Sonntag, 15. Februar 2009

Indisches Dorfleben

Obwohl schon allein die Schule in Andhur ausgereicht hätte, um uns in dieser Woche für sich zu vereinnahmen, ließen wir uns zusätzlich mit hineinnehmen in das unverfälschte Dorfleben, in welches uns hier in Andhur noch besseren Einblick gewährt wurde, als zuvor in Anad. Zu Mittag und zu Abend wurden wir jeweils herzlich in das Haus von Sethus sehr sehr netten Eltern aufgenommen. Hier spielt sich das häusliche Leben wirklich in einem einzigen Raum an: die gemütliche, kühle, verwinkelte Halle mit den rostrot getünchten Wänden und der hohen, teils von Säulen getragenen Decke diente als Esszimmer, Küche, Gesellschaftszimmer, Wohn-zimmer und Schlafzimmer für alle Hausbewohner zugleich.
Die überschaubare Einrichtung belief sich auf ein Bett (die meisten schlafen auf Reis-matten) und
einen bestuhlten Tisch, daneben viele unabdingbare Alltagsgegenstände wie Töpfe etc. Trotz der Einfachheit des Hauses habe ich mich in kaum einem anderen Haus jemals so wohl gefühlt. Schon der erste Schritt über die Schwelle verhieß Gastfreundlichkeit, eine freundliche und bedienungslose Aufnahme, Offenheit und Herzlichkeit. Ähnlich herzlich und schön empfand ich die vielen Besuche bei allen möglichen engen und nicht so engen Verwandten Esthers und Sethus in Andhur und den umliegenden Dörfern. Auch für Indien gilt also die Volkswahrheit, dass das Leben auf dem Dorf in der Regel persönlicher und liebevoller ist, als das in der Stadt. Ich habe die Zeit in Andhur jedenfalls unter diesem Gesichtspunkt schöner als die Zeit in Chennai empfunden…


Dankeschön!
Für all diese neuwertigen, bereichernden Erfahrungen, die wir in Anad und Andhur haben sammeln dürfen, bin ich Gott von Herzen dankbar. Es war eine unvergessliche, gewinnbringende Zeit, gespickt von zahlreichen wertvollen Begegnungen mit sehr netten Menschen. Viele Kontraste zu Chennai gab es zu erleben und ich bin glücklich, dank des EC diese Möglichkeit gehabt zu haben, verschiedene Seiten Indiens und der christlichen indischen Kinder- und Jugendarbeit kennenzulernen.

Keine Kommentare: