Freitag, 3. Juli 2009

Gib mir Wasser

Akuter Wassermangel in Chennai

Wie wertvoll das für den Menschen lebensnotwendige Element Wasser tatsächlich ist, wird einem wohl erst bewusst, wenn man Knappheit selbst erlebt – und die erleben wir in Tamil Nadu gerade ganz konkret:

Vor dem Hintergrund des in diesem Jahr sehr verzögerten Südwestmonsuns sowie der ungewöhnlich starken, selbst in den Juli hinein anhaltenden sengenden Hitze der glühenden südindischen Sonne wird die Riesenmetropole Chennai mit einem immer weiter um sich greifenden Wasserproblem konfrontiert. Im Gegensatz zu anderen Großstadtgebieten Indiens wie Mumbai, Delhi, Hyderabad, Kalkutta oder Bangalore verfügt Chennai nur über sehr begrenzte Trinkwassergewinnungs- und Speichermöglichkeiten, welche bei weiter ausbleibendem Regen in Hinsicht auf eine Bevölkerungszunahme von über 50% in den letzten 25 Jahren zu ernsthaften Schwierigkeiten führen könnten.

Auch in unserer Region Tambaram bekommen wir die Folgen des wohl mit dem globalen Klimawandel zusammenhängenden Wassermangels zu spüren.
Zwar verspricht die Stadtleitung eine bis mindestens zum Eintritt des Nordostmonsuns Ende Oktober fortwährende Bereitstellung gereinigten Wassers aus den vier stadtinternen Reservoiren, doch muss dafür auch einiges getan werden. Auf akuten Trinkwassermangel in Chennai und Umgebung reagierend, werden täglich 1200 Wassertanklaster ausgesandt, die von der Bevölkerung – auch unseren Kids des Manna Kinderheims – mit Eimern ausgerüstet und in Reihen anstehend dringend erwartet werden. Doch auch sie können nur ein Minimum an Trinkwasser bereitstellen.

Wasserknappheit auch im Kinderheim

Um der Wasserknappheit begegnen zu können, ergreift auch unser Pastor Samuel jetzt mit einigen aufwertenden Maßnahmen die Initiative. Das Heim bezieht die täglich benötigte Wassermenge für die Versorgung von etwa 250 Köpfen mit Trinkwasser, Waschwasser, Kochwasser, Kleidungswaschwasser etc aus verschiedenen Quellen:
Zum einen gibt es den nur 30 Fuß tiefen Brunnen an der rechten Seite des Jungengebäudes, dessen sehr unreines und nicht erregerfreies Grundwasser lediglich zum putzen und Kleiderwaschen verwendet werden kann. Das Wasser wird mittels eines Motors in einen sich auf dem Dach des Gebäudes befindlichen Tank gepumpt und von hier aus den verschiedenen Wasserleitungen des Gebäudes verfügbar gemacht. Dieser Brunnen wurde nun in einer für die Kinder sehr aufregenden Aktion gereinigt. Da der Grundwasserspiegel immer weiter sinkt, der Brunnen sich aber auch nicht vertiefen lässt, lässt sich nun nicht mehr ausreichen Wasser, aus ihm gewinnen.

Darum soll, wie es beim Mädchengebäude der Fall ist, auch am Jungengebäude noch eine zusätzliche Tiefenpumpmaschine installiert werden. Diese Maschine führt ein Rohr 100 Fuß tief in die Erde. Über eine Leitung für Sauerstoff hineingepumpt, über eine weitere das in diesen Tiefen wesentlich sauberere Grundwasser hochgepumt, ebenfalls in einen Tank auf dem Dach. Dieses Wasser kann durch seine viel höhere Qualität auch zum Kochen verwendet werden und stellt in abgekochter Form auch die wichtigste Trinkwasserquelle des Heims dar. Während also angesichts der Wasserknappheit eine weitere Maschine installiert werden soll, muss die schon ältere Maschine dringend aufgewartet und ihre Rohre von angesammeltem Dreck gereinigt werden, um die Qualität weitestmöglich zu steigern.

Schritte müssen also höchst dringend eingeleitet werden - doch wir sind froh, soweit sagen zu können, bisher von ernsthaften Engpässen im Wasserbedarf verschont worden zu sein. Wir wollen Gott dafür danken - er sorgt für uns. Wir bemühen uns um einen bedachten und dankbaren Umgang mit Wasser und auch darum, diesen besonders den Kindern weiter zu vermitteln. Wasser ist kostbar und nicht so selbstverständlich, wie wir Menschen auch in Europa oft unbedacht annehmen...

