Dienstag, 9. Oktober 2007

Diamant der Seele

4.10.2007, Tagebucheintrag auf einer Klippe in Spanien:

Eine unendlich weite Wasserwüste erstreckt sich von hier bis zum Horizont. Klares, türkisfarbendes, in der Weite dunkler werdendes Wasser schimmert hell in einer sich immerfort dynamisch auf und nieder wiegenden Bewegung. Tausendfach glitzernd spiegelt sich das Angesicht der gleißenden Sonne auf den Spitzen der mannigfaltigen Wellenfläche. Elegant erhebt sich das Meer und macht sich auf, uferwärts strebend.
Felsen, mächtig und stark, halten hier der Macht der brandenden Wasserfluten stand. Durch die für Jahrhunderte andauerenden zyklischen Gezeiten zerklüftet und von allen Wetterlagen gehärmt schützen diese Wächter der Natur die Flora und Fauna der Küste. Schäumend schmiegen sich gebrochene Wassertürme um die Klippen; um kleinere Felsbrocken tänzelnd sammeln sie sich erneut - bereit zueiner wiederholten Auftürmung.
Seicht kräuselt sich der Sand, gezogen durch die kleinen Strudel der am weitesten reichenden bekränzten Wellenarme. Sanft gleitend neigen sich die feinen Körner wieder nieder.
Weiße Schaumkronen veredeln in ihrer charmanten Eleganz das Panorama.
Goldgelber Sand weitet sich einem Zierrahmen gleich um denselbigen Anblick, geschmückt von perlmuten Muscheln.
In erhabener Entfernung strecken stolz die Pinien ihre immergrünen Äste dem königlich blauen Himmel entgegen - Kraft und Halt findend in den Verschlingungen ihrer Wurzeln um die Vorsprünge der Felsgesteine.
Unter der klaren blauen Kuppel ziehen mit seichten Schwingungen ihrer Flügel weiße, reine Möwen majestätisch ihre Bahnen um das Juwel des Himmels. Ihre Rufe vereinen sich in einem großen Crescendo mit dem Knirschen des Sandes, mit dem Säuseln des Windes in den zweigen der Bäume und dem mächtigen Tosen der brechenden Wellen.
Feine Wolkenfäden verschleiern am Horizont die Vereinigung des Himmels und des Erdmeeres in einer marinefarbenden ewigen Umarmung.
Durchflutet von Sonnenlicht liegt wie ein Diamant der Seele vor mir die Costa Brava.


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