihr Trost gibt und sie sich bei Ihm bergen kann. Wenn ich an ihrem Bett wache und wann immer der Gedanke an diese liebliche uralte Madame mir durch den Kopf zieht, empfinde ich Hochachtung und Liebe für sie - und große Angst um sie... und doch gleichzeitig Frieden, weil ich weiß, dass sie ihren Heiland schon seit Jahrzehnten gefunden hat und bei Ihm geborgen ist. Die Worte dieses anschließenden süßen Sprüchleins schenkt sie abends jedem Krankenpfleger und jeder Krankenschwester, die sich bei ihr blicken läßt. Sie ist so herzlich!

14 Englein bei dir steh´n.
2 zu deiner rechten,
2 zu deiner linken,
2 zu deinem Haupte,
2 zu deinen Füßen,
2 die dich decken,
2 die dich wecken,
2 die dich führen
in das himmlische Paradies.
Amen.

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