Sonntag, 28. Juni 2009

Ein fröhliches Hallo

Up to date - Zwischenbericht aus meinem Indienpraktikum

Ein fröhliches Hallo mal wieder aus meinem Indienpraktikum! Eine spannende Zeit neigt sich nun dem Ende zu und ich möchte Euch in diesen Zeilen ein wenig teilhaben lassen an den Empfindungen dieser letzten Phase. Die vergangenen 9 Monate, in denen Magdalena, Sabine und ich Leben und Arbeit der HCL und JML hautnah miterleben und teilen durften, begreifen wir immer wieder neu als großartiges Geschenk.

Wir wollten ein Jahr geben, um uns neu zu orientieren und bewusst auf Gott auszurichten, um Ihm zuzuhören und Ihm zu dienen, um ganz offen für alles Neue viele Erfahrungen sammeln zu können. Nun blicken wir voll Dankbarkeit zurück auf eine wunderbare Zeit und staunen, wie viel in unserem Leben und um uns herum geschehen ist und sich verändert hat – auch wenn wir gleichzeitig ahnen, dass wir noch längst nicht abschätzen können, was für große Auswirkungen dieser Indieneinsatz tatsächlich auf uns sowie auf unsere Umwelt hatte.

Es war eine intensive Zeit – intensiv sind wir geistlich gewachsen im Vertrauen auf Gott und haben viel mit Ihm erlebt. Intensiv sind wir auch geistig gewachsen, in erster Linie dadurch, dass wir ein ganz neues Land kennenlernen durften, dass sich in so vielem, in Sprache, Kultur, Politik, Bräuchen, Erziehung, Lebensstandard und Weltansichten oft so vollkommen und grundlegend von allem bisher gekannten unterscheidet. Dank einiger Reisen durften wir viel von diesem erstaunlichen Land sehen, doch haben wir die meiste Zeit hier in Tambaram verbracht, am Kirchenleben teilgenommen und an 5 Tagen in der Woche mit den Kindern im Heim gearbeitet.

Dort durften wir für sie an jedem dieser Tage ein rund dreistündiges buntes Programm veranstalten, mit vielen Spielen, neuen Liedern und Bibelgeschichten. Sowohl die Kinder als auch wir haben die gemeinsame Zeit und einander stets in vollen Zügen genossen. Wir sind sehr dankbar, Gottes Samen säen zu dürfen, von ihm erzählen und den Kindern seine Liebe weitergeben zu können. Einige Veränderungen sind schon in unserer Zeit sichtbar geworden und wir beten, dass Gott die Saat segnet und uns - sowie auch alle folgenden Praktikanten - dazu gebraucht, die Kinder ihm nahezubringen und ihr Leben nachhaltig zu verändern.

Die Arbeit, der ganze Aufenthalt hat uns herausgefordert, vielfältig bewegt und unser eigenes Leben tiefgreifend und nachhaltig verändert.

In den nächsten Wochen werden wir nach Deutschland heimkehren und mit dem kommenden Semester Studium und Ausbildung beginnen (Magdalena: Logopädie; Sabine: Erzieherin; ich: Soziale Arbeit + Sozial- und Gemeindepädagogik). Es fällt uns nicht leicht, Abschied von diesem Ort und seinen Leuten und überhaupt von Indien zu nehmen, doch freuen wir uns natürlich auch darauf, Familie und Freunde wiederzusehen. Dass der Abschied aber nicht endgültig sein wird, ist beschlossene Sache. Dazu sind uns das Land und diese Arbeit zu sehr ans Herz gewachsen =)! Wir durften in Indien ein neues Zuhause finden!

Sonntag, 14. Juni 2009

Kinderheim aktuell


Hinter unseren Kindern liegt mit dem Monat Mai gerade ein Monat Ferienzeit zurück. Nun hat die Schule mit einem neuen Schuljahr wieder begonnen und die Kinder, die nach und nach aus den Ferien wiederkehren, besuchen begeistert ihre neuen Klassenstufen. Über 90% der Kinder haben einen hinduistischen Hintergrund. Viele von ihnen bringen schlechte Gewohnheiten wie stehlen, raufen und ähnliches mit sich. Doch unsere gewissenhaften, christlichen Mitarbeiter, die mit den Kindern im Heim wohnen und sich dort um sie kümmern, tun ihre Arbeit sehr hingebungsvoll und berührt von der Liebe Christi. Immer wieder dürfen wir Zeuge werden, wie sich Kinderleben in Gebet und durch Jesu Liebe für sie verändern, ja ganz umwandeln. Einige Kinder sind unwillig zu lernen und Bildung anzunehmen, doch im Gespräch mit ihnen ändert sich ihre Einstellung. Also fangen die Kinder an – Gott sei Dank! – gut zu lernen. Während der Schulzeit helfen auch unsere gläubigen Mitarbeiter dabei, die Klassen zu unterrichten. Da es jedoch unter ihnen an ausgebildeten Lehrfachkräften mangelt, haben wir entschieden, ergänzend externe, teils hinduistische Lehrer anzustellen, die lediglich für den Unterricht in die Schule kommen.

Die Zeugnisse der Kinder machen Gottes Namen groß. Für alle Mitarbeiter ist es stets eine große Ermutigung, zu sehen, wie die Kinder tüchtig körperlich, geistig sowie auch geistlich wachsen.

(von Anna und Romila)

Mittwoch, 10. Juni 2009

Dany


Hi, ich bin der Dany =). Caleb, mein Zwillingsbruder, und ich sind gerade 11 geworden und wie er lebe ich seit 1 ½ Jahren im Kinderheim – aber ich besuche erst die 6. Klasse. Mein Lieblingsfach ist Englisch und ich möchte gut lernen, um später mal Doktor zu werden. Am Leben im Kinderheim find ich auch das Spielen mit den Jungs am tollsten – alle Jungs sind meine besten Freunde! Das beste Spiel ist natürlich Cricket ;). Und am meisten kann man natürlich spielen wenn Ferien sind, darum freue ich mich immer sehr auf Mai und genieße diesen Monat in vollen Zügen! Da ist ja nämlich auch noch VBS, die Sommerferienbibelschule, die mag ich auch gern. Ein Hobby habe ich eigentlich nicht direkt, ich kann auch gut und gerne mal eine Zeit einfach nichts tun, ohne mich zu langweilen. Mein Lieblingsessen ist Briani und an Obst esse ich liebend gern Bananen und Mangos. Ich habe auch ein Lieblingslied, es ist Tamil aber übersetzt heißt der Text: Ich möchte dich lieben mehr und mehr. Herr, von ganzem Herzen möchte ich dir mein Lob singen. Die Lieblingsfigur in der Bibel für mich? Jesus natürlich! Einmal hat er mein Gebet erhört und mich von den Masern gesund gemacht.

Kommentar der Mitarbeiter:
Dany ist ein friedlicher, Zuneigung erweckender Junge. Er ist extrovertiert, ohne dabei laut zu sein. Er ist einfach cool, manchmal verträumt, locker und unkompliziert, er ist ehrlich und nimmt Schelte gerne an ohne je nachtragend zu sein. Dany wirkt einfach vollkommen unverfälscht und in sich ruhend – vielleicht ist dies sein Geheimnis, warum er von allen so gemocht wird?!

Caleb


Hallo! Mein Name ist Caleb und wie Joshua und mein Zwillingsbruder Dany bin ich gerade 11 Jahre alt geworden. Ich besuche nun das 7. Schuljahr an der Manna School. Dort macht mir Mathe am meisten Spaß, Englisch mag ich aber auch sehr gern. Erst seit 1 ½ Jahren wohne ich hier im Manna Kinderheim, davor habe ich, seit ich ein Baby war, in der Manna Church gelebt. Meistens gefällt es mir sehr gut hier, manchmal würde ich aber auch lieber wieder in der Church wohnen… Was ich am Kinderheim am tollsten finde, ist natürlich das viele miteinander spielen! Das ist echt cool! Von Spielen oder spaßigen Aktionen mag ich am liebsten Radfahren zum Vergnügen. Ich habe 3 beste Freunde: Pooverasan, Prasanth und Joshua. Mit denen machen solche Aktionen richtig Spaß. Mein Hobby ist übrigens tanzen (er ist wirklich richtig talentiert!). Die schönste Zeit des Jahres ist im Kinderheim die Weihnachtszeit, finde ich. Das ist ein schöner Trubel! Auf Ostern freu ich mich auch schon immer sehr. Was ist nicht so mag am Kinderheim, ist, geschimpft und korrigiert zu werden – sowas steck ich immer nicht so gut weg, auch wenn es richtig war… Mein Lieblingsessen ist Bryani – und Idli. Und an Obst liebe ich am meisten die Mangos. Lecker! In der Bibel bewundere ich besonders Josef und mag es, seine Geschichte zu hören. Wenn ich mal groß bin, möchte ich gerne Doktor werden – und ich bete, dass ich mich mit Gottes Hilfe verändern und gut werden kann.

Kommentar der Mitarbeiter:
Caleb erobert mit seinem natürlichen Charme die Herzen aller Mitarbeiter. Er ist extrovertiert, intelligent, freundlich, gewitzt, weiß, was er will und weiß seinen Vorteil zu nutzen. Meist kommt er gut mit jedem klar, doch wird er auch von Zeit zu Zeit launisch und ungeduldig, wenn etwas nicht nach seinem Plan verläuft. Insgesamt ist Caleb ein sehr sympathischer, für sein Alter schon sehr reifer Junge – sympathisch nicht zuletzt durch sein lustige Lache, bei der wir immer wieder grinsend innehalten und lauschen ;).

Ein Zwilling kommt selten allein...

Ein Zwilling kommt selten allein – die bewegende Geschichte der Zwillinge

Hinter den Zwillingen Dany und Caleb steckt eine weit zurückreichende Geschichte. Ihre Mutter Savala – selber zu dem Zeitpunkt fast noch ein Kind – gebar die Zwillinge, Caleb zuerst, etwa im Juni 1998 – ein genaues Datum ist unbekannt. Sie stammt aus dem nördlich von hier liegenden Staat Andrhapradesh und sah sich als mittellose, junge Frau nicht der Aufgabe gewachsen, ihre 2 Babies durchzubringen. Auch fehlte dazu der Wille. Beide Kinder waren von vorn herein so schwächlich, dass kein Doktor ihnen eine Chance gab. Durch ihr bekannte Christen wurde schließlich der Kontakt zur Jesus Mobile League geknüpft und so kam sie im März 1999 nach Chennai, um Caleb, den älteren der 2 Jungen, nun etwa 9 Monate alt, abzugeben. Sie gab zu, dass sie nie in der Lage gewesen war, die Kinder richtig zu ernähren und nun, als Caleb kurz davor war, zu sterben, könne und wolle sie ihn nicht sterben sehen und ihn stattdessen lieber abgeben und jeden Kontakt mit ihrem Sohn abbrechen. Caleb wurde aufgenommen, in ärztlicher Betreuung unterstellt, viel gepflegt und geliebt und er überlebte die kritische Phase! =)

Einige Monate später, im Juli 1999, kehrte Savala zurück – um nun auch ihren anderen Sohn, den Zwilling Dany, inzwischen auch sehr schwach und dem Tod nahe, in die Obhut der JML zu übergeben. Obwohl auch bei ihm die Ärzte in Chennai abrieten, ihn zu nehmen und in ihn zu investieren, da er gewiss nicht überleben würde, entschieden Reverend Samuel und Romila wider aller Vernunft das Baby aufzunehmen und alles daran zu setzen, ihn durchzubringen. Wie bei den anderen Babys Joshua, Jacob, Janet, Kawitha und Prasanth gaben sie die Hoffnung nie auf und vertrauten auf Gott. Auch Dany überlebte. Die Zwillinge wurden gesund gepflegt, wuchsen und gediehen und trugen wie durch ein Wunder keinen Schade davon. Bis vor 1 ½ Jahren wurden sie in der Church großgezogen und lebten eng mit der Familie Rajiah zusammen. Erst jetzt sind sie ins Heim umgezogen und fühlen sich dort ebenso zu Hause wie hier. Da sie als so kleine Babys kamen, ist Tambaram für sie einfach ihr Zuhause und all die Mitarbeiter, die ihre ganze Lebensgeschichte kennen, enge Bezugspersonen. Caleb und Dany sind fröhliche und zufriedene Kinder und wie oben schon angemerkt, allseits beliebt. Auch an ihnen wird Gottes Güte immer wieder sichtbar!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Augustin


Hey hey! Ich bin der Augustin! Ich bin fast 5 Jahre alt und gehe jetzt ab dieser Woche in die Vorschule (strahlt). Ich habe 2 kleine Schwestern, die Pauline (3) und die Danila (1). Danila ist meine allerbeste Freundin! Wir alle lieben mit unseren Eltern hier im Heim. Mein Papa, Philipp-brother, ist ein ganz wichtiger Mitarbeiter der HCL und JML und fast dauernd ist er in der Manna Church im Büro an den Computern. Meine Mama hilft hier im Heim mit. Ich wurde sogar schon hier geboren! Was ich hier am liebsten mag, sind die 2 Hunde. Tiere sind überhaupt klasse! Mein Traum ist, irgendwann mal selber ganz viele Tiere zu halten: Kühe, Ziegen, Hühner… Meine Lieblingstiere sind aber Pferde . Und meine Lieblingsfarbe ist gelb und am leckersten finde ich Joghurtreis, Orangen und Weintrauben. Ich fahre auch für mein Leben gern Fahrrad. Und wenn ich groß bin, dann werd´ ich Polizist!

Kommentar der Mitarbeiter: Augustin ist ein wahrer Sonnenschein. Er hat immer ein Grinsen drauf, lacht viel, macht anderen gerne Freude, teilt gern und er hat es echt faustdick hinter den Ohren. Er ist ein richtig schlauer, intelligenter kleiner Racker, er liebt alle und wird von allen geliebt!

Bitte betet für seine Schwester Pauline - sie ist im September letzten Jahres plötzlich an einem schweren Fieber erkrankt, das ihr Gehirn angegriffen hat und seit dem ist sie schwer behindert. Das ist für die Familie nicht leicht, doch es wird alles daran gesetzt, dem Kind jede medizinische Hilfe und viel Liebe zu geben und auch Hoffnung und Gebet um Heilung werden nie aufgegeben. Bitte betet mit für die ganze Familie!

Kerson


Hi!!! Ich bin der Kerson! Ich bin schon viiiiier Jahre alt und in 2 Wochen, da komme ich in die Vorschule! Mit meiner Mama Amuda lebe ich hier im New Land Kinderheim, seit ich geboren wurde. Sie ist Mitarbeiterin hier. =) Am liebsten würd ich ja den ganzen Tag spielen mit meinen besten Freunden Augustin und Dany und zwar Kricket, das ist das beste Spiel. Und wenn ich groß bin, dann möchte ich mal… du werden (zeigt auf Magdalena) … oder Jesus … oder ach nee, ich wird Pilot! (Alle lachen) Hmm, ja, ich mag Hunde und die Farbe Weiß und beim Essen eigentlich alles, aber von Sweet Pongal nehme ich mir immer die doppelte Portion! Die Josef-Geschichten aus der Bibel finde ich am spannendsten und ich habe auch ein Lieblingslied, das geht so: „Jesus lebt in mir und ich bin fröhlich!“ Also wisst ihr war, besonders fröhlich war ich ja an meinem 4. Geburtstag vor 3 Wochen – da gab es einen riiiiiiiiiiiiiesigen Kuchen mit Kerzen drauf und Zuckercreme für alle Kinder! Das war toll…

Kommentar der Mitarbeiter: Kerson! Ja der Kerson, der ist einfach ´ne Knutschkugel! Total süß zu allen, verspielt, anhänglich… und er ist gleichzeitig sowohl der coole, selbstbewusste Draufgänger als auch der zärtlich hilfsbereite kleine Junge, der auch mal gern umarmt (wird).

Vanitha und Pooverasan


Hallo! Ich heiße Vatnitha und besuche die 6. Klasse. Mit meinem kleinen Bruder Pooverasan wohne ich seit 6 Jahren im Manna Children´s Home. Unsere Eltern leben getrennt – mein Vater ist Trinker und hat meine Mama ziemlich übel behandelt. Nun hat er erneut geheiratet und seiner neuen Frau geht’s wohl nicht besser… Ursprünglich kommen wir aus Koovathur, das liegt in der Nähe von Chennai. Doch nun sind wir froh, hier zu sein. Das kam so: meine Mama wurde Angehörige einer Zweiggemeinde der Manna Church und kam irgendwann zur Hauptgemeinde und hat dann uns Kinder der Obhut des Heims überlassen. Was ich am Kinderheim am liebsten mag, sind alle aunties (alle Mitarbeiterinnen/ „Tanten“). Der schönste Tag im Wochenrythmus ist für mich der Sonntag: da treffen sich alle zum großen, langen Gottesdienst, in dem so viel gesungen wird. Ich singe wirklich gerne. Außerdem ist ja sonntags auch keine Schule. Freitagnachmittage mag ich darum auch – der Moment, wenn das lange, schulfreie Wochenende bevorsteht (kichert). Montage kann ich aber gar nicht leiden, dann fängt die Schule wieder an (verdreht die Augen und grinst). Naja, und wenn es dann doch mal heißt, zum Unterricht zu gehen, dann macht mir immer noch Mathe am meisten Spaß. Der tollste Tag im Jahr ist natürlich ganz klar Neujahr: das ist immer ein großes Fest, alle machen sich ganz schick und wir dürfen die ganze Nacht aufbleiben und es gibt lauter leckere Snacks und alles! =) Was mir auch Freude macht, ist das Geschichten aus der Bibel hören. Meine Lieblingsfigur ist Josua, total spannend! Wenn ich mal groß bin, dann möchte ich… wie Sister Romila werden und für Gott arbeiten. Für mein Leben wünsche ich mir, spirituell immer weiter zu wachsen und ein dem Wort Gottes gehorsames Leben zu führen. Ich habe auch ein ganz besonderes Gebetsanliegen: Ich bin kleinwüchsig und wünsche mir so, so sehr, noch mehr zu wachsen! Seit ich hier bin, bin ich auch schon ein Stück gewachsen. Und ich glaube fest daran: Gott kann Wunder tun!

Kommentar der Mitarbeiter: Vanitha ist ein wirklich süßes, kleines Mädchen. Wir sind traurig für sie, dass sie kleinwüchsig ist, aber ansonsten sind wir wirklich stolz auf sie für ihre demütige, gehorsame und liebe Art.



Hey, ich bin der Pooverasan, der kleine Bruder von der Vanitha. Von der habt ihr ja gerade schon gelesen. Ich bin 12 Jahre alt und lebe auch seit 6 Jahren hier, unsere Vorgeschichte ist ja die gleiche – aber sonst mag ich natürlich andere Sachen und so. Zum Beispiel finde ich am Kinderheim die Spielzeit am tollsten. Was ich aber nicht so mag, sind einige Regeln, die find ich doof und mag mich nicht dran halten. Auch kann ich es nicht leiden, wenn größer Jungs jüngere schimpfen, obwohl es keinen Grund gibt. Das schönste Ereignis im Jahr ist für mich die VBS-Woche im Mai, die Ferienbibelschule. Die ist echt total cool, da singen wir neue Lieder, arbeiten mit der Bibel, malen Bilder aus und lernen neue Tänze. Das macht Spaß! Mein Lieblingsessen ist Idli mit Coconutchutney, lecker! Ich habe auch ein Lieblingslied (fängt an zu singen): The lame man – das, wo es heißt, dass Jesus der Weg heim zum Vater ist. Mein Lieblingstag im Jahr ist der 25. Dezember, Weihnachten. Und mein Lieblingsfach in der Schule ist natürlich Mathematik! In der Bibel gefallen mir die Josefgeschichten am besten. Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal in die Evangelisationsarbeit gehen und ich möchte meine Eltern beschützen, die ich einfach trotz allem sehr liebe. Bitte betet für mich, dass ich immer gut zuhören und gehorchen kann! Einmal habe ich geträumt, dass Jesus hier im Kinderheim war, in mitten einer großen Menge Kinder und Erwachsener und da hat er mir gezeigt, dass ich mehr gehorchen muss.

Kommentar der Mitarbeiter: Pooverasan ist wirklich ein netter und sanftmütiger Kerl, aber es kommt schon öfter mal vor, dass er nicht gehorcht und sich unwillig zeigt, seine Arbeiten zu machen. Doch er ist auf einem guten Weg!

Samstag, 23. Mai 2009

Sri-Lanka-Konflikt - doch noch nicht vorbei?

Tja wie´s aussieht, ist die ganze Geschichte doch noch nicht so leicht abgehakt. Gerüchte gehen um, dass Probakaran noch am Leben ist, sich verdeckt hält und sich zu gegebener Zeit zeigen wird... Seine Familienmitglieder, die alle zunächst für ganz sicher tot erklärt wurden, tauchten nun überall in der Welt wieder auf. Es ist noch nicht vorbei und wir müssen weiterhin viel für einen guten Ausgang beten und hoffen, dass es keine blutigen Kämpfe mehr geben wird